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19:04 Uhr, 07.06.2002

Die Technik des "Short Sellings"

Die Technik des "Short Sellings"

Vielleicht sind Sie in den vergangenen Monaten gehäuft auf Begriffe wie "Short Selling," "Short Squeeze" oder "Leerverkaufen von Aktien" gestoßen. Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen ermöglichen mehr über diese zunehmend beliebte Anlageform zu erfahren.

Beim Shortselling oder Leerverkaufen von Aktien verdienen Investoren an fallenden Kursen. Eine Aktie wird zuerst zu einem Kurs verkauft in der Erwartung, dass die Aktie weiter an Boden verliert. Der Anleger kauft die zuvor verkaufte Stückzahl zu einem niedrigeren Kurs zurück und profitiert von der Differenz der beiden Kurse.

Die Aktien, die der Short Seller verkauft, besitzt er nicht. Sie werden von einem anderen Kunden der Bank des Short Sellers für die Zeitdauer der Short Position "ausgeliehen."

Der Streubesitz (das ´float´) des Unternehmens erhöht sich um die Anzahl der leerverkauften Aktien.

Beispiel: Wenn ein Short Seller 1000 Aktien leerverkauft, dann leiht er diese aus dem Portfolio eines anderen Kunden der gleichen Bank. