Kommentar
08:35 Uhr, 07.09.2017

Die US-Bank mit 3,5 Millionen Scheinkonten

Seit der Finanzkrise sind Banken viel sicherer, weil sie viel stärker reguliert und kontrolliert werden. Diese scheinbar beruhigende Aussage hören Sie nicht nur von Bankmanagern, sondern gerade auch von Politikern.

Gastbeitrag des Guidants-Experten Markus Miller

Aber ist das wirklich so? Aus meiner Sicht NEIN! Fakt ist, dass Banken jetzt vor allem deswegen sicherer sind, weil im Falle einer Schieflage jetzt die Bankeigentümer, also die Aktionäre aber auch die Bankkunden als Gläubiger mit ihren Spareinlagen mithaften werden.

Die Kontrollfunktionen bei Wells Fargo haben vollkommen versagt

Im Jahr 1852 gründeten Henry Wells und William Fargo die Firma Wells Fargo & Co. (49,880 $ -0,44 %) als Transportunternehmen. Später waren die beiden übrigens auch Mitbegründer von American Express. Wells Fargo wurde im Laufe der Zeit zu einem Finanzdienstleistungsunternehmen. Heute ist Wells Fargo eine der größten Banken der Welt. Großaktionär der Bank ist übrigens ein gewisser Warren Buffett, mit seiner legendären Holding Berkshire Hathaway Inc.(176,790 $ -0,11 %).

Wells Fargo gehört zu den 30 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als systemisch bedeutsames Finanzinstitut eingestuft werden. Dadurch unterliegt Wells Fargo eigentlich einer intensiven Überwachung und höheren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital. Der Wert dieser zusätzlichen Kontrollfunktion ist allerdings stark zu hinterfragen, wenn man sich die aktuellen Entwicklungen vor Augen führt, die für mich unglaublich sind.

Wells-Fargo-Mitarbeiter eröffneten Millionen an Scheinkonten um Zielvorgaben zu erreichen

Bereits im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Wells-Fargo-Mitarbeiter Scheinkonten auf den Namen bereits bestehender Kunden eröffnet haben ohne deren Wissen. Hintergrund war der, dass dadurch die ehrgeizigen Wachstumsziele der Mitarbeiter erreicht werden konnten. Die Dimensionen dieses Betruges sind dabei gigantisch.

Bislang ging Wells Fargo davon aus, dass 2,1 Millionen Scheinkonten eröffnet wurden. Nach weiteren Prüfungen hat sich nun herausgestellt, dass sich die Zahl der illegal eröffneten Konten sogar auf 3,5 Millionen beläuft. Auch die Anzahl der an diesem Skandal beteiligten Mitarbeiter ist unfassbar hoch. Neben dem Aspekt, dass der Vorstandsvorsitzende John Stumpf zurücktreten musste, wurden mittlerweile sage und schreibe 5.300 Bankangestellte in diesem Zusammenhang entlassen.

Nutzen Sie solide Banken im Ausland und bankenunabhängige Strukturen für Ihr Geld!

Sie haben keinen Einfluss auf derartige Fehlsteuerungen. Sehr wohl aber auf Ihre Werte. Von Geld über Kapital bis hin zur Lebensqualität die Sie sich mit diesen materiellen Werten kaufen bzw. gestalten können. Werte, die frei von Schulden sind, bleiben eine ganz wichtige Strategie zur Schaffung Ihres persönlichen Fort Knox oder Ihre eigenen Alpenfestung.

Herzliche Grüße

Markus Miller

PS: Das Beispiel Wells Fargo zeigt, wie krank und anfällig das Banksystem ist. Nutzen Sie deswegen auch banken- und börsenunabhängige Investments als intelligente Alternativen für Ihr Geld! Umfassende Analysen und Empfehlungen in diesem Kontext finden Sie in meinem aktuellen Buch "Die Welt vor dem Geldinfarkt".

1 Kommentar

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  • Master Robin
    Master Robin

    Das war systematischer Betrug und kein Indiz dafür "wie krank und anfällig das Bankensystem ist". Leider gibt es das Problem überall - nicht nur bei Banken, in der Automobilindustrie, der Textilindustrie, in der Gesundheits-/Pharmabranche... etc.

    08:48 Uhr, 07.09.2017

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