Analyse
12:20 Uhr, 09.06.2021

Dieser MICRO CAP versucht sich freizuschießen

Dieser Nebenwert war in den vergangenen Jahren ein extremer Underperformer. Aus charttechnischer Sicht dreht die Aktie langsam ein. Endet nun das Trauerspiel?

Erwähnte Instrumente

  • Softing AG
    ISIN: DE0005178008Kopiert
    Kursstand: 6,780 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Softing AG - WKN: 517800 - ISIN: DE0005178008 - Kurs: 6,780 € (XETRA)

Die Wenigsten werden sich daran erinnern können. Aber die Aktie des Spezialisten für Autmatisierungstechnik, Softing, war bis in das Jahr 2014 hinein ein Outperformer in Deutschland. Ich habe sogar zwei alte Analysen aus dem Jahr 2013 von mir gefunden. Da ging es bei mir bei der BörseGo AG beruflich gerade erst so los und Softing noch als reinrassiger Momentumplay durch. Doch diese gute Entwicklung ist schon lange her. Der Blick auf den Langfristchart zeigt nach einer fast Verzehnfachung des Aktienkurses 2009 bis 2014 einen Kurssturz von über 75 %. Bemerkenswert: Im Herbst 2020 unterschritt die Aktie sogar das Coronacrashtief, was nur wenigen Titeln "gelungen" ist. Der Korrekturtrend ist übergeordnet also ungebrochen, wobei seit 2002/2003 immer noch von einer ultralangfristigen Aufwärtsbewegung gesprochen werden kann.

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Fundamental lässt sich die Durststrecke seit 2015 gut erklären. Denn nach einem rasanten Wachstum stagniert der Umsatz bereits seit diesem Jahr. Das Ergebnis je Aktie erreichte im Jahr 2016 das Hoch. 2020 rutschte Softing sogar aufgrund von hohen Abschreibungen in die roten Zahlen.

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Quelle: Guidants

Neben den blanken Zahlen ist dem Unternehmen aber noch vielmehr die Unternehmenskommunikation anzukreiden. CEO Dr. Wolfgang Trier lässt eigentlich keine Chance für Interviews aus und präsentiert sich dort meist sehr offensiv. Geliefert hat er dagegen in den vergangenen Jahren wenig. So wurde bereits wiederholt eine operative Verbesserung in Aussicht gestellt, die sich schlussendlich aber nicht einstellte.

Zumindest die Zahlen des ersten Quartals 2021 können sich wieder sehen lassen. Der Umsatz stieg verglichen mit dem Vorjahresquartal leicht von 20,0 auf 20,1 Mio. EUR. Operativ gelang mit einem bereinigten EBIT von 1,2 Mio. EUR wieder der Turnaround. Unterm Strich stand ein Gewinn je Aktie von 0,08 EUR nach einem Verlust von 0,06 EUR in der Vorjahresperiode. Auf Gesamtjahressicht erwarten Analysten eine Fortsetzung des positiven Trends. Der Umsatz könnte auf 87 Mio. EUR zulegen und damit den Wert aus dem Jahr 2015 übertreffen. Das Ergebnis dürfte sich auf 0,19 EUR je Aktie verbessern und 2022 sogar verdoppeln.

Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild mit der Entwicklung in den vergangenen Tagen deutlich gebessert. Um 4,40 EUR fand die Softing-Aktie einen Boden und aktivierte diesen mit dem Überschreiten der Marke von 6,50 EUR. Daraus lässt sich ein Potenzial von rund 2 EUR in Richtung 8,50 EUR auf der Oberseite ableiten, was auch gut mit dem langfristigen Abwärtstrend korrespondiert, der in einigen Wochen auf diesem Kursniveau verlaufen wird. Vorgeschaltet dient der EMA200 Woche bei 7,35 EUR als Hürde. Langfristige Absicherungen bieten sich unter dem Doppeltief bei 4,40 EUR an. Trader werden sich bei der Stoppsetzung bereits an den Jahrestiefs um 5,10 EUR orientieren.

Fazit: Operativ läuft es bei Softing wieder besser. Das Management muss die Nachhaltigkeit aber erst noch unter Beweis stellen. Innerhalb eines langfristigen Abwärtstrends besitzt die Aktie aus charttechnischer Sicht Potenzial in Richtung 8,50 EUR.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mio. EUR 77,60 87,00 100,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,52 0,19 0,39
Gewinnwachstum - 105,26 %
KGV - 36 17
KUV 0,8 0,7 0,6
PEG neg. 0,2
Dividende je Aktie in EUR 0,04 0,04 0,05
Dividendenrendite 0,59 % 0,59 % 0,74 %
*e = erwartet
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  • nogut
    nogut

    Heute Morgen schon eingestiegen :-)

    13:04 Uhr, 09.06. 2021

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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