Dollar bleibt Nummer eins
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Noch nicht einmal 10 Jahre alt und schon darf er mit den Großen spielen! Das ist für ein so sensibles Feld wie Geld sehr überraschend. Die Väter des Euro haben wohl gute Arbeit geleistet. Dank an Delors und Pöhl, aber natürlich auch jene, die die Währung vorbereiteten, insbesondere Lamfalussy. Besonders wichtig die politischen Befürworter Kohl und Mitterrand. Zeugen ist wichtig, gebären aber schwer. Die EZB hat dies in schwierigen Zeiten mit Bravour getan. Die Präsidenten und das Direktorium waren glanzvolle Besetzungen. Die nationalen Zentralbankchefs haben sich von ihrer Rolle als Monopolisten sehr flexibel auf die neue Aufgabe als Teamplayer eingestellt. Das neue Geld hat ohne Vorschusslorbeeren – oft gar im Gegenwind von Verdächtigungen (Euro = Teuro) – antreten müssen. Seine internationale Wertschätzung geriet um die Jahrtausendwende in Gefahr. Seine Bewertung fiel von deutlich über einem US-Dollar (1,18) auf weit unter einen US-Dollar, nämlich 82 US-Cents. Viele europäische und internationale Fachleute sahen in der europäischen Währung eine Fehlgeburt, die es nicht weitbringen würde.
Diese europäische Kopfgeburt erfreut sich im zehnten Jahr ihres Bestehens noch immer nicht uneingeschränkten Vertrauens im eigenen (Euro)-Land, nicht zuletzt weil die Inflation mit 3 Prozent doch deutlich über der Zielmarke liegt (knapp unter 2 Prozent). Der Euro ist aber international immer mehr geschätzt. Sein Wert steigt und steigt und nicht allein gegenüber dem US-Dollar, nein auch gegenüber dem Yuan und dem Yen, ja sogar gegen über dem Schweizer Franken. Der Euro ist die am meisten verbreitete Banknote der Welt, er ist als Emissionswährung für internationale Bonds auf Augenhöhe mit dem US-Dollar. Auch als Währung, an die man seinen Wechselkurs anlehnt, wird der Euro immer öfter gebraucht. Als Währungsreserve steigt der Euro-Anteil ständig zu Lasten des US-Dollar.
Immer öfter stellen internationale Anleger die Frage, ob dies die Zeit für eine Wachablösung ist. Wenn jetzt selbst brasilianische Models – Gisele Bündchen – keine Kontrakte mehr in US-Dollar, sondern nur noch in Euro akzeptieren und Öl- und Rohstoffexporteure ähnliche Überlegungen anstellen, ist es dann nicht ein Wendepunkt in der Währungsgeschichte – so wie zwischen den beiden Weltkriegen als das Britische Pfund vom US-Dollar abgelöst wurde?
Mein Urteil lautet: Für die nächsten zwei/drei Jahre wird die Entwicklung solche Vermutungen weiter nähren. Der US-Dollar wird schwach sein, die Portfolioumschichtungen werden weiter gehen. Aber für die Perspektive 2020/2030 gibt es keinen Zweifel, die militärische und die politische Stärke der USA, ihre demografische Vitalität, ihre Fähigkeit zum raschen, zupackenden Strukturwandel werde auch ihre Währung wieder stärken. Der Dollarkurs wird wieder steigen, die Rolle des Dollar als Weltwährung Nummer 1 wird unzweifelhaft bestätigt werden.
Autor: Prof. Dr. Norbert Walter
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