Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft sieht langfristig Rente mit 70
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Berlin (BoerseGo.de) – Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, spricht sich für eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 aus.Damit positioniert sich Hüther gegen den bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) der die Rente mit 67 Jahren in Frage stellt.
Seehofer unterstrich am Wochenende, dass sich Beschäftigungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer über 50 Jahre deutlich verbessern müssten. "Sonst wird die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zur faktischen Rentenkürzung", sagte der Ministerpräsident im Gespräch mit der "Bild am Sonntag". Er fordert daher eine „breite öffentliche Debatte“ über die Pläne. "Mit mir ist eine massenhafte Rentenkürzung nicht zu machen", so Seehofer.
"Für 2012 sollten wir uns mehr Sachlichkeit und Sachverstand in der politischen Debatte um die Rente mit 67 wünschen", kommentierte der IW-Chef die jüngste Rentendebatte. Noch nie zuvor war der Anteil der Älteren am Arbeitsleben so hoch wie heute. "In der Kohorte der 55- bis 64 Jährigen ist die Erwerbsbeteiligung seit dem Jahr 2000 um 20 Prozentpunkte auf fast 60 Prozent angestiegen - so stark wie in keinem anderen Land der OECD“, so Hüther. "Diese Entwicklung wird durch die Bevölkerungsschrumpfung weiter forciert". In anderen Ländern liegt der absolute Anteil aber deutlich höher. Hier verweist der IW-Chef auf die Schweiz mit einem Anteil von fast 80 Prozent.
"Klar ist, dass es ab 2029 weitergehen muss in Richtung Rente mit 70", erklärt Hüther in der Onlineausgabe des "Handelsblatts". "Seehofer verteidigt ein defizitorientiertes Altersbild, das die Älteren nicht mehr in der Mitverantwortung sieht“, so Hüther. Nach Ansicht Hüthers spricht dies aber gegen „alle Erkenntnisse der Gerontologie“. Die Gerontologie wird die Wissenschaft vom Altern bezeichnet. Die Rentenumstellung bezeichnete er als langwierigen Prozess bei dem sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer gefordert seien.
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