Analyse
16:30 Uhr, 11.08.2021

Diese französische Medien-Aktie steht möglicherweise vor einem großen Comeback

Seit Jahren ist diese Aktie volatil unterwegs, ohne klaren Trend. In diesen Wochen jedoch wird nun ein äußerst markanter Kursbereich angelaufen, der zum großen Befreiungsschlag führen könnte. Ganz im Sinne der Bullen.

Erwähnte Instrumente

  • Vivendi S.A.
    ISIN: FR0000127771Kopiert
    Kursstand: 30,190 € (Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Sucht man als Anleger nach einer "ruhigen" Value-Investition, so war man bei diesem Wertpapier genau an der falschen Stelle. In den letzten zwei Jahrzehnten hat diese Aktie so ziemlich alles durchgemacht - Aufschwung, Abschwung, Seitschwung. Und dies mit einer Volatilität, welche so manchen Anlegern graue Haare gekostet haben dürfte.

Hierbei handelt es sich um die Aktie von Vivendi. Der europäische Medienkonzern mit Sitz in Frankreich ist bekannt durch seine verschiedenen Tochterunternehmen: Universal Music Group, Canal+ Group, Editis oder Gameloft. Zusätzlich betreibt Vivdeni das Videoportal Dailymotion und die Werbeagentur Havas. Als besonders populär gilt Universal Music, das größte Musikunternehmen der Welt mit einer Bewertung von knapp 35 Mrd USD. Der Konzern besitzt Verwertungsrechte für die Stars der Stars: Billie Eilish, The Weeknd, Lady Gaga oder Ariana Grande und etliche weitere.

Lange jedoch ist dieses Mega-Unternehmen nicht mehr Teil von Vivendi. Bereits 2020 stieg der chinesische Internetkonzern Tencent mit einer Beteiligung von 10 % bei der UMG ein. Im Januar wurde dieser Anteil auf 20 % ausgebaut. Ebenfalls in diesem Jahr beschloss eine außerordentliche Hauptversammlung die Abspaltung der UMG von Vivendi. Bis Ende 2021 sollen 60 % der Aktien der UMG an Aktionäre abgegeben und an die Börse in Amsterdam gebracht werden. Vivendi möchte lediglich einen Anteil von 20 % halten. Wie erst im Juni bekannt wurde, möchte auch der populäre Milliardär Bill Ackman hier mitmischen.

Vivendi findet weiteren Investor für Musiksparte. Ein vom Hedgefonds-Milliardär William Ackman aufgelegter Spac mit dem Namen Pershing Square Tontine Holdings will 10 % an der Universal Music Group (UMG) für $4 Mrd. erwerben.

Quelle: Guidants News

Der Grund für den Verkauf von UMG liegt in der strategischen Ausrichtung von Vivendi. Der Medienkonzern sieht seine Kompetenz vorrangig im Erstellen medialer Inhalte, anstatt in der Musikbranche und das obwohl UMG im vergangenen Jahr fast die Hälfte des Jahresumsatzes ausmachte. Zudem verlangen dies viele große Investoren seit Jahren, damit Anleger gezielter in einzelne Teile investieren können.

Hier drängt sich natürlich die Frage auf: Wie bewerten Aktionäre diese Entwicklung?

Aktie vor langfristigem Kaufsignal

Scheinbar positiv. Als im Februar bekannt wurde, dass Vivendi Universal Music bis Ende 2021 an die Börse bringen will, machte die Aktie einen Kurssprung von über 20 %. Seither kam es zu Gewinnmitnahmen und einer Konsolidierungsbewegung. Dank der freundlichen Hilfe von EMA50 und EMA200 konnte bei 27,30 EUR ein Doppelboden ausgebildet werden. Dieser entfaltet besonders in den letzten beiden Wochen seine Wirkung. Im heutigen Handel kann die 30 EUR-Marke überwunden werden womit nun das Zwischenhoch bei 30,31 EUR forciert wird. Gelingt es einen weiteren Anstieg über diesen Bereich hinweg zu verzeichnen, liegt das nächste Kursziel bei ≈32 EUR. Und hier wird es richtig spannend!

