Diese Aktien shortet die Wall-Street-Legende

Welcher Börseninteressierte kennt ihn nicht, den Film "The Big Short" (der auf einem Buch von Michael Lewis basiert)? Einer der Hauptcharaktere, Mark Baum, heißt im echten Leben nicht Mark Baum, sondern Steve Eisman. Der im Film als etwas schrullig dargestellte Portfoliomanager verdiente ein Vermögen mit seinen Wetten auf den Zusammenbruch des US-Hypothekenmarktes.

In einem Interview mit Bloomberg verriet Eisman jetzt nicht nur, wie er den Gesamtmarkt aktuell einschätzt, sondern auch, bei welchen Aktien er Short-Positionen hält.

Mit Blick auf den Handelsstreit betont Eisman, dass er mit einer Einigung rechnet. "Mein Basisszenario ist, dass es einen Deal im allerletzten Moment geben wird", sagt Eisman. "Diese Dinge tendieren dazu, fünf Minuten vor zwölf entschieden zu werden, damit jeder sein Gesicht wahren kann." Ohne Frage sei der Handelsstreit aktuell aber das größte Risiko für den Markt. "Wenn es eine Einigung (...) gibt, wird der Markt ziemlich gut sein für den Rest des Jahres, wenn es einen ausgewachsenen Handelskrieg gibt, ist alles möglich", meint Eisman. Der Markt sei seit Jahresbeginn vor allem deshalb so stark gestiegen, weil eine Einigung eingepreist worden sei.

Seine größte Short-Position hält Eisman aktuell auf die Aktien der US-Immobilienplattform Zillow. Grund sei, dass das Unternehmen gerade in ein neues riskantes Geschäftsfeld eingestiegen sei. Neben dem Hauptgeschäft als Internetplattform-Unternehmen sei Zillow jetzt auch dazu übergegangen, selbst Immobilien zu erwerben und weiterzuverkaufen. "Was ich daran ironisch finde: Warum mögen die Leute Internetplattform-Unternehmen? Sie lieben sie, weil sie viel Umsatz erzeugen, viel freien Cashflow erzeugen, sie nicht zyklisch sind und steigende Margen haben. Jetzt steigt Zillow in ein Geschäftsfeld ein das kapitalintensiv ist, zyklisch ist, niedrige Margen hat und mit dem sie in einer Rezession draufgehen werden", sagt Eisman.

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Eine weitere Short-Position hält Eisman aktuell auf die Aktien des Elektroautobauers Tesla. "Aber ich hatte nie eine große Short-Position, weil die Aktie sehr volatil ist", so Eisman.

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Die Aktien der Ride-Hailing-Anbieter Uber oder Lyft zu shorten sei aktuell schwierig, weil die hohe Bewertung aktuell nicht ausreiche, um zu sinkenden Kursen zu führen. "Uber und Lyft werden nicht nach traditionellen Bewertungsmaßstäben bewertet. Sie zu shorten wäre deshalb, wie wenn man einen Geist shortet", meint Eisman. Im aktuellen "Zeitalter der Disruption" sei eine hohe Bewertung alleine nicht ausreichend für eine Short-Position.

Bereits seit längerer Zeit hält Eisman Short-Positionen auf kanadische Banken wie die Royal Bank of Canada und die Canadian Imperial Bank of Commerce, auch wenn sich die Aktien im bisherigen Jahresverlauf gut entwickelt haben. Am kanadischen Immobilienmarkt habe sich eine Blase entwickelt, zudem seien die Banken schlecht auf eine Kontraktion vorbereitet, weil es seit 30 Jahren keinen Kreditzyklus mehr gegeben habe, meint Eisman. Es werde aber nicht zu einem katastrophalen Ausgang kommen, "Kanada wird nicht in den Ozean rutschen", aber es werde eine Normalisierung der Kreditbedingungen geben, so Eisman.

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In Bezug auf den Gesamtmarkt rechnet Eisman in den USA perspektivisch zwar mit einer Rezession, nicht aber mit einer neuen Krise. "Es wird keine Finanzkrise geben", sagt der Portfoliomanager. Das Bankensystem sei viel besser aufgestellt als vor der letzten Krise. Verluste werde es aber bei hochverzinsten Unternehmensanleihen geben. Dies werde aber nicht die Banken, sondern die Käufer der Anleihen belasten. "Es ist kein systemisches Problem und es ist kein Bankenproblem."

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