Analyse
19:46 Uhr, 03.03.2020

DOW JONES & DAX - Der Markt ist sehr unruhig

Konjunkturelle Folgen der Coronavirus-Pandemie werden eingepreist. Die Volatilität ist sehr hoch, die Kurse schlagen intraday regelrecht um sich und holen auf beiden Seiten Stops ab.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.985,39 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 26.209,44 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.985,39 Pkt (XETRA)
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 26.209,44 $ (NYSE)

Je nachdem, was für ein Anlegertyp man ist, reagiert man unterschiedlich:

Für langfristig ausgerichtete Anleger, - Investoren -, bieten stark korrigierende Aktien Einstiegsmöglichkeiten. Antizyklisch wird gekauft, was aus zittrigen Händen in den Markt kommt. Ein Investor verkauft in Marktkorrekturen nicht!

Für kurzfristig und mittelfristig ausgerichtete aktive Anleger, - Trader -, gibt es unterschiedlichste Vorgehensweise, die hier nicht alle aufgezählt werden können. Ich bin ein Trader und ich sitze auf sehr viel Cash. Ich warte und beobachte geduldig. Ich mag ein ruhiges Marktumfeld. Bei sehr hoher Vola, wie derzeit der Fall, lassen sich die kurzfristigen Trendbewegungen schwieriger einschätzen. Der Markt schlägt intraday um sich. Stops nach unten und oben werden abgeholt. Also halte ich mich raus.

Der Dow Jones ist bereits am Freitag auf seiner Unterstützung bei 24.700 Punkten nach oben abgeprallt. Heute wurde das Gap vom 27. Februar bei 26.890 Punkten nach oben geschlossen. Bisher handelt es sich um eine technische Gegenbewegung auf die massiven Kursabschläge vergangener Woche. Im DAX kann sich bislang keine relevante Gegenbewegung entwickeln.

Die Indizes bewegen sich noch sehr unruhig, die Märkte sind hochnervös.

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DAX im Big Picture - Der Corona-CRASH - Was nun ?!

01.03.2020 - 00:00 Uhr

Zunächst das obligatorische Foto von Terrence, 27 Jahre alt, der sich professionell mit Börse beschäftigt und immer erfolgreich anlegt. Das Foto zeigt Terrence nach der abgelaufenen Woche. Alles ist gut.

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Nun aber zum DAX im langfristigen Kontext.

Welchen technischen Schaden hat der starke Sell Off im Big Picture hinterlassen ? Langfristig sind die Abgaben überschaubar. Der Index ist direkt auf den EMA50 auf Monatsbasis (blau) bei 11.699 Punkten abgerutscht. Dieser gleitende Durchschnitt ist ein wichtiges technisches Auffangnetz. Bei 10.502 Punkten liegt der EMA100 als nächsttieferes Auffangnetz im Markt, bei 8.656 Punkten liegt der EMA200. Im Big Picture wäre der große Aufwärtstrend im DAX noch intakt, wenn der Index auf dem EMA200 abrutschen würde. Das sollte man wissen. 2003 und 2009 wurde im Rahmen der damaligen historischen Bärenmärkte der EMA200 sogar einige Monate nach unten gerissen. Ich betone das mit dem Bereich deshalb so, weil das Kursgeschehen während ausgeprägter Sell Off Phasen, Unterstützungen oft zunächst nach unten reißen. Wenn es gut läuft, holen sie darunter die Stops langfristiger Anleger ab, dann schnappt der Kurs über die Unterstützung zurück.

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Zoomen wir nun in das Kursgeschehen hinein, hier der Kursverlauf seit 01.07.2006.

Im Bereich von 11.700 Punkten (ich betone im Bereich, nicht punktgenau!) liegt ein Cluster. Also zwei unterschiedlich strukturierte Auffangnetze. Zum einen der beschriebene EMA50, zum anderen eine Aufwärtstrendlinienvariante. Hier besteht die Chance, dass sich der Index stabilisiert und wieder volatil schaukelnd in Richtung 13.600 Punkte ansteigen kann. Im Bereich von 10.500 Punkten (nochmal: Bereich, nicht punktgenau!) liegt das nächste Cluster, das sich über den EMA100 und ein Fibo-Retracement definiert. Auch hier wäre ein potentieller Wendepunkt nach oben. Wir deklinieren mal alles durch: Im Bereich von 9.281 Punkten böte sich das nächste Cluster als möglichen Wendebereich nach oben an.

