Kommentar
15:20 Uhr, 17.01.2020

Dieser Index ist viel besser als der DAX!

Während es dem DAX seit Januar 2018 nicht mehr gelungen ist, neue Rekordhochs zu erreichen, schafft das ein anderer deutscher Index ständig.

Erwähnte Instrumente

  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 28.656,80 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • iShares MDAX UCITS ETF (DE)
    ISIN: DE0005933923Kopiert
    Kursstand: 242,700 € (Stuttgart) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 28.656,80 Pkt (XETRA)
  • iShares MDAX UCITS ETF (DE) - WKN: 593392 - ISIN: DE0005933923 - Kurs: 242,700 € (Stuttgart)

Wer in deutsche Aktien investieren will, der landet fast schon zwangsläufig beim DAX, dem Index der 30 wichtigsten börsennotierten Unternehmen. Im DAX sind die 30 Aktien zu finden, die nach Streubesitz-Marktkapitalisierung und Börsenumsatz die wichtigsten deutschen Aktien sind. Die Auswahlkriterien führen dazu, dass im DAX gewissermaßen die Dickschiffe der deutschen Wirtschaft versammelt sind, sofern ihre Aktien börsennotiert sind.

Der DAX hat natürlich seine Berechtigung, insbesondere als Maßstab für die Aktien-Performance der wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland. Performancetechnisch kann der DAX aber schon seit längerer Zeit nicht mehr so recht überzeugen. Während beispielsweise die US-Indizes von Rekordhoch zu Rekordhoch eilen, ist der DAX seit Januar 2018 beharrlich daran gescheitert, neue Bestmarken zu setzen. In diesen Tagen ist der DAX zwar wieder kurz vor dem Allzeithoch, hat den Sprung über 13.596,89 Punkte aber noch nicht geschafft.

Das hat vor allem damit zu tun, dass die im DAX vertretenen Unternehmen häufig aus Branchen kommen, in denen die Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen. Man denke an die Autobauer oder, oder Konzerne riesige unternehmensspezifische Probleme haben, etwa Bayer mit der verkorksten Monsanto-Übernahme oder die Deutsche Bank.

Deutlich besser sieht es da allerdings in der zweiten deutschen Börsen-Liga aus, die performancetechnisch viel besser abschneidet als der DAX. So kann der MDAX seit dem vergangenen Jahr immer wieder auf neue Rekordhochs steigen, so auch wieder am Freitag. Auch im langfristigen Vergleich hat der MDAX gegenüber dem DAX eindeutig die Nase vorn, wie der folgende Chart zeigt. Seit Ende der neunziger Jahre hätten Anleger mit dem MDAX fast doppelt so viel verdient wie mit dem DAX.

Dieser-deutsche-Index-ist-viel-besser-als-der-DAX-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

Im MDAX sind Aktien von 60 mittelgroßen deutsche Unternehmen enthalten, genau genommen die Aktien der Konzerne, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die 30 DAX-Unternehmen folgen. Der MDAX wird in seiner Standardvariante als Performanceindex und nicht als Kursindex berechnet. Neben Kursgewinnen fließen also auch Dividenden in die Indexberechnung mit ein, genau so wie beim DAX, der in seiner Standardvariante ebenfalls ein Performanceindex ist.

Dass sich die Aktien kleinerer Unternehmen besser entwickeln als die Anteilsscheine der ganz großen Konzerne, ist kein deutscher Sonderfall, sondern ist praktisch weltweit so (auch wenn er zuletzt in den USA nicht mehr galt). Die Finanzwissenschaft bezeichnet diesen Umstand auch als "Size factor". Unternehmen mit geringer bis mittlerer Marktkapitalisierung haben langfristig alles in allem eine bessere Performance als die Aktien der größten Konzerne.

MDAX und DAX im Vergleich
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Für den "Size factor" gibt es verschiedene Erklärungen. Man kann die bessere Entwicklung einfach als Ausgleich für das höhere Risiko ansehen, das Aktien kleinerer Unternehmen aufweisen. Oder man kann argumentieren, dass kleinere Unternehmen noch deutlich mehr Wachstumspotenzial haben als die Megakonzerne, die ihren Zenit häufig schon überschritten haben. Oder man argumentiert mit der Bewertung: Aktien von Großkonzernen stehen häufig im Medieninteresse und sind deshalb häufig so hoch bewertet, wie es irgendwie zu rechtfertigen ist. Bei den Aktien kleinerer Unternehmen ist das anders, die werden häufig zu Unrecht ignoriert.

Letztlich aber ist die Begründung den meisten Anlegern wohl ziemlich egal. Wichtiger ist die empirische Erkenntnis, dass die Aktien kleinerer Unternehmen gerade in Deutschland performancetechnisch die Nase vorn haben gegenüber den Papieren der Großkonzerne, die jeder kennt.

"Small is beautiful" gilt am Aktienmarkt, insbesondere am deutschen Aktienmarkt, ohne Einschränkung. Wie in den DAX kann man inzwischen auch in den MDAX kostengünstig über den Kauf eines ETFs, also eines börsengehandelten Indexfonds, investieren. Der größte ETF ist der der BlackRock-Tochter iShares, der ishares MDAX UCITS ETF, den der folgende Chart zeigt.

iShares MDAX UCITS ETF
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  • DayAfter
    DayAfter

    Die EZB kann beruhigt die Zinsen 150 bis 200 Basispunkte anheben über die nächsten 1- 2 Jahre, mit der positiven Wirkung, dass sich die Märkte (Weltweit) um ca. 25- 40% auf die fairen Werte konsolidieren. Wenn das nicht stattfindet sehen wir die grösste Blase der Geschichte platzen, mit Folgen die die Nationalbanken zu verantworten habe. Das Thema "too big to fail" dürfte meiner Meinung nach für eben diese zum Thema werden.

    14:56 Uhr, 19.01.2020
  • baerentatze66
    baerentatze66

    Die Beiträge von Baron Oliver lese ich - ebenso wie die vom schmalen Clemens so gut wie immer. Und sie bringen mich weiter. Dafür ein dickes Dankeschön.

    14:49 Uhr, 19.01.2020
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Hinterher kann ich das auch :-) Späßgen

    20:13 Uhr, 17.01.2020
  • Johnny Depp
    Johnny Depp

    Schön zu sehen ist, dass beide Indices in ihren Tiefs 2003 und 2009 relativ dann wieder beinander lagen. Bleibt zu hoffen, dass bei einem nächsten großen Tief die Indices sich nicht wieder relativ näheren. 😂

    16:45 Uhr, 17.01.2020
  • ultegra compact
    ultegra compact

    ja ;) dachte nur wenn man was verdienen will...

    15:13 Uhr, 17.01.2020
  • ultegra compact
    ultegra compact

    nasdaq is noch besser..

    15:11 Uhr, 17.01.2020
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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