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14:31 Uhr, 18.05.2002

Die Zukunft gehört der Biotechnologie

Die Zukunft gehört den biotechnologischen Wirkstoffen

Nicht die chemischen Keulen, die nur unspezifisch wirken und zudem noch ein breites Spektrum an Nebenwirkungen besitzen, werden uns in Zukunft von unseren Krankheiten befreien, nein die biotechnologischen Wirkstoffe werden es sein, die maßgeschneidert für jeden von uns eine bis jetzt kaum erreichbare Wirksamkeit versprechen, so gut wie keine Nebenwirkungen besitzen und zudem nicht nur die Symptome bekämpfen, sondern die Krankheiten an ihrer Wurzel, nämlich den krankmachenden Proteinen oder aber den Genen selbst anpacken.
Wie man heute weiß, haben viele, wenn nicht die meisten Krankheiten genetische Ursachen, was bedeutet, dass ein bestimmtes Gen im menschlichen Erbgut nicht so funktioniert wie es dies eigentlich sollte. Als Folge dieses Gendefektes wird häufig ein defektes Eiweißmolekül gebildet, welches seinerseits zur Entstehung einer bestimmten Erkrankung beitragen kann. Medikamente, die Krankheiten an ihrer Wurzel packen können, basieren meist auf zwei Technologien denen bereits jetzt die Zukunft gehört, der Antisense Technologie sowie der etwas bekannteren Antikörper Technologie. Während die Antisense Technologie direkt an den Genen angreift, haben Medikamente auf Basis von Antikörpern Proteine zu ihren Zielen erkoren.

Doch was muss man sich unter diesen Technologien, die zur Herstellung dieser neuartigen Medikamente dienen eigentlich vorstellen, wie entstehen solche Wundermedikamente und was noch viel wichtiger erscheint, wie entfalten sie eigentlich ihre Wirkung. Um dies und noch viel mehr über den Zukunftsmarkt Biotechnologie zu erfahren, sollten sie unserem Portal regelmäßig einen Besuch abstatten, damit auch sie über kurz oder lang zum Biotechprofi werden und vielleicht schon bald von diesem Zukunftsmarkt profitieren können. Denn gerade im Biotechsektor gilt die alte Anlegerweisheit des Warren Buffet, die da lautet: "Ich kaufe nur was ich kenne", mehr den je.

Doch nun wollen wir sie nicht länger auf die Folter spannen und ihnen kurz die oben genannten Medikamente vorstellen. Wie sie bereits gehört haben, greifen Antikörpermedikamente auf Proteinbasis an, während Antisensemedikamente noch eine Stufe tiefer, also an den Genen direkt ihre Wirkung entfalten. Bei den Wirkstoffen auf Basis von Antikörpern gehen allerdings immer mehr Unternehmen dazu über sich auf voll-humane Antikörper zu spezialisieren, da diese nicht nur eine geringere Abstoßung bewirken, als die Mausantikörper oder die nachträglich humanisierten Antikörper, sondern auch noch verbesserte Bindungscharakteristika aufweisen. Letzteres bedeutet, der Antikörper kann gezielter und fester an ein krankheitsauslösendes Protein binden und auf diese Weise die Entstehung der Erkrankung noch effektiver verhindern. Antikörper werden entweder durch Immunisierung eines Tieres, meist einer Maus, diese Technik wenden die Unternehmen Abgenix und Medarex an, oder durch Vermehrung in Bakterien, wie es bei Morphosys und Cambridge Antibody der Fall ist, hergestellt. Antikörper verfügen im Gegensatz zu den herkömmlichen chemischen Keulen über keine der konventionellen Nebenwirkungen, da sie ja lediglich eine unterstützende Funktion für das Immunsystem darstellen, dieses also dazu anregen, den Kampf gegen das krankmachende Eiweiß selbst aufzunehmen.

Die Antisense Technologie blockiert nun nicht das Genprodukt, das Protein, sondern das defekte Gen selbst. Doch wie muss man sich die Blockierung eines Genes nun vorstellen. Hierzu muss man wissen, dass sich Gene in Form von DNA nur im Zellkern aufhalten und diesen auf Grund ihrer Größe nicht verlassen können. Benötigt die Zelle ein bestimmtes Eiweiß, muss die Information aus dem Zellkern in das Zellplasma gelangen, denn nur hier befindet sich das System zur Synthese von Eiweißstoffen. Um in das Zellplasma zu gelangen wird das Gen in einen Botenstoff die sogenannte messenger-RNA umgeschrieben, die ihrerseits klein genug ist, um die Poren des Zellkernes zu passieren. Im Zellplasma hat nun auch die Antisensetechnologie ihren Einsatzort. Die messenger-RNA besteht aus einer bestimmten Anzahl von Einzelbausteinen den sogenannten Basen, unter normalen Umständen bindet an je drei dieser Basen eine ebenfalls im Zellplasma beheimatete transfer-RNA, die im Schlepptau eine Aminosäure, also die kleinste Einheit eines Eiweißstoffes, mit sich führt. Je nach Abfolge der Basen kann immer nur eine ganz bestimmte tranfer-RNA binden, welche die Übertragung einer ganz bestimmten Aminosäure bewerkstelligt. Auf diese Weise werden viele einzelne Aminosäurebausteine zu einem ganz bestimmten Eiweiß verbunden. Indem man nun synthetisch einen RNA-Strang herstellt, der haargenau auf die messenger-RNA passt, verhindert man im Zellplasma den Aufbau des entsprechenden Eiweißstoffes. Und genau das ist es, was die Wissenschaftler bei der Herstellung eines Antisensemedikamentes tun. Sie synthetisieren einen zur messenger-RNA komplementären Basenabschnitt und blockieren damit den Eiweißaufbau im Zellinneren. Und wenn die Bildung des krankheitsauslösenden Proteins unterbleibt, kann die Krankheit erst gar nicht entstehen, ein relativ einfaches, aber dennoch geniales Konzept.

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