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12:39 Uhr, 23.05.2019

Drei Gründe, warum US-Konsumaktien jetzt Potenzial haben

Thorsten Becker, Senior Fondsmanager bei JOHCM, ist davon überzeugt, dass sich Verbraucheraktien im zweiten Quartal und darüber hinaus in der zweiten Jahreshälfte positiv entwickeln werden.

Erwähnte Instrumente

  • J O Hambro US Small Mid Cap Equity Fund A USD
    Kursstand: 1,50 € (Fonds) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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London (GodmodeTrader.de) - Der schwere Winter, der längste Government Shutdown in der Geschichte und daraus resultierend verspätete Steuerrückerstattungen haben Anfang 2019 in einem eigentlich starken Börsenumfeld für einen verhaltenen Start von US-Konsumaktien gesorgt, vor allem im Small- und Midcap-Segment. Doch die Zeichen haben sich verändert, wie Thorsten Becker, Senior Fondsmanager bei JOHCM, in einer aktuellen Marktanalyse schreibt.

„Wir sind davon überzeugt, dass sich Verbraucheraktien im zweiten Quartal und darüber hinaus in der zweiten Jahreshälfte positiv entwickeln werden“, so Becker. Dafür gibt es aus seiner Sicht drei gute Gründe:

  1. Die Steuerrückerstattungen
    Wenn auch verspätet aufgrund des langen Government Shutdown, aber seit März flössen die Steuerrückerstattungen. Anfang März habe die durchschnittliche Höhe der Rückerstattung bei 3.068 US-Dollar (USD) und damit leicht über dem Vorjahr gelegen (3.046 USD). „Wir erwarten, dass die Rückerstattungen der Wirtschaft zugutekommen“, erklärt Becker. Laut einer Umfrage der National Retail Federation planten mehr als 50 Prozent derjenigen, die Steuerrückerstattungen bekommen, diese für den allgemeinen Konsum, wie tägliche Ausgaben, Urlaub, größere Käufe wie Möbel oder ein Auto, für den Wohnungsumbau, oder Restaurant- und andere Freizeitbesuche auszugeben, heißt es weiter.
  1. Ein hohes Verbrauchervertrauen
    Ein starker Arbeits- und Immobilienmarkt hätten das Vertrauen der US-Verbraucher in die Wirtschaft gestärkt. Die Reallöhne stiegen, getrieben durch einen angeregten Wettbewerb um neue Mitarbeiter, während sich die Arbeitslosenquote nahe einem 50-Jahres-Tief befinde. Auch der Immobilienmarkt entwickle sich aus Verbrauchersicht positiv: Die 30-jährigen Hypothekenzinsen seien drastisch gesunken, von 4,82 Prozent im November, auf 4,31 Prozent Mitte März. Die durchschnittliche Verschuldung der US-Haushalte sei seit der Finanzkrise ebenfalls um über 30 Prozentpunkte gesunken. „Die persönliche Finanzsituation der Verbraucher ist deutlich gesünder und damit gibt es einen größeren Spielraum für diskretionäre Ausgaben“, sagt Becker.
  1. Niedrige Vergleichszahlen für Umsätze
    Die Winterstürme und der Government Shutdown sorgen dafür, dass Konsumaktien im zweiten Quartal von niedrigeren Vergleichswerten profitieren. „Während die Kundenfrequenz im Januar und Februar aufgrund der kältesten Witterung seit vier Jahren zurückging, erwarten wir aufgrund des kauffreundlicheren Wetters und der Steuerrückzahlungen jetzt eine Belebung. Darüber hinaus unterstützt das Frühjahr den Immobilienmarkt und die Zinsen sind weiterhin niedrig.“

Potenzielle Wachstumstitel

Im US-Small- und Mid-Cap-Universum bevorzugt der Manager des JOHCM US Small Mid Cap Equity Fund im Konsumgütersektor nach wie vor insbesondere Value- und Off-Price Händler, darunter zum Beispiel den Einzelhändler Burlington Stores. „Das Unternehmen erscheint uns sehr attraktiv bewertet.“ Becker und seine Kollegen halten ebenfalls Anteile des Luxus-Juweliere Tiffany sowie des Lederwaren- und Bekleidungsunternehmens Tapestry. „Beide Unternehmen haben starke Marken und sind attraktiv bepreist. Sie generieren einen hohen freien Cash Flow und sollten leicht die konservative Gewinnprognose übertreffen.“

Immobilienaktien sind nach Ansicht des Experten im vergangenen Jahr aufgrund makroökonomischer Bedenken übermäßig abgestraft worden. „Wir sehen hier immer noch eine enorme Chance, die durch den chronischen Wohnungsnotstand in Amerika gestützt wird.“ Der JOHCM US Small Mid Cap Equity Fund investiert zum Beispiel in Toll Brothers, einen führenden Luxus-Hausbauer, der von einem begrenzten Wettbewerb im oberen Segement des Immobilienmarktes profitiere, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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