Wie ein Blick auf das Big-Picture zeigt, handelt es sich hierbei um das 2007er-Hoch. All die Jahre kraxelten die Wertpapiere so vor sich hin, jetzt scheint dieser wirkungsmächtige Ausbruch möglich. Grund dafür ist auch die Entwicklung seit dem Corona-Sell-Off im letzten Jahr. Zwar verzeichnete auch die Vivendi-Aktie eine Serie von Abschlägen, allerdings gelang es mit hoher Dynamik diese auszubügeln. Findet nun auch noch eine Eroberung der 32 EUR-Marke statt, ergibt sich damit ein langfristiges prozyklisches Kaufsignal. Rein technisch gesehen wären daraufhin die nächsten Zielbereich bei knapp 40 EUR sowie bei rund 59 EUR auszumachen.

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Vivendi-Aktie (Monatschart)

Wie steht es um ein kurzfristigen Einstieg?

Doch auch im kurzfristigen Zeitfenster hat Vivendi wieder an Attraktivität dazugewonnen. Durch die jüngste Entwicklung steht nun ein kurzfristiges Kaufsignal mit dem Kursziel 32,35 EUR im Raum, vorausgesetzt es gelingt ein Anstieg über 30,31 EUR. Darüber hinaus liegt das nächste Kursziel, wie bereits geschildert, bei 36,89 EUR. Ereignen sich nochmals stärkere Verluste, so gilt es den EMA50 und EMA200 im Auge zu behalten. Solange diese wichtigen Supports nicht unterschritten werden, gilt es weiterhin die Long-Richtung zu präferieren.

Würde es allerdings trotzdem zu einer solchen Schwäche kommen, muss bei Kursen unter 27,30 EUR eine Verkaufswelle bis auf 23,21 EUR einkalkuliert werden.


Fazit: Die Aktie von Vivendi steht am Scheideweg. Bei ≈32 EUR liegt ein wichtiger Widerstand im Chart, den es gilt zu überwinden. Bisher scheinen Anleger die UMG-Abspaltung als positiv zu werten, was für das entscheidenden Momentum sorgen könnte. Mit einer Absicherung bei 27,30 EUR ergibt sich daher eine Einstiegsmöglichkeit, auch auf längere Sicht.


Die hier vorgestellte Tradingidee lässt sich auch gut mit Hebelzertifikaten umsetzen.

Für das präferierte bullische Szenario bietet sich z.B. die ISIN TT7GH7 mit einem moderaten Hebel von 8,70, KO-Schwelle 26,94 EUR, Laufzeit Open End, Emittent HSBC an.

Das bärische Alternativ-Szenario könnte man zum Beispiel mit folgendem Produkt handeln: ISIN DFR8D5 mit einem Hebel von 4,64, KO-Schwelle 36,65 EUR, Laufzeit Open End, Emittent DZ Bank.

Vivendi - Aktie
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Über den Experten

Johannes Büttner
Johannes Büttner

Johannes Büttner begann bereits in Jugendjahren sich für die Börsenwelt zu interessieren. Nachdem er bereits zu Schulzeiten mit ersten Aktien handelte, vertiefte er seither kontinuierlich sein Wissen und wurde selbst zu einem aktiven Trader. Seine Faszination an den internationalen Finanzmärkten schlug sich vor allem in der Vertiefung seines Wissens im Bereich der Charttechnik nieder. Im Herbst 2019 absolvierte er seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und nahm sein Masterstudium im Fach Business Administration auf. Sein Handelsschwerpunkt liegt auf Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Im Mittelpunkt seiner Analysen steht die technische Analyse. Hierbei fokussiert er sich auf die klassische Chartanalyse. Die persönliche Handelsstrategie von ihm besteht aus einem Mix aus optimalen CRV-Setups, Antizyklik und dem Turnaround-und Outbreakhandel. Dabei handelt er im kurz-bis mittelfristigen Bereich vorrangig mit Hebelprodukten und Optionsscheinen.

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