Diskrepanz zwischen Daten und Erwartung
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In den kommenden Tagen werden - angesichts fehlender Unternehmensnachrichten - die neuen Konjunkturdaten aus den USA und Deutschland, sowie die weitere Entwicklung des Ölpreises das Marktgeschehen maßgeblich bestimmen. Nachdem sich die Börsen in den vergangenen Wochen gegenüber dem Ölpreis und den schlechten Wirtschaftsdaten relativ gut behaupten konnten, scheint diese gewisse Resistenz nun nicht mehr ohne Weiteres zu gelten. Vielmehr deutet einiges daraufhin, daß die Märkte in ihr übliches Verhaltensmuster zurückfallen: eine enge Korrelation zum Ölpreis. "Sollte dieser weiter neue Rekordhochs erklimmen, dürften die Aktienmärkte zunehmend in die Knie gehen", lautet die Einschätzung von COMINVEST Fondsmanager Carsten Roemheld.
Weiterhin werden die Märkte in den kommenden Tagen die Diskrepanz zwischen den größtenteils schlechter ausgefallenen US Konjunktur- sowie Gewinndaten auf der einen und dem Konjunkturoptimismus der amerikanischen Zentralbank FED auf der anderen Seite die Märkte belasten. Insofern fällt es schwer daran zu glauben, dass sich die Erholung an den Aktienmärkten nach der aktuellen Verschnaufpause bereits in dieser Woche weiter fortsetzen sollte.
Von der Unternehmensseite sind keine wesentlichen Impulse für die Aktienmärkte zu erwarten. In den USA berichtet erwähnenswert lediglich Pepsi Cola. Allerdings befinden wir uns derzeit in der heissen Phase der Gewinnwarnungssaison, in der sich neben Coca Cola, Cisco und Nortel einige weitere negative Revisionen dazugesellen dürften. Insgesamt stellt sich nach den herausragenden Vorquartalen - basierend überwiegend auf Restrukturierungserfolgen - nunmehr eine Ernüchterung bzw. Normalisierung bei der weiteren Gewinnentwicklung ein. Auch dies ist dem ersehnten Optimismus aktuell wenig förderlich. Zu den interessanteren Meldungen in Europa dürfte die Strategieaussage von Karstadt Quelle gehören.
Auf konjunktureller Ebene sollte vor allem das US-Verbrauchervertrauen am Dienstag, sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex am Donnerstag für Aufmerksamkeit sorgen. Wegen der leicht entspannten Lage am Arbeitsmarkt gehen Experten davon aus, daß sich dieses auf das Verbrauchervertrauen positiv auswirkt. Es wird mit einem Anstieg von 98,2 auf 99,5 Punkten gerechnet. Einen Tag später wird dann noch der nationale US-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Volkswirte gehen zwar von einem Rückgang auf 58,3 Punkte von zuvor 59 Punkte aus, weisen allerdings zugleich auf eine weiterhin relativ starke wirtschaftliche Expansion hin. Zu den wenigen konjunkturellen Höhepunkten in der Eurozone zählt der IFO Geschäftsklimaindex für Deutschland. Am letzten Handelstag der Woche folgen dann noch die Einzelhandelsumsätze für August.
Für Japan stehen in dieser Woche Zahlen zur Industrieproduktion an. Erwartet wird dabei eine leichte Verbesserung. Zu Wochenschluss kommen dann noch die Daten des Tankan Indikators für das 3. Quartal 2004. "Prognostiziert werden von den Marktteilnehmern 23 Punkte gegenüber 22 Punkte im Vorquartal", weiß COMINVEST Experte Thomas Gerber. Ebenfalls wird noch die Jobless Rate für August 2004 veröffentlicht. Die Konsensus Schätzungen belaufen sich auf 4,8% gegenüber 4,9% im Vormonat.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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