Kommentar
17:45 Uhr, 09.03.2018

DAX kann Gewinne nicht halten - Merkel will Unternehmensbesteuerung schnell reformieren

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Tesla wettert gegen China
  • USA: Kräftiger Beschäftigungsaufbau, moderates Lohnwachstum
  • Weißes Haus: Treffen zwischen Trump und Kim Jong Un geplant
  • Deutsche Wirtschaft macht gegen GroKo-Pläne mobil
  • Lohnkosten in Deutschland steigen weiter
  • Cyper-Devisen bleiben unter Beschuss
  • Alle Lufthansa-Gesellschaften verbuchen im Februar Zuwächse
  • Inflation in China zieht überraschend deutlich an
  • Destatis: Deutscher Außenhandel schwächelt
  • Japanische Notenbank bestätigt lockere Geldpolitik
  • Focus: Deutsche Bahn mit Rekordumsatz in 2017 
  • Deutsche Industrie produziert im Januar weniger
  • Dämpfer für Frankreichs Industrie
  • MDAX-Aufsteiger Aroundtown platziert neue Aktien

DAX

  • Die Anleger auch am deutschen Aktienmarkt haben auf die am Freitagnachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für Februar zunächst euphorisch reagiert. Die Zahl der neugeschaffenen Stellen lag deutlich über den Erwartungen, während der Lohnzuwachs moderat blieb und damit keine anziehende Inflation und keine schnelleren Zinserhöhungen durch die Fed befürchten ließ. Nach den erfreulichen Arbeitsmarktzahlen konnte der DAX zunächst bis aus 12.408 Punkte zulegen, dieses Niveau aber letztlich nicht halten. Oberhalb von 12.400 Punkten setzten Gewinnmitnahmen ein, die den DAX sogar unter das Vortagesniveau sinken ließen. Das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 12.346,68 Zähler. Auf Wochensicht legte der Leitindex um 3,6 Prozent zu.

