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15:54 Uhr, 19.04.2002

Dollar: Wertverfall in den kommenden Monaten?

Ein wachsendes Handeldefizit und schrumpfende Investitionen in US-amerikanische Aktien und Anleihen aus Ländern mit hohem Überschuss wie Asien könnten den Dollar gegenüber dem Yen bis auf 100 einbrechen lassen. Dies teilen Volkswirte mit.

Die Alarmglocken über das hohe Bilanzdefizit der US-Amerikaner läuten schon lange, bisher wollte aber kein Händler auf die Warnsignale hören, da es die Vereinigten Staaten bisher schafften, die Defizite durch ausländische Kapitalströme auszugleichen.

Aber jüngste Daten zeigen, dass diese Kapitalströme abnehmen, besonders aus Ländern mit hohen Handelsüberschüssen wie Japan oder China. Volkswirte befürchten, dass dies den Wert des US-Dollars in den nächsten paar Jahren senken könnte.

"Die Kapitalströme in die USA sind seit Jahresanfang zurückgegangen und die USA können dieses Defizit nicht für immer ausgleichen," so Masayuki Kichikawa, leitender Volkswirt bei Asahi Life Asset Management Co.

Im Februar lag das Handelsdefizit bei 31.51 Milliarden Dollar, der Höchstwert seit mehr als einem Jahr und ein Anstieg um 3.27 Milliarden Dollar seit Januar.

Sollte die jetzige Geschwindigkeit des Wachstums des Handelsdefizits anhalten, befürchten Volkswirte, dass die aktuelle Leistungsbilanz, einer der wichtigsten Messinstrumente für den internationalen Handel, auf bis zu 500 Milliarden an Defiziten anwachsen könnte. Dies entspräche fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Vereinigten Staaten in diesem Jahr.

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