Draghi sieht "lebhaften Anstieg" bei Kerninflation - Barrick Gold und Randgold wollen fusionieren
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- SiriusXM will Pandora übernehmen
- Exyte plant milliardenschweren Börsengang
- Aktien von Amarin Corp. explodieren
- Chicago Fed National Activity Index verharrt auf Vormonatswert
- OPEC will Öl-Förderung nicht ausweiten
- China legt Handelsgespräche auf Eis
- Ifo-Geschäftsklima sinkt
- Diesel-Nachrüstungen: Bundesregierung will bis Montag entscheiden
- Siemens: Milliardenauftrag im Irak möglich
- VW-Tochter Porsche steigt aus Dieseltechnologie aus
- Comcast übernimmt Sky
- Verfassungsschutzpräsident Maaßen wird Sonderberater
- BIZ warnt vor Finanzturbulenzen
- China: Neue US-Strafzölle gelten ab heute
- Comcast erhält Zuschlag bei Sky-Auktion
DAX & US-Markt
- Der deutsche Aktienmarkt ist etwas schwächer in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,64 Prozent bei 12.350,82 Punkten. Im Handelsstreit zwischen den USA und China zeichnet sich eine erneute Verschärfung ab. Als Reaktion auf heute wirksam gewordene US-Strafzölle verhängte China eigene Zölle. Zudem wurden die Handelsgespräche mit den USA auf Eis gelegt. Im Fokus steht auch das Ifo-Geschäftsklima, das nach einem starken Anstieg im Vormonat im September nur leicht gesunken ist. Die Ölpreise können unterdessen deutlich zulegen, da die OPEC eine Ausweitung ihrer Fördermengen weiter ablehnt. Am Nachmittag sorgten Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi, wonach zuletzt ein "lebhafter Anstieg" bei der zugrundeliegenden Inflation zu verzeichnen gewesen sei, für zusätzlichen Abgabedruck.
- US-Indizes starteten heute nach der Aktivierung von US-Zöllen auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar schwächer in die Woche. Der Dow Jones unterbrach seine zweitägige Rekordjagd und verlor 0,7 Prozent, der S&P 500 lief nur um 0,4 Prozent zurück und der Nasdaq 100 konnte sogar ein marginales Plus von 0,1 Prozent erzielen . Bei den Einzelwerten verlor Comcast nach Erhalt des Zuschlags für Sky sechs Prozent und rutschte auf ein neues Vier-Wochen-Tief ab, während die im Bieterstreit unterlegene 21st Century Fox 1,5 Prozent hinzugewinnen konnte. Pandora verlor derweil nach der Zustimmung zur Sirius-Offerte 1,2 Prozent, SIRI selbst brach um rund zehn Prozent ein. An der politischen Front gab es widersprüchliche Meldungen zu einem angeblichen Rücktritt von Deputy Attorney General Rod Rosenstein, der sich am Donnerstag mit US-Präsident Trump treffen wird um seine Zukunft zu diskutieren.
Unternehmensnachrichten
- Die beiden Goldproduzenten Barrick Gold und Randgold wollen sich zum weltweit größten Förderunternehmen des gelben Edelmetalls zusammenschließen. Randgold-Aktionäre sollen im Rahmen der geplanten Transaktion gut sechs Barrick-Aktien für jedes Randgold-Papier erhalten. Am neuen Konzern werden die bisherigen Barrick-Aktionäre dann rund zwei Drittel und die Randgold-Aktionäre rund ein Drittel halten. Zusammen kommen die kanadische Barrick Gold und das britische Unternehmen Randgold zuletzt auf einen Marktwert von rund 18,3 Milliarden Dollar.
- Die Aktien des Biotech-Unternehmens Amarin Corporation haben sich am Montag im vorbörslichen Handel zeitweise um rund 300 Prozent verteuert. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, bei einer medizinischen Studie mit Fischöl-Kapseln bei Herzpatienten den primären Studienendpunkt erreicht zu haben. Durch die Kapseln sei das Risiko von schweren kardiovaskulären Anfällen deutlich verringert worden, hieß es.
- Der deutsche Spezialanlagenbauer Exyte, der bisher unter dem Namen M+W firmierte, plant für das vierte Quartal einen milliardenschweren Börsengang im Prime Standard. Die Erlöse aus dem IPO sollen dem alleinigen Eigentümer, der österreichischen Stumpf Gruppe, zufließen. Exyte plant für 2018 ein Umsatz- und Gewinnplus von mindestens 45 Prozent und will im kommenden Jahr voraussichtlich eine Dividende an die Aktionäre ausschütten, wie es am Montag hieß.