Chartanalysen am Morgen

Unternehmensnachrichten

  • Die Godewind Immobilien AG plant einen Börsengang an Frankfurter Wertpapierbörse. Das Unternehmen erwartet Bruttoerlöse von mindestens 450 Millionen Euro und bei Ausübung der Mehrzuteilungsoption von 550 Millionen Euro. Die Angebotsfrist geht vom 12. März bis zum 27. März 2018. Das Unternehmen will 112,5 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung zu 4 Euro das Stück bei Anlegern platzieren.
  • Tesla-CEO Elon Musk hat gegen den „chinesischen Protektionismus auf dem Automarkt“ gewettert. Er sei generell gegen Importzölle, aber die „derzeitigen Regeln machen die Dinge sehr schwierig“, twitterte Musk öffentlich an US-Präsident Trump. „US-Autobauer dürfen noch nicht einmal 50 Prozent an ihrem eigenen Werk in China halten, aber es gibt fünf Elektroautobauer in den USA, die vollständig in chinesischem Eigentum sind“. Musk veröffentlichte zudem auf Instagram ein Bild zweier seiner Semi-Trucks. „Erster Frachttrip des Tesla-Semi-Hochleistungstrucks, der Batterien von der Gigafactory in den Bergen Nevadas zur Tesla-Fabrik in Kalifornien bringt.“
  • Die Lufthansa hat im Februar weiterhin von der Air-Berlin-Pleite profitiert. Nach der Übernahme von Teilen des insolventen Konkurrenten beförderte die Gruppe 8,8 Mio. Passagiere - 13,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Sitzauslastung stieg um 1,2 Punkte auf 76,2 Prozent. Auch im Frachtgeschäft konnte der Konzern weiter zulegen.
  • Der britische Teilezulieferer GKN will sich mit einer Teilfusion mit dem US-Anbieter Dana vor der Übernahme durch den Industriekonzern Melrose retten.
  • Der ehemalige US-Präsident Barack Obama befindet sich laut einem Bericht der "New York Times" in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Streamingdienst Netflix über eine eigene Show.
  • Der US-Spielwarenkette Toys 'R' US droht das Aus. Offenbar bereitet die Gesellschaft eine Schließung aller Geschäfte in den USA vor.
  • Die Fusion von Linde mit dem US-Rivalen Praxair ist nach Worten von Vorstandschef Belloni noch nicht in trockenen Tüchern. Die Anforderungen der EU-Kommission seien sehr hoch. Darüber hinaus müssten noch 14 wichtige Kartellbehörden dem 60 Mrd. Dollar-Deal zustimmen.
  • Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immobilienkonzern Aroundtown hat sein Kapital aufgestockt. Er platzierte 95 Mio. neue Aktien zu 6,38 Euro und nahm damit 606 Mio. Euro frisches Kapital ein. Mit dem Geld wolle das Unternehmen sein Wachstum finanzieren, teilte Aroundtown mit.
  • Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr laut einem Medienbericht neue Bestwerte erzielt. Der bereinigte Konzernumsatz sei um 5,2 Prozent auf 42,7 Mrd. Euro gestiegen, berichtete das Magazin „Focus“ unter Berufung auf Aufsichtsratskreise der Deutschen Bahn vorab. Das bereinigte Ergebnis (Ebit) sei um 200 Mio. auf 2,15 Mrd. Euro zugelegt. Auch die Fahrgastzahlen, hätten in 2017 mit 2,05 Mrd. Personen ein Rekordniveau erreicht.
  • Die Schweizer Großbank UBS hat ihren Vorsteuergewinn für 2017 von den ursprünglich gemeldeten 5,409 Mrd. Franken um 141 Mio auf 5,2368 Mrd. CHF nach unten evidiert. Die Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten seien seit der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen am 22. Januar erhöht worden, hieß es.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Unternehmensbesteuerung zügig zusammen mit Frankreich reformieren. Mehrere deutsche Wirtschaftsverbände hatten zuvor angesichts der US-Steuerreform eine Absenkung der Steuerlast gefordert. "Wir werden mit Frankreich an die Unternehmensteuerreform herangehen und wollen das jetzt auch zügig voranbringen angesichts des größeren Wettbewerbsdrucks aus den Vereinigten Staaten", sagte Merkel laut Dow Jones Newswires.
  • Der Lagerbestand im US-Großhandel ist im Januar nach endgültigen Angaben um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,6 Prozent, nach einem Anstieg um 0,4 Prozent im Vormonat.
  • In den USA wurden im Februar laut US-Arbeitsmarktbericht 313.000 Stellen ex Agrar neu geschaffen. Experten hatten lediglich 204.000 neue Jobs erwartet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne legten mit plus 0,1 % im Monatsvergleich weniger dynamisch zu als prognostiziert. Im Januar hatte der Zuwachs noch bei 0,3 % gelegen.
  • US-Währungshüterin Esther George hält ein weiteres Straffen der geldpolitischen Zügel für angebracht. Zugleich gelte es, diese Politik mit Blick auf einen „möglichen Aufbau inflationären Drucks“ sorgsam auszutarieren
