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12:44 Uhr, 04.10.2011

DIW-Chef Ferdinand Fichtner plädiert bei Griechenland für Schuldenschnitt

Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Volumen des Euro-Rettungsfonds EFSF reicht auch nach einer Ausweitung nicht aus, um ein Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Länder zu verhindern. Diese Einschätzung gibt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Seinen Analysen zufolge müsste das Volumen des Rettungsfonds in etwa verdreifacht werden. Erst dann könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Übergreifen der Schuldenkrise auf Länder wie Italien oder Spanien verhindert werden, so Fichtner. Er warnte jedoch zugleich vor einer EFSF-Aufstockung mittels sogenannter „Finanzhebel“. Dies würde neue Risiken generieren und die Zuständigkeiten zwischen EFSF und Europäischer Zentralbank (EZB) verwischen.

In Bezug auf das finanziell vor dem Kollaps stehende Griechenland tritt Fichtner für einen Schuldenschnitt um 50 Prozent ein. Dieser müsse aber schnell erfolgen, mahnte Fichtner. "Je länger es dauert, desto mehr wandern die Ausfallrisiken vom privaten in den öffentlichen Sektor." Der DIW-Chef sieht Griechenland nicht in der Lage seinen Schuldenberg abzubauen. Das sei „eine Frage simpler Mathematik“. So benötige das Mittelmeerland alleine für seinen Schuldendienst sehr hohe Haushaltsüberschüsse. Jedoch sei Athen davon weit entfernt.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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