Analyse
10:02 Uhr, 03.05.2022

DÜRR - Prognosesenkung! Aktie steigt dennoch!

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr senkt seinen Ausblick für das Gesamtjahr, die Aktie steht dennoch an der MDAX-Spitze. Ist nun alles Negative im Kurs drin?

Erwähnte Instrumente

  • Dürr AG - WKN: 556520 - ISIN: DE0005565204 - Kurs: 24,320 € (XETRA)

Die Kernfrage am Markt lautet derzeit wohl vorrangig: Was ist an schlechten News in den Kursen bereits drin und wo sind die Kurse immer noch losgelöst von den Fundamentals? Die Aktie von Dürr ist nach einer Fast-Kurshalbierung zumindest um Stabilisierung bemüht. Selbst die heute ausgegebene Prognosesenkung für das Gesamtjahr sorgt für keinen großen Kursabschlag mehr.

Lieferkettenprobleme über das gesamte Jahr

Die zunehmenden Probleme in den Lieferketten dürften sich im zweiten Halbjahr nicht verbessern, so das Management des Maschinen- und Anlagenbauers in der heutigen Meldung. In der ursprünglichen Prognose waren die Verantwortlichen von einer Erholung ab dem Sommer ausgegangen. Nun dürfte die EBIT-Marge vor Sondereffekten 2022 nur mehr eine Spanne von 5,0 bis 6,5 % erreichen. Die alte Prognose lautete auf 6,5 bis 7,5 %. Im ersten Quartal betrug die EBIT-Marge 4,9 %. Unverändert bleibt der Ausblick für Auftragseingang, Umsatz und Free Cashflow. Erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang, der im Q1 gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,7 % auf 1,4 Mrd. EUR nach oben schoss, was einem neuen Rekord entspricht.

Mittelfristig deutliche Margenverbesserung geplant

Die Mittelfristprognose bleibt positiv. Für 2023 erwartet der Vorstand eine deutliche Margenausweitung. Dafür sprechen das hohe Niveau von Auftragseingang und Auftragsbestand, die durchgeführten Preisanpassungen sowie die Margenqualität im Auftragsbestand. Auch sind die Verantwortlichen zuversichtlich, das Mittelfristziel von mindestens 8 % für die EBIT-Marge bis spätestens 2024 zu erreichen. Die Bewertung der Aktie ist mit KGV von 11 und 9 günstig, auch wenn der Konsens noch etwas sinken dürfte.

Aus charttechnischer Sicht gilt es für die Bullen, die Zone 24,04 bis 23,72 EUR weiter zu verteidigen. In diesem Fall wäre eine Erholung in Richtung 26,30 EUR denkbar. Darüber könnte der MDAX-Titel einen kleinen Boden aktivieren und in Richtung 32 EUR ansteigen. Kurse unter 23,70 EUR könnten dagegen Verluste in Richtung 21,34 EUR nach sich ziehen.

Fazit: Die Ausgangslage bei Dürr ist mit Blick auf den Rekordauftragseingang im Q1 gar nicht so schlecht. Bekommt das Management in den kommenden Monaten die Margenproblematik in den Griff, könnte der Wert mittelfristig wieder Kurse um 32 EUR ansteuern.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,54 4,05 4,29
Ergebnis je Aktie in EUR 1,20 2,20 2,73
KGV 21 11 9
Dividende je Aktie in EUR 0,60 0,90 1,10
Dividendenrendite 2,38 % 3,57 % 4,37 %
*e = erwartet
Dürr-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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