Analyse
18:32 Uhr, 09.09.2021

Dieser US-Möbelproduzent zersägt heute die Analystenerwartungen

Beim vorgestellten Zahlenwerk dieses US-Möbelproduzenten müssen sich viele Börsianer wahrscheinlich erst einmal hinsetzen. Vorrangig sollten das auch Analysten tun und neu rechnen, denn ihre Gewinnschätzungen für 2021 sind mit dem heutigen Tag Geschichte.

Erwähnte Instrumente

  • Lovesac Co.
    ISIN: US54738L1098Kopiert
    Kursstand: 58,000 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Lovesac Co. - WKN: A2JP7B - ISIN: US54738L1098 - Kurs: 58,000 $ (Nasdaq)

Wann immer Markterwartungen und geliefertes Zahlenwerk meilenweit auseinandergehen, sei es positiv wie negativ, besitzen Quartalstermine Sprengkraft. Diesbezügliche News können in den Aktiencharts der Unternehmen riesige Gaps nach oben wie nach unten hinterlassen. Auch die heute gemeldeten Zahlen dieses US-Unternehmens lassen aufhorchen. Und die Ausgangslage bei der Aktie ist charttechnisch ebenfalls hochinteressant.

Lovesac ist ein US-Anbieter von Möbeln, vor allen Dingen sogenannten Sactionals. Das sind Möbelstücke, die auf zig verschiedene Weisen verändert oder miteinander kombiniert werden können. Aus einer Couch können so beispielsweise mehrere einzelne Sitzmöglichkeiten entstehen. Außerdem verkauft Lovesac die auch hierzulande bekannten Sitzsäcke. Abgerundet wird die Angebotspalette mit Wohnaccessoires.

Heute meldete das Unternehmen die Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal und ich hoffe, Sie sitzen aktuell. Fiel im Vorjahresquartal noch ein Umsatz von nur 62 Mio. USD und ein Verlust von 0,08 USD je Aktie an, erzielte Lovesac im zweiten Quartal 2021 Erlöse von 102,4 Mio. USD und einen Gewinn von 8,4 Mio. USD bzw. 0,52 USD je Aktie. Analysten wiederum hatten nur mit einem minimalen Gewinn von 0,01 USD je Aktie kalkuliert. Angesichts dieses Gewinnhammers stört den Markt auch die Umsatzverfehlung von rund 10 Mio. USD nicht mehr. Vorrangig profitierte Lovesac davon, dass viele Retailer ihre Läden in den vergangenen Monaten wieder öffnen durften. Aber auch mit einem Onlineshop ist das Unternehmen gut vertreten.

Bis heute war der Markt davon ausgegangen, dass das Unternehmen das sehr gute Geschäftsjahr 2020 nicht wiederholen können wird. Die Gewinnschätzung von 0,84 USD je Aktie für das Gesamtjahr (-12,5 % gegenüber dem Vorjahr) können Analysten nun aber in die Tonne treten, denn alleine im ersten Halbjahr verdiente Lovesac schon 0,66 USD je Aktie. Die Experten werden also neu rechnen müssen. Für 2022 sind sie bereits sehr optimistisch gestimmt und erwarten eine Gewinnverdopplung auf 1,68 USD je Aktie. Bis Mitte des Jahrzehnts könnten die Erlöse sich in Richtung 720 Mio. USD bewegen und Lovesac dann einen Gewinn je Aktie von 4 USD ausweisen. Das KGV würde demnach auf 13 absinken.

Aus charttechnischer Sicht hat der Wert eine wichtige Unterstützungszone zwischen 50,41 und 46,79 USD verteidigt und nimmt nun wieder Fahrt gen Norden auf. Eine erste Hürde liegt bei 64,59 USD, darüber könnte der Wert mittelfristig Kurse um 80,99 USD ansteuern. Unter 46,70 USD drohen dagegen Abgaben in Richtung 37,93 USD.

Fazit: Lovesac bietet eine interessante Wachstumsstory. Die auf dem Papier hohe Bewertung relativiert sich a) durch sehr hohe Wachstumsraten und b) durch inzwischen veraltete Schätzungen der Analysten. Solange 50,41 bis 46,79 USD im Chart halten, ist eine Wiederaufnahme der übergeordneten Trendbewegung wahrscheinlich.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mio. USD 320,74 434,08 537,96
Ergebnis je Aktie in USD 0,96 0,84 1,68
Gewinnwachstum -12,50 % 100,00 %
KGV 61 70 35
KUV 2,8 2,1 1,7
PEG neg. 0,4
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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