DIW-Chef Ferdinand Fichtner plädiert bei Griechenland für Schuldenschnitt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Volumen des Euro-Rettungsfonds EFSF reicht auch nach einer Ausweitung nicht aus, um ein Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Länder zu verhindern. Diese Einschätzung gibt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Seinen Analysen zufolge müsste das Volumen des Rettungsfonds in etwa verdreifacht werden. Erst dann könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Übergreifen der Schuldenkrise auf Länder wie Italien oder Spanien verhindert werden, so Fichtner. Er warnte jedoch zugleich vor einer EFSF-Aufstockung mittels sogenannter „Finanzhebel“. Dies würde neue Risiken generieren und die Zuständigkeiten zwischen EFSF und Europäischer Zentralbank (EZB) verwischen.
In Bezug auf das finanziell vor dem Kollaps stehende Griechenland tritt Fichtner für einen Schuldenschnitt um 50 Prozent ein. Dieser müsse aber schnell erfolgen, mahnte Fichtner. "Je länger es dauert, desto mehr wandern die Ausfallrisiken vom privaten in den öffentlichen Sektor." Der DIW-Chef sieht Griechenland nicht in der Lage seinen Schuldenberg abzubauen. Das sei „eine Frage simpler Mathematik“. So benötige das Mittelmeerland alleine für seinen Schuldendienst sehr hohe Haushaltsüberschüsse. Jedoch sei Athen davon weit entfernt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.