Blogpost
18:39 Uhr, 15.02.2011

Die Wende noch diese Woche?

War es das erst einmal mit der Rally?

Meiner Meinung nach häufen sich die Signale, die darauf hindeuten, dass an den Märkten Vorsicht geboten ist. Ich möchte es betonen: Ich bin nicht bärisch, ich bin vorsichtig.

  • Der US-Dollar hat gestern ein neues Kaufsignal geliefert.
  • Die Basismetalle sind am "Anschlag" oben. High-Beta-Rohstoffe sind stark gelaufen. Zucker hat das Kursziel bei 35,77 cents, das wir hier im Blog genannt haben, erreicht und prallte in wenigen Tagen dynamisch nach unten ab, zuletzt 28,20. Silber und Gold schicken sich als Krisenwährung an, nach oben auszubrechen.
  • Brent war in nur acht der vergangenen 34 Handelstage schwächer als das wertvollere WTI. Heute war wieder ein Gewinnertag. Dreht der Spread? Die Ausweitung der Ratio ist eine spekulative Übertreibung.
  • André Tiedje hat eine schöne Grafik gebracht, die zeigt, dass diese Woche den Zeitpunkt markiert, zu dem die Rally genau dem 1,618-fachen der Korrektur aus dem Jahr 2007-2009 dauerte. Er schreibt: "Ich möchte in der heutigen Analyse auch auf die Fibonacci Time Projektionen eingehen. Hierzu ein Bild, welches die zeitliche Ausdehnung der Kurserholung seit 2009 verdeutlicht. Es ist erkennbar, dass diese in der bevorstehenden Handelswoche exakt 1,618 Mal so lang ist wie der Crash ausgehend von Oktober 2007 bis März 2009. Es wäre also nich verwunderlich, wenn es in der bevorstehenden Handelswoche etwas ruppiger zu geht. Zunächst einmal ist im Zuge der Wellen iii-iv-v noch etwas Entspannung bis zur Wochenmitte möglich, im Anschluss könnte es sich evtl. kurzfristig lohnen vorhandene Longpositionen enger abzusichern."
  • Ich bin gespannt, welches Sentiment morgen die Investor Intelligence Advisor Survey bringen wird. In der vergangenen Woche waren wir bei 53,4% und damit nahe am kritischen Schwellwert von 55%
  • Die Frühindikatoren weltweit drehen nach unten - zwar nicht maßgeblich, aber dennoch - sie steigen nicht weiter. China und die EM treten auf die Bremse, um Inflation zu bekämpfen. Rezession und 4% Inflationsrate in UK.
  • Warren Buffett verkauft seine Beteiligung an der Bank of America und weitere. Er schreibt: "Unsere bevorzugte Halteperiode ist beendet." Im vierten Quartal kaufte Berkshire keine einzige neue Aktie.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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