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21:43 Uhr, 24.09.2011

Dieser Rohstoff ist zu teuer

Es bietet sich an, Rohstoffe mit einer hohen Einkommensleastizität zu shorten.

Der FCOJ-A-Terminkontrakt an der InterContinentalExchange (ICE) ist die weltweit geltende Benchmark für den Markt für gefrorenen konzentrierten Orangensaft. Und welche Eigenschaft hat dieser Markt, die im aktuellen Umfeld von Nutzen sein könnte? Die Nachfrage hat eine hohe Einkommenselastizität – bedeutet: Menschen, die sich Sorgen um ihre zukünftigen Einkommen machen und sparen wollen, werden wohl weniger Orangensaft kaufen. Das können sich Anleger derzeit zu Nutze machen.

Lagebesprechung: Der vorderste FCOJ-Kontrakt, der Lieferungen im November vorsieht, schloss am Freitag bei 155,25 Cents pro Pound. Damit verlor er seit Anfang August, als er noch bei 202,50 Cents notierte, bereits um 23,33%. Wir rechnen damit, dass der Preis weiter fallen wird, und zwar mindestens bis 132 Cents. Das Abwärtspotenzial von 15% lässt sich profitabel handeln, und zwar gerade auch deshalb, weil bis zum Stoppkurs, den wir über dem Septemberhoch bei 170,90 Cents setzen würden, nur 10% riskiert werden müssen. Im Optimalfall rutscht der Orangensaftpreis sogar bis auf 88 Cents ab. Dann wäre ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1:4 möglich.

Doch was könnte den Preis so stark fallen lassen? Sollte die Marke von 132 Cents erreicht werden, so hätte der Preis vom Augusthoch, das gleichzeitig der höchste Preis seit über 15 Jahren war, um 35% abgegeben. Blicken wir hierzu zunächst auf den langfristigen Chart. Deutlich zu erkennen ist der Widerstand im Bereich von 209 Cents, der bereits im Jahr 2007 einen Trendwechsel der Preise auslöste. Es lässt sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit erkennen, dass die Preise dieses Mal erneut korrigieren werden. Der Preisrutsch seit Anfang August deutet den Beginn eines solchen Szenarios an.

Die US-Notenbank sieht „signifikante Abwärtsrisiken“ für die US-Wirtschaft. Moody’s Investor Services haben die langfristigen Kreditratings von Bank of America und Wells Fargo & Co. gesenkt. Außerdem wurde das Kreditrating Italiens abgestuft. Die Federal Reserve schließt sogar eine weitere Rezession in den USA nicht mehr aus. Und sie lehnte es ab, neue Stützungsmaßnahmen durchzuführen. Das alles führte zu einer Senkung der Erwartungshaltung der künftigen Nachfrage bei vielen Rohstoffen. Entsprechend dürften sich auch die Preise an das neue Umfeld anpassen.

Produkt-Idee:

Das Open-End-Mini-Future-Short-Zertifikat der DZ Bank mit der WKN „DZ3A9C“ eignet sich mit seinem Basispreis bei 198,992 Cents und einem Knockoutlevel bei 194,366 Cents für ein Short-Engagement in FCOJ. Das Zertifikat hat am 24. September einen Hebel von 3,52. Es sollte also gegenüber dem aktuellen Kaufkurs von 3,27 Euro bis auf rund 4,95 Cents steigen können, sollte FCOJ um 15% auf 132 Cents fallen. Bei einem Rutsch der FCOJ-Preise bis auf 88 Cents würde das Zertifikat sogar bis auf rund 8,10 Euro steigen können.

Beachten Sie, dass Sie die Zertifikate nur mit dem Betrag kaufen, den Sie im Verlustfall auch verlieren möchten, da die Zertifikate bei Erreichen des Knockoutlevels nur noch mit einem marginalen Restwert ausgezahlt werden.

Hierbei handelt es sich um keine Anlageberatung. Es handelt sich lediglich um eine Trade-Vorstellung zu Ausbildungszwecken. Für Anlageberatung wenden Sie sich zwingend an den Anlageberater Ihrer Bank.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte:Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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