  • Die deutsche Wirtschaft hat der neuen Regierungskoalition falsche politische Weichenstellungen vorgeworfen. „Die deutsche Wirtschaft ist sich darüber bewusst, dass gerade in Umbruchzeiten breite politische Kompromisse gefunden werden müssen. Dennoch ist es irritierend, wenn mit dem Koalitionsvertrag mehr Erschwernisse und mehr Belastung auf Unternehmen und Betriebe zukommen, statt Flexibilität und Erleichterung", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Spitzenverbände zum Treffen mit CDU-Chefin Merkel in München. „In der aktuellen Lage reicht ein Verzicht auf Steuererhöhung nicht aus". Deutschland könne sich vom globalen Wettbewerb um die besten Rahmenbedingungen für Unternehmen nicht abkoppeln. Ziel müsse es sein, die Belastung der Firmen zu senken, Finanzierungs- und der Rechtsformneutralität herzustellen und Sonderbelastungen, etwa den Solidaritätszuschlag, schnell zu beseitigen.
  • Die lauter werdenden Forderungen nach Regulierungen der Kryptobörsen seitens der US-Behörde SEC und der wachsende Druck seitens der Börsenaufsicht in Japan setzt den Cyper-Devisen im heutigen Handel weiter zu. Der Bitcoin hat sich zeitweise um gut 8 Prozent auf rund 8.550 Dollar verbilligt. Damit summiert sich das Minus seit Wochenbeginn auf mehr als 20 Prozent. Am Vortag hatte Japan zwei Kryptobörsen vorübergehend geschlossen und bei fünf weiteren eine Aufrüstung der Computersysteme angeordnet, u. a. um Geldwäsche zu bekämpfen. Die US-Behörde SEC forderte eine staatliche Registrierung und eine Regulierung von Kryptobörsen.
  • Der Branchenverband der deutschen Stahlindustrie übte scharfe Kritik an den US-Strafzöllen: "Mit diesem klar protektionistischen Eingriff in den internationalen Handel verschafft die US-Regierung ihrer Stahlindustrie unfaire Wettbewerbsvorteile", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl.
  • Die Kosten für eine Arbeitsstunde in Deutschland haben sich laut Statistischem Bundesamt in 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent erhöht. Dabei stiegen die Bruttolöhne mit einem Plus von 2,2 Prozent stärker als die Lohnnebenkosten, die insgesamt um 1,8 Prozent zulegten.
  • Die französische Industrie hat nach Angaben des Statistikamts Insee im Januar 2,0 Prozent weniger produziert als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit Juni 2011. Analysten hatten lediglich mit einem leichten Rücksetzer um 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stieg die Produktion um 1,2 Prozent.
  • Der deutsche Außenhandel ist schwach ins Jahr gestartet. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, gingen sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren gegenüber dem Vormonat um jeweils 0,5 Prozent zurück. Im Januar 2018 wurden von Deutschland Waren im Wert von 107,1 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 89,7 Mrd. Euro eingeführt Der Handelsüberschuss verringerte sich im Vergleich zum Vormonat. Die Außenhandelsbilanz schloss im Januar mit einem Überschuss von 17,4 Mrd. Euro ab. Im Januar 2017 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 14,6 Mrd. Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss im Januar bei 21,3 Mrd. Euro.
  • Die Erzeugung im deutschen Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Januar schwächer entwickelt als gedacht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,4 Prozent prognostiziert. Der zunächst für Dezember gemeldete Rückgang von 0,6 Prozent wurde auf 0,5 Prozent revidiert.
  • Offenbar ist US-Präsident Donald Trump zu einem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un bereit. Das Weiße Haus bestätigte am Donnerstag die zuvor gemachten Angaben des nationalen Sicherheitsberaters Südkoreas, Chung Eui Yong. Dieser sagte, Kim wolle unbedingt Trump treffen. Der Termin solle „bis Mai“ stattfinden. Trump schrieb auf Twitter, Kim habe in seinen Gesprächen mit Südkorea von einer Denuklearisierung gesprochen, nicht nur von einem Einfrieren des Atomwaffenbestands. Es sei großer Fortschritt erzielt worden, aber die Sanktionen würden aufrechterhalten, bis eine Abmachung erreicht sei.
  • In China ist die Inflation im Februar deutlich gestiegen. Nach Angaben des nationalen Statistikamts lagen die Verbraucherpreise im Berichtsmonat um 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist die höchste Rate seit mehr als vier Jahren. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 1,5 Prozent gelegen. Die Preise auf Erzeugerebene legten den weiteren Angaben zufolge auf Jahressicht um 3,7 Prozent zu, nach einem Anstieg um 4,3 Prozent im Vormonat.
  • Wirtschaftsverbände fordern seit längerem geringere Steuerlasten für Unternehmen. Das Finanzministerium schlägt dazu eine abgestimmte Prüfung mit internationalen Partnern vor. „Wenn wichtige Länder wie die USA und Großbritannien die Steuersätze senken, sollten wir darauf eine Antwort finden, idealerweise mit Frankreich zusammen", sagte Finanzstaatssekretär Jens Spahn der Funke Mediengruppe.
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar Februar
10:30 Uhr - GB: Industrieproduktion Januar
14:30 Uhr - US: Stellenzuwachs/ Arbeitslosenquote Februar
14:30 Uhr - US: Durchschnittliche Stundenlöhne Februar
16:00 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel Januar (endgültig)
18:40 Uhr - US: Boston Fed-Präsident Rosengren hält eine Rede in Springfield

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