Dr. Spendigs Nachhaltigkeitssprechstunde – Die SDGs: das bessere ESG?
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Servus und moin, moin allerseits aus München!
Die Welt der Nachhaltigkeit ist gespickt mit Akronymen und hierbei am allerliebsten mit solchen, die aus drei Buchstaben bestehen. Die Abkürzungsflut hat derartige Ausmaße angenommen, dass sich eine Kollegin bereits begonnen hat, einen „Nachhaltigkeitsrap“ in Anlehnung an das bekannte Lied „MfG“ der Fantastischen 4 zu schreiben.
Die Mutter aller Akronyme ist natürlich „ESG“ selber. In letzter Zeit ist allerdings eine weitere Drei-Buchstaben-Abkürzung auf dem Vormarsch – „SDG“. Diese steht für die „Sustainable Development Goals“, hinter denen sich 17 nachhaltige Entwicklungsziele der Agenda 2030 (nicht zu verwechseln mit der Agenda 2010) für nachhaltige Entwicklung verbergen, die 2015 von allen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet wurde.
Neben sozialen Zielen wie der Beendigung von Armut und der Verringerung von Ungleichheit zählen zu den SDGs auch ökologische Ziele wie die Bekämpfung des Klimawandels und der Schutz der Ozeane. Die 17 Ziele sind in 169 Unterziele aufgeteilt. Der Fortschritt in Richtung dieser Ziele wird mittels 232 Indikatoren gemessen und bewertet.
Ich persönlich bin ein Freund des SDG-Konzepts, da die SDGs zum einen greifbarer als das ESG Konzept sind, zum anderen auch sinnvoller messbar erscheinen. Es gibt zwar auch vereinzelte Kritiker an den SDGs, aber bislang habe ich noch kein besseres Nachhaltigkeitskonzept gesehen.
Anbieter von Nachhaltigkeitsratings bieten in letzter Zeit vermehrt auch SDG Scores für Unternehmen an. Diese geben an, inwiefern ein Unternehmen durch seine Geschäftstätigkeit und seine Produkte positiv oder negativ zur Erreichung der SDGs beiträgt. Beispielsweise sollte ein Modehersteller, der soziale Belange in seiner Lieferkette berücksichtigt oder wenig Kunststoffe in seinen Produkten verwendet ceteris paribus eine gute Bewertung bekommen.
Unter dem Blickwinkel der doppelten Materialität ist der SDG Score eine sehr gute Ergänzung zum ESG Rating eines Unternehmens. Kritiker werfen den ESG Ratings (aus meiner Sicht nicht ganz zu Unrecht) vor, dass sich diese hauptsächlich mit unternehmensinternen Aspekten beschäftigen, aber nicht ausreichend die (potenziell negative) Wirkung des Unternehmens auf seine Umwelt betrachten. Diese Kritik ist im Falle der SDG Scores offensichtlich unberechtigt.
Aber auch bei den SDG Scores gibt es einen Wermutstropfen. Sie teilen eine unangenehme Eigenschaft mit den ESG Ratings, nämlich ihre komplizierte und oft intransparente Berechnungsmethode. Mir ist keine wissenschaftliche Untersuchung zu SDG Scores bekannt, aber ich würde vermuten, dass es auch hier wieder ein großes Maß an Variabilität zwischen verschiedenen Datenanbietern gibt, so dass es nicht die eine Wahrheit gibt.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf zwei Webseiten verweisen, die einen Besuch wert sind. Zum einen die Seite Die Glorreichen 17 – Ziele nachhaltiger Entwicklung, auf der die deutsche Bundesregierung versucht, die SDGs populärer zu machen. Der Name erinnert zwar mehr an einen Western als an Nachhaltigkeit, aber die Icons sind eine Wucht!
Wie geht es mit den SDGs nach 2030 weiter? Dazu findet sich auf einer weiteren Webseite ein interessanter Vorschlag: The Awesome Anthropocene Goals (wearefuterra.com). Das Akronym „AAG“ sollte man sich merken. Mein persönlicher Favorit ist übrigens Ziel 2: „Food is a source of joy“… und genau diesem Ziel werde ich mich jetzt widmen.
Bleiben Sie nachhaltig gesund!
Ihr Dr. Bernd Spendig
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Der Beitrag Dr. Spendigs Nachhaltigkeitssprechstunde – Die SDGs: das bessere ESG? erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).