DIHK pocht auf EU-Handelsabkommen mit Indien
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor einem am Freitag geplanten Ministertreffen der Europäischen Union mit Indopazifik-Ländern auf ein Handelsabkommen mit Indien gedrungen. "Für die international eng vernetzte deutsche Wirtschaft wäre ein ehrgeiziges Handelsabkommen mit Indien ein absoluter Gamechanger", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Schließlich hängt jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland am Export, in der Industrie sogar jeder zweite."
Viele Wettbewerbsnationen verhandelten derzeit mit dem bevölkerungsreichsten Land der Welt Handelsabkommen und machten Nägel mit Köpfen. Damit Europa hier den Anschluss nicht verliere, sollte sich die Bundesregierung beim Indopazifik-Ministertreffen in Brüssel für eine Priorisierung der Verhandlungen mit Indien einsetzen. Das Abkommen könne die vielfältigen indischen Handelshemmnisse etwa bei Zöllen, öffentlicher Beschaffung, bei Problemen beim Schutz geistigen Eigentums sowie von Auslandsinvestitionen beseitigen und damit die Rechtssicherheit für Unternehmen auf beiden Seiten erhöhen.
"Wichtig dabei ist, dass die EU sich nicht auf ein 'Schmalspurabkommen' einlässt, sondern in all diesen Bereichen umfangreiche Verbesserungen beim Marktzugang erreicht", betonte Treier. Gleichzeitig sollte Indien von weiteren Blockaden innerhalb der Welthandelsorganisation absehen, um deren Reform zu ermöglichen. Ein Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen mit Indien könne einen wichtigen Beitrag für die Diversifizierung der Lieferketten deutscher Unternehmen leisten, zeigte sich der DIHK-Außenwirtschaftschef überzeugt. Darüber hinaus sollten auch mit weiteren Ländern der Wachstumsregion Indopazifik wie Indonesien, Thailand und den Philippinen rasch Handelsabkommen abgeschlossen werden.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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