Analyse
14:21 Uhr, 21.01.2014

Dramatisch: Kommt ein Goldverbot in China?

Wer mehr als 16 Millionen USD auf dem Konto hat verlässt China: Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Hurun, einer Marktforschungsgesellschaft, die sich auf den chinesischen Markt fokussiert hat.

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  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Gerade ist eine Nachricht bei uns im Rohstoffbereich erschienen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Wer mehr als 16 Millionen USD auf dem Konto hat verlässt China: Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Hurun, einer Marktforschungsgesellschaft, die sich auf den chinesischen Markt fokussiert hat. Mehr als ein Drittel der superreichen Chinesen habe bereits das Land verlassen, 64 % der Verblebenden denken darüber nach oder haben bereits feste Pläne, das zu tun. Bessere Bildung im Ausland, die hohe Luftverschmutzung in China und die Überbevölkerung in den Städten würde den Reichen in China den Appetit am eigenen Land verderben, heißt es in dem Report. Nach Schätzungen von WealthInsight haben die wohlhabenden Schichten in China bereits 658 Milliarden USD im Ausland geparkt, die Boston Consulting Group geht von einer Summe von 450 Milliarden USD aus. In den nächsten drei Jahren glauben sie, dass sich die Summe verdoppeln wird. Die meisten reicheen Chinesen würden sich nach permanenten ausländischen Wohnsitzen umsehen und planen auch im Ausland zu bleiben. Die USA sei das beliebteste Auswandererland der Chinesen.

Ich möchte diese Nachricht in das gesamte aktuelle Geschehen versuchen einzuordnen. Die chinesischen Goldimporte sind im vergangenen Jahr auf eine geschätzte Menge von 1000 Tonnen angestiegen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Vermögenssicherung in China schwierig geworden ist. Der Aktienmarkt befindet sich seit dem Jahr 2007 in einer Baisse, er ist um 70 % eingebrochen. Da will niemand investieren:

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Der Immobilienmarkt ist überhitzt. In Peking liegen die Quadratmeterpreise auf Münchner Niveaus, obwohl das Lohnniveau nur einen Bruchteil dessen beträgt. Wer, der noch bei Sinnen ist, kauft dort ein Haus? Also bleibt noch der Kauf von Gold, das immerhin 40 % günstiger ist, als vor ein paar Jahren.

Die Studie von Hurun nennt aber noch etwas anderes im Zusammenhang mit der Flucht Wohlhabender aus China. Die Regierung in Peking beginne massiv gegen Korruption vorzugehen. Es gibt Analystenstimmen, die behaupten, dass sehr viele Superreiche in China durch Korruption an ihr Vermögen gelangten. Dienen 1000 Tonnen Gold dem Versuch, Geld vor der Regierung zu verstecken? Wenn schon fast das ganze Land (also die Superreichen) offenbar aus China fliehen um ihr Geld in Sicherheit zu bringen - wäre diese Vermutung gar nicht mal so weit hergeholt. Was denken Sie? Kommt ein Goldverbot in China? Es ist richtig, dass Chinas Regierung in den vergangenen Jahren den Goldkauf sogar im Staatsfernsehen bewarb. Aber muss das auch morgen so bleiben? Diskutieren Sie mit mir auf meinem Experten-Desktop auf Guidants!

Dort wird gerade auch der Abwärtstrendkanal diskutiert, der Gold gerade 1 % ins Minus drückt! Hier der Chart:

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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