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16:59 Uhr, 29.04.2020

Drägerwerk: Vom Ladenhüter zum Krisengewinner

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Der Lübecker Hersteller von Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken kann sich derzeit vor Aufträgen kaum retten. Zudem hat eine erfolgreiche Kapitalerhöhung frisches Geld in die Kasse gespült. Das alles hat den Aktienkurs durch die Decke schießen lassen. Ist es vielleicht jetzt an der Zeit, bei Investments einen Gang zurückzuschalten?

Die Aktie des Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzerns Drägerwerk galt noch bis vor kurzer Zeit als Ladenhüter unter Deutschlands Nebenwerten. Jahrelang hinkte der Kurs des SDAX-Titels aufgrund einer schwachen Umsatzentwicklung und mäßiger Profitabilität den Märken hinterher. Das hat sich nun schlagartig geändert. Der Titel gilt momentan als einer der heißesten Tipps unter Börsianern. Denn das in Lübeck ansässige Familienunternehmen – rund 71 Prozent der Aktien befinden sich in Familienbesitz – stellt unter anderem Beatmungsgeräte, Patientenmonitore und Atemschutzmasken her. Und genau solche Produkte werden gerade weltweit händeringend nachgefragt. Während die große Mehrheit der Aktien infolge der Corona-Pandemie massiv eingebüßt hat, zählt Drägerwerk also zu den wenigen Gewinnern.

Auftragseingänge explodieren

Nach einer spektakulären Rallye, die den Titel seit Jahresanfang zwischenzeitlich um mehr als 80 Prozent in die Höhe schießen ließ, ist zwar wieder etwas Luft aus dem Kurs entwichen. Dennoch zeugt der Run auf die Aktie von sehr hohen Erwartungen. Prompt veröffentliche das Unternehmen am 16. April und damit früher, als geplant, Zahlen für das erste Quartal. Demnach sind die Auftragseingänge in der Sparte Medizintechnik, mit der das Unternehmen rund 63 Prozent seiner Umsätze erzielt, im ersten Vierteljahr mit einem Plus von 177 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro explodiert. Wie Drägerwerk mitteilt, soll ein Großteil der Order noch in diesem Jahr zur Auslieferung kommen. Das Unternehmen sähe daher gute Chancen, das bisher geplante Umsatz- und Ergebnisniveau „deutlich zu übertreffen“, heißt es in der Pressemitteilung. Die ursprünglichen Vorgaben gingen von einem Umsatz- und Margenwachstum von jeweils zwischen einem und vier Prozent aus.

Gewinn- und Umsatzsprung zu erwarten

Eine konkrete Jahresprognose wollte Vorstandschef Stefan Dräger noch nicht abgeben, das soll erst bei Vorlage der Halbjahreszahlen geschehen. Analystenschätzungen lassen jedoch gewaltige Umsatz- und Gewinnsprünge erwarten. Im Schnitt gehen sie von einem Umsatzanstieg um rund 1,2 Milliarden auf knapp 4 Milliarden Euro aus. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) wird ein Sprung von 67 Millionen Euro (2019) auf knapp 570 Millionen Euro prognostiziert. Da stellt sich die Frage, ob die Lübecker diese hohen Erwartungen erfüllen können.

Frisches Kapital soll schlechtes Kapital ersetzen

Um den hohen Auftragseingang im Zuge der Covid-19 Pandemie finanziell zu stemmen, hat Drägerwerk jüngst seine Liquidität durch die Ausgabe einer Million neuer Vorzugsaktien gestärkt. Die Platzierung war erfolgreich. 76,5 Millionen Euro wurden auf diese Weise am Kapitalmarkt eingesammelt. Während ein Teil davon für die Erweiterung der Kapazitäten verwendet wird, soll der größte Teil des Emissionserlöses dazu eingesetzt werden, Genussscheine zurückzukaufen. Dieser Punkt ist dem Unternehmen schon seit längerer Zeit ein Anliegen, da die Genussscheine für die Firma sehr teures Kapital darstellen. So musste Drägerwerk im vergangenen Jahr 1,90 Euro je Genussschein zahlen, die Aktionäre erhielten lediglich 0,19 Euro je Vorzugsaktie. Durch die Kündigung der noch ausstehenden Genussscheine, ließe sich das Ergebnis je Aktie nach Angaben des Unternehmens um rund neun Prozent steigern.

Potenzial der Aktie ausgereizt?

Das sind alles sehr gute Nachrichten für das Unternehmen. Und auch die Aktionäre werden zufrieden sein, obwohl sich das Ergebnis je Aktie durch die Kapitalerhöhung verwässern wird. Eine andere Sache ist die Bewertung. Der Titel notiert auf Basis des für dieses Jahr erwarteten Gewinns mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28. Das erscheint relativ teuer – sowohl im Vergleich zum SDAX (KGV 2020: 11,3) als auch unter der Annahme, dass sich das Geschäft früher oder später wieder normalisieren wird. Wie nachhaltig die Kursgewinne bei Drägerwerk sind und ob gar noch weiteres Potenzial nach oben besteht, muss sich also erst zeigen. Die Mehrheit der Analysten, welche die Aktie covern, geht derzeit von einem fairen Kursniveau aus und rät zum Halten.

Auch im Seitwärtstrend gewinnen

Für Anleger, die auch im Fall eines stagnierenden Kurses auf der Gewinnerseite stehen möchten, könnte sich alternativ zum Direkteinstieg eine Anlage in Aktienanleihen oder Discount-Zertifikaten auszahlen. Der gänzliche Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Diese Produkte warten aufgrund der hohen Volatilität derzeit mit besonders attraktiven Konditionen auf. Dazu ein Beispiel: Ein Discount-Zertifikat mit der WKN DFF7XJ bietet Anlegern die Möglichkeit, mit einem Rabatt von aktuell knapp 42 Prozent in die Drägerwerk-Aktie zu investieren. Das ist ein stattlicher Sicherheitspuffer. Zudem ergibt sich aus dem vergünstigten Einstieg eine sehr ordentliche Renditechance von aktuell fast 7 Prozent pro Jahr. Einzige Voraussetzung dafür: Drägerwerk notiert am Laufzeitende auf oder über dem Cap von 50 Euro.

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Über den Experten

Marcus Landau
Marcus Landau
Derivate-Sales-Experte der DZ BANK

Marcus Landau ist Derivate-Sales-Experte bei der DZ BANK. Er verfügt über ca. 15 Jahre Branchenerfahrung und ist Fachmann für die Bereiche Vertrieb, Strukturierung und Vermarktung von derivativen Anlagelösungen. Der gebürtige Frankfurter studierte Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Die DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank gehört mehrheitlich den rund 1.000 Genossenschaftsbanken in Deutschland und ist deren Spitzeninstitut. Das Unternehmen ist einer der größten Derivate-Emittenten in Deutschland.

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