Ich arbeite mit grauen gestrichelten Prognosepfeilen. Mein Commitment ist also nicht stark, es sind tendenzielle Aussagen. So schön, wie wir nach oben die Projektionsziele herausarbeiten konnten, läßt sich das im Falle von Crashbewegungen nicht machen. Man muss da realistisch sein. Mich erinnern Sell Offs, Crashbewegungen, aber auch ganze (mehrjährige) Bärenmärkte an Lawinenabgänge. Eine Lawine stoppt nie irgendwo mittendrinnen, nein, sie geht bis zum bitteren Ende ins Tal ab. Wer sich zu früh reinstellt, stirbt.

Selbiges gilt für Sell Offs etc. Wer zu früh einsteigt, wird durch die Wucht der Folgekursverluste weggefegt. Also besser abwarten, bis die Kurslawine im Tal angekommen ist. Die Kursabschläge also aufhören. Im Bereich der genannten möglichen Wendepunkte 11.700, 10.500 (oder im Extrem 9.281 Punkten) gilt es den Markt genau zu beobachten. Ob sich das stabilisieren kann. Achtung: Nicht aufgrund von Intradaybewegungen handeln. Typisch, wenn die Vola-Indizes so spiken, kommt es zu diesen extremen Intradayschwankungen in den Indizes. Der DAX intraday +4 %, zum Ende rutscht er dann doch ab und schließt mit-4 %. Ich würde den Tagesschlusskurs abwarten, auch wenn es schwerfällt. Aber am Ende eines Tages weiss man, welche Marktteilnehmer gewonnen hat: Die Bullen oder die Bären.

Wenn man als Anleger langfristig in den Aktienmarkt einsteigen möchte, dann bieten sich solche Sell Off Phasen hervorragend an! Wenn, dann in solche größere Abverkäufe einkaufen. Ja, man muss die Angst der Masse kaufen. Auch wenn man selbst Angst hat.

Nach dem Abgang einer Lawine liegt ein Zustand vor, wie verbrannte Erde. Alles ist zerstört, erst langsam beginnen Pflänzchen zu spriesen. Ich bin ein Anhänger der Fraktion, die solange wartet, bis wieder Pflänzchen spriesen, bis wieder langsam Leben entsteht. Ich springe also erst später auf. Wie man vorgeht, ist jedem selbst überlassen. Die Vorgehensweise ist individuell sehr unterschiedlich.

Ein Trader kann durchaus solchen Sell Off Phasen entgehen. Wenn er schnell reagiert. Wenn er den beginnenden Sell Off erkennt. In den beiden Realmoneydepots, deren Trades ich auf Guidants PROmax poste, waren wir VOR dem Sell Off ausgestiegen. Eines der beiden Tradingdepots, das 1.000 EUR Tradingkonto, wurde Ende Oktober 2019 mit 1.000 EUR gestartet. Steht jetzt nahe Allzeithoch bei 1.731 EUR. Also: Als aktiver Trader kann man Sell Offs umschiffen, ja! Bin nach wie vor 100 % cash. Cash ist eine Position, es ist eine sichere Position. Wenn ich einen Boden an den Märkten sehe, steige ich ein. Sie können gerne Guidants PROmax 2 Wochen kostenlos testen: https://www.guidants.com/de/pro/promax-paket/

Wenn Sie langfristig anlegen, also echt investieren möchten, dann schauen Sie sich dort das Portefeuille (Depot) von Liesa Giering an. Sie kauft Aktien und Index ETFs auf langfristige Sicht. Wenn Sie kurzfristig aktiv handeln möchten, dann können Sie schauen was meine Kollegen und ich auf Guidants Promax machen.

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Hier der DAX auf Tageschartintervallebene: 1 Kerze = 1 Tag.

Hier sieht man, wie heftig sich der Abverkauf der zurückliegenden Handelstage darstellt. Eine absolute Ausnahmesituation. Wurde zunächst Corona als kurzes temporäres und örtlich begrenztes Ereignis angesehen wurde, preist der Markt seit zurückliegender Woche eine Pandemie ein. Also eine internationale Ausdehnung und damit einhergehend nicht nur Lieferkettendisruption, sondern auch in einem gewissen Ausmaß ein konjunktureller "Freeze" wie in China. Wer in Quarantäne ist, kann nicht arbeiten.