- Der US-Satellitenradio-Betreiber SiriusXM will den Internet-Radioanbieter Pandora komplett übernehmen. Pandora wird im Rahmen des Übernahmeangebots mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet, wie am Montag mitgeteilt wurde. SiriusXM will die Übernahme vollständig in eigenen Aktien bezahlen. Im Vergleich zum Pandora-Schlusskurs vom vergangenen Freitag von 9,09 Dollar beläuft sich das Übernahmeangebot auf 10,14 Dollar je Pandora-Aktie und entspricht damit einem Aufschlag von rund 11,6 Prozent.
- Der defizitäre und auf einem riesigen Schuldenberg sitzende Computerhersteller Dell erwägt nun offenbar doch, über einen konventionellen Börsengang an die Börse zurückzukehren. Bisher hatte das von Firmengründer Michael Dell zusammen mit dem Finanzinvestor Silver Lake im Jahr 2013 von der Börse genommene Unternehmen einen Rückkauf von sogenannten Geschäftsbereichsaktien (Trading Stocks) angestrebt, um so den Weg auf das Börsenparkett zurückzufinden. Das 21 Milliarden Dollar schwere Angebot war aber bei an Dell beteiligten Hedgefonds durchgefallen.
- Der Technologiekonzern Siemens könnte im Irak einen Milliardenauftrag zum Wiederaufbau der Energieinfrastruktur erhalten. Laut "Handelsblatt" könnte es sich um einen der größten Aufträge der Unternehmensgeschichte handeln. Nach dem im Rahmen eines Wettbewerbs eingereichten Siemens-Konzept soll innerhalb von vier Jahren eine zusätzliche Stromerzeugungskapazität von elf Gigawatt im Irak geschaffen werden. Ziel ist die Wiederherstellung einer verlässlichen Stromversorgung in dem vom Krieg zerstörten Land. Berichten zufolge soll sich auch die Bundesregierung darum bemühen, dass Siemens den Zuschlag für das Geschäft erhält.
- Als erster deutsche Autobauer hat Porsche am Wochenende den kompletten Ausstieg aus der Dieseltechnologie angekündigt. Von Porsche werde es künftig keine neuen Dieselfahrzeuge mehr geben, sagte Vorstandschef Oliver Blume. Stattdessen will sich die Volkswagen-Tochter verstärkt auf die Entwicklung von Elektro- und Hybridfahrzeugen fokussieren.
- Ab heute gelten die neuen Indexzusammensetzungen der Auswahlindizes der Deutschen Börse. Während sich beim DAX nur einzelne Komponenten ändern, gelten für MDAX, TecDAX und SDAX ab heute auch neue Auswahlregeln. Die bisherige Trennung zwischen Technologieaktien und anderen Titeln wird aufgehoben, so dass Aktien von Technologieunternehmen künftig auch gleichzeitig im TecDAX sowie im DAX, MDAX oder SDAX enthalten sein können. Die Anzahl der MDAX-Komponenten steigt von 50 auf 60 und die Zahl der Komponenten im SDAX von 50 auf 70 Werte.
- Trotz der heftigen Kritik aus den USA hält die deutsche Wirtschaft an der geplanten Gaspipeline Nordstream 2 aus Russland fest. "Wegen der Versorgungssicherheit plädiert die Wirtschaft für eine zweite Leitung", sagte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wirtschaft, der "Süddeutschen Zeitung". Kempf übte zudem scharfe Kritik an der Einmischung der USA in dieser Frage. "Ich habe aber ein großes Problem, wenn sich ein dritter Staat in unsere Energieversorgung einmischt." US-Flüssigerdgas sei im Vergleich zu russischem Gas überhaupt nicht wettbewerbsfähig, so Kempf.
- Der größte europäische Pay-TV-Anbieter Sky wird vom US-Medienkonzern Comcast übernommen. Mit einem Angebot in Höhe von 33 Milliarden Dollar setzte sich Comcast in einer Auktion gegen den Wettbewerber Fox durch, wie die britische Übernahmebehörde mitteilte.
Politik & Konjunktur
- EZB-Präsident Mario Draghi sieht einen "relativ lebhaften Anstieg" bei der Kerninflation. Dies sagte Draghi bei seiner turnusmäßigen Anhörung vor dem Economic and Monetary Affairs Committee des Europäischen Parlaments. Die Risiken für den Wirtschaftsausblick seien weiter ausgeglichen und in der Eurozone sei weiter ein breit aufgestelltes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, sagte Draghi im Rahmen seiner einleitenden Bemerkungen.
- Der Chicago Fed National Activity Index, der aus insgesamt 85 Wirtschaftsindikatoren ermittelt wird und die Aktivität in der US-Gesamtwirtschaft abbilden soll, hat sich im August nicht verändert. Der Index verharrte bei 0,18 Punkten, während der Vormonatswert für Juli von 0,13 auf 0,18 Punkte nach oben revidiert wurde.
- Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) will die Öl-Fördermengen trotz entsprechender Forderungen aus den USA nicht ausweiten. Darauf einigten sich die OPEC-Mitglieder und Russland am Wochenende bei einem Ministertreffen in Algier. Die Ende 2016 vereinbarten Förderquoten wurden erneut nicht verändert. Im Vorfeld des Treffens hatte US-Präsident Donald Trump die OPEC zu einer Ausweitung der Fördermenge aufgefordert, um so für einen sinkenden Ölpreis zu sorgen. Die Ölpreise legten am Montag als Reaktion auf die OPEC-Entscheidung kräftig zu. Das Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich bis zum frühen Nachmittag um 2,3 Prozent auf 80,64 US-Dollar je Barrel.
- Die Bundesregierung will sich bis kommenden Montag auf eine gemeinsame Haltung zur Frage der Hardware-Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen einigen. Der Koalitionsausschuss am nächsten Montag sei das Zieldatum, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Vorher seien noch "ein paar intensive Gespräche" notwendig, so Seibert.
- Nach einem starken Anstieg im Vormonat hat sich das Ifo-Geschäftsklima im September leicht um 0,2 Punkte auf 103,7 Zähler eingetrübt. Erwartet wurde ein stärkerer Rückgang auf 103,2 Punkte. Der Vormonatswert wurde leicht von 103,8 auf 103,9 nach oben korrigiert. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen für das kommende halbe Jahr wurden von den befragen Unternehmen etwas schlechter beurteilt als im Vormonat.
- Als Reaktion auf die heute wirksam gewordenen US-Strafzölle auf chinesische Waren in Höhe von 200 Milliarden Dollar hat China eigene Sonderzölle auf US-Waren in Höhe von 60 Milliarden Dollar mit Zollsätzen zwischen fünf und zehn Prozent verhängt. Das Volumen ist geringer, da die USA deutlich weniger nach China exportieren als umgekehrt. Zudem legte China die Handelsgespräche mit den USA vorerst auf Eis. China sei stets offen für Verhandlungen gewesen, aber Verhandlungen könnten nicht sinnvoll geführt werden, wenn die Gegenseite einfach mit neuen Zöllen drohe, hieß es aus Peking. China warf den USA in einem Weißbuch "schamlosen" Protektionismus und wirtschaftliche Erpressung vor.
- Die geplanten Maßnahmen für ältere Dieselautos mit hohem Schadstoff-Ausstoß sollen bis Ende der Woche konkretisiert werden. Dies hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nach einem Spitzentreffen mit Vertretern der deutschen Autoindustrie bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt. "Bis Ende der Woche soll eine Konkretisierung der Maßnahmen und Pläne über die Gesamtthematik erfolgen", sagte Scheuer. Dabei solle es in erster Linie um die Erneuerung der Dieselflotte auf deutschen Straßen gehen, aber offenbar auch um die Frage der Hardware-Nachrüstungen.
- Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor Finanzturbulenzen. "Früher oder später sind weitere heftige Kursbewegungen wahrscheinlich. Hintergrund sind unter anderem eine Überbewertung der Märkte in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, zu lockere Finanzierungsbedingungen und zu hohe globale Schuldenstände", heißt es im neuen Quartalsbericht der BIZ.
- Der Streit um Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in der Bundesregierung ist nun zum zweiten Mal beigelegt. Die Parteivorsitzenden der großen Koalition einigten sich nach dem starken Widerstand innerhalb der SPD darauf, dass Maaßen nun doch nicht Staatssekretär im Innenministerium werden soll. Stattdessen soll Maaßen als Sonderberater im Range eines Abteilungsleiters (Besoldungsstufe B9) im Innenministerium tätig sein. Darauf verständigten sich am Sonntag Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel, Bundesinnenminister und CSU-Vorsitzender Horst Seehofer und SPD-Chefin Andrea Nahles.
- EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny fordert einen schnelleren Ausstieg der EZB aus der ultralockeren Geldpolitik. "Wir sind derzeit in einer wirklich sehr guten Wirtschaftslage, und die Geldpolitik entspricht eigentlich noch dem Krisenmodus, so dass ich denke, dass die Normalisierung doch etwas rascher erfolgen sollte als das derzeit geplant ist", sagte Nowotny im ORF.
- Ab heute gelten in den USA neue Strafzölle von 10 Prozent auf Waren im Wert von 200 Mrd. Dollar aus China. Sie sollen ab 1. Januar automatisch auf 25 Prozent angehoben werden.
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