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08:04 Uhr, 23.05.2006

Dt. Börse nennt Details für mögliche Euronext-Fusion

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Die Deutsche Börse AG hat in der Nacht zum Dienstag weitere Einzelheiten für den möglichen Zusammenschluss mit der Fünfländerbörse Euronext veröffentlicht. Danach schlägt der Frankfurter Börsenbetreiber vor, den Zusammenschluss über eine neue Gesellschaft (NewCo) zu realisieren, die den Aktionären der beiden Unternehmen ein Angebot unterbreitet. Den Aktionären soll angeboten werden, ihre Aktien gegen eine Kombination aus NewCo-Aktien und einer Barzahlungskomponente zu tauschen. Der Anteil der NewCo-Aktien, die die Aktionäre von Deutscher Börse und Euronext erhalten würden, soll sich nach dem Verhältnis des über drei Monate ermittelten volumengewichteten Durchschnitts der Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen bestimmen.

Mit der Barzahlungskomponente soll in die Kapitalstruktur des neuen Unternehmens Fremdkapital eingeführt werden. Die Deutsche Börse geht davon aus, dass NewCo rund 2 Milliarden Euro in bar auszahlen wird an die Aktionäre, die ihre Aktien der NewCo zum Umtausch anbieten (dieser Betrag ergibt sich auf Basis einer Annahmequote von 100 Prozent aller Aktionäre von Deutsche Börse und Euronext).

Angenommen das Verhältnis des über drei Monate ermittelten volumengewichteten Durchschnitts der Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen entspräche den Schlusskursen der Aktien von Deutsche Börse (101,30 Euro) und Euronext (67,55 Euro) vom Montag, würde dieses Verhältnis 57 zu 43 betragen. Unterstellt man ein Umtauschverhältnis der Deutsche Börse-Aktien in NewCo-Aktien von 1 zu 1, resultiert daraus ein Umtauschverhältnis der Euronext-Aktien in NewCo-Aktien von 1 zu 0,68. Die Barzahlungskomponente je Euronext-Aktie würde 7,72 Euro pro Aktie betragen, die Barzahlungskomponente je Deutsche Börse-Aktie 11,38 Euro.

Die Deutsche Börse hat angesichts des einzigartigen Zusammenschlusses von jeweils zwei der weltweit größten Derivate- und Kassamärkte Synergien in Höhe von rund 300 Millionen Euro brutto pro Jahr ermittelt. Diese Synergien werden von den folgenden Bereichen erwartet: IT-Kostensynergien von rund 100 Millionen Euro, nicht IT-bezogene Kostensynergien von rund 90 Millionen Euro und Ertragssynergien von 110 Millionen Euro. Die Deutsche Börse beabsichtigt, den Kunden des neuen Unternehmens Vorteile in Höhe von rund 60 Millionen Euro zuzuwenden. Dies führt zu Synergien des neuen Unternehmens von 240 Millionen Euro netto pro Jahr.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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