In den USA kam es ebenfalls zu starken Sell Offs. Was hier geschieht ist Folgendes: Die Anlegerschaft ist massiv long positioniert. Trump hat den Handelskrieg wegen des US Wahlkampfs erst einmal auf Eis gelegt, die US Notenbank fährt eine lockere Geldpolitik (Niedrigzins+NichtQE-QE). Und China konnte er abringen, seinen US Wahlkampf zu finanzieren: Das Land der Mitte verpflichtete sich im Phase1-Handelsdeal zu Mrd. schweren Käufen von US Agrarprodukten. Nun, das Setup wird durch den schwarzen Schwan namens Coronavirus zerschossen. Der Markt preist einen partiellen konjunkturellen "Freeze" ein, so schnell kann man nicht gucken. Und dabei werden natürlich auch all die gehebelten Longpositionen der US Anleger liquidiert. Die Tatsache, dass am Freitag auch Risk Off Assets, wie Gold und Silber, stark fielen, könnte ein Hinweis darauf sein, dass ganze Portefeuilles zwangsliquidiert werden. Eine längst überfällige Marktbereinigung. Trumps Narrativ für seinen Wahlkampf fällt in sich zusammen. Hätten die US Demokraten einen Kandidaten von Kaliber, auf den sie sich einigen können, hätten sie jetzt sogar eine Chance.

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Hier abschließend nochmal der Chart der US Volatilität. Diesmal langfristig. Im Extrem kann der VIX einen Wert um 80 erreichen. Das wäre ausgehend vom aktuellen Wert eine Verdopplung. Läßt sich die Coronasituation mit der Finanzkrise vergleichen. Meines Erachtens auf keinen Fall. Man muss die Kirche im Dorf lassen.

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Ab jetzt kann jederzeit ein Boden an den Märkten zustandekommen

Angst & Gier US Sentimentindex bei 10 Punkten = Panik. Ab jetzt kann jederzeit ein Boden an den Märkten zustandekommen. Risikopositionen dürften bei der Stimmung langsam aus dem Markt draußen sein und auch Privatanleger, die aus Angst verkauft haben, dürften das weitgehend gemacht haben. Was noch ein klein wenig fehlen könnte: Der Markt muss mit der täglichen Berichterstattung über das Coronavirus umgehen können. Sobald die Kurse anfangen zu steigen, obwohl täglich neue Coronafälle gemeldet werden, würde das bedeuten, dass er nicht mehr auf "bad news" reagiert. Die dürften dann eingepreist sein. Freitagabend ist FED-Chef Jerome Powell erstmals verbal in den Sell Off reingegrätscht.

Ein Trader kann durchaus solchen Sell Off Phasen entgehen. Wenn er schnell reagiert. Wenn er den beginnenden Sell Off erkennt. In den beiden Realmoneydepots, deren Trades ich auf Guidants PROmax poste, waren wir VOR dem Sell Off ausgestiegen. Eines der beiden Tradingdepots, das 1.000 EUR Tradingkonto, wurde Ende Oktober 2019 mit 1.000 EUR gestartet. Steht jetzt nahe Allzeithoch bei 1.731 EUR. Also: Als aktiver Trader kann man Sell Offs umschiffen, ja! Bin nach wie vor 100 % cash. Cash ist eine Position, es ist eine sichere Position. Wenn ich einen Boden an den Märkten sehe, steige ich ein.

Für langfristige Investoren, die ähnlich wie Warren Buffett viel Cash zu Verfügung haben, sind solche Preissenkungen der Ware "Aktien" ein Glücksfall. Sie sind auf der Käuferseite.

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  • TitusvonBuch
    TitusvonBuch

    Ist de Mann wirklich 27??? Sieht aus wie 77. Haben Sie sich da nicht geirrt, Herr Weygand?

    09:04 Uhr, 04.03.2020
  • Pump_Dump
    Pump_Dump

    Die Asia-Session läuft jetzt aus. Im Dow Future haben wir auf der Oberseite einen "naked POC" @26650 und auf der Unterseite @25540. Während der Asia-Session waren mehr kaufwillige Teilnehmer unterwegs. Mal sehen was Europa daraus machen will.

    06:13 Uhr, 04.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Trendbrecher
    Trendbrecher

    Herzlichen Dank für den wunderschönen Langfristchart des Dax seit 1983. Wer sich diesen Chart betrachtet, kann unschwer erkennen, was für ein Unsinn die Behauptung ist, der Dax wäre nachhaltig heißgelaufen oder würde eine Blase erkennen lassen!

    Wir befinden uns derzeit in einer ähnlichen Phase wie Anfang der Neunziger. Kursziel: 50.000 noch in diesem Jahrzehnt. Und dann, aber erst dann dürfen wir auch wieder nachhaltige Kursrückgänge in Erwägung ziehen.

    22:59 Uhr, 03.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Tomthecat
    Tomthecat

    Fed's stümperhafte Zinssenkungen bewirkt nur das Gegenteil wie man sieht

    20:48 Uhr, 03.03.2020
  • Edka
    Edka

    Erneut leichte Panik im Markt. Fear & Greed bei 8

    20:41 Uhr, 03.03.2020

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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