DIW erhöht Wachstumsprognose
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Berlin (BoerseGo.de) - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) hat seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr angehoben und rechnet für 2011 nun mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent in Deutschland. Bisher war nur ein Plus von 2,0 Prozent in Aussicht gestellt worden. Für 2012 wird ein BIP-Anstieg um 1,3 Prozent erwartet.
Damit bleibt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des DIW Berlin auch 2011 und 2012 auf dem Wachstumspfad. Allerdings würden die Wachstumsraten im Vergleich zum letzten Jahr deutlich zurückgehen, betonte DIW-Konjunkturexperte Ferdinand Fichtner. "Beim Wachstum 2010 spielten Aufholeffekte eine große Rolle", erläuterte der Experte. Diese Effekte werde es in den nächsten Jahren so nicht mehr geben. Im laufenden Jahr werde die Wirtschaftsleistung von mehreren Faktoren zugleich angeschoben, neben dem Außenhandel auch von den Bau- und den Ausrüstungsinvestitionen und vom privaten Konsum. Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung der DIW-Forscher 2011 und 2012 um 4,2 bzw. 4,5 Prozent wachsen.
Die weitere Steigerung der deutschen Wirtschaftsleistung wird nach Einschätzung des Instituts auch zu einer deutlichen Verbesserung der öffentlichen Finanzen führen. Für 2011 und 2012 rechnen die Konjunkturforscher des DIW Berlin mit einer Neuverschuldung in Deutschland von 2,4 und 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Maastricht-Kriterien würden damit wieder eingehalten. Trotzdem gibt es nach Einschätzung von DIW-Präsident Klaus F. Zimmermann keinen Spielraum für Steuersenkungen. "Stattdessen müssen alle Ausgaben auf den Prüfstand", forderte Zimmermann. "Die Staatsschulden steigen weniger als befürchtet, aber sie steigen. Die deutsche Schuldenquote dürfte alles in allem mittlerweile bei über 80 Prozent liegen. Die Konsolidierung schreitet nicht so voran, wie sie es angesichts des starken Wirtschaftswachstums sollte", gab Zimmermann zu bedenken.
Das DIW Berlin kritisierte auch die bisherigen Maßnahmen zur Lösung der Eurokrise. "Ob Eurobonds oder Rettungsschirm, viele der vorgeschlagenen oder ergriffenen Maßnahmen sind nur Liquiditätshilfen", sagte DIW-Präsident Zimmermann. Die Eurokrise sei aber eine Staatsschuldenkrise und damit die Krise einzelner Mitgliedsstaaten. Durch die Hilfen werde der Druck auf die Regierungen der Krisenländer gelockert, endlich die strukturellen Probleme anzugehen. Wichtig seien deshalb harte Sparauflagen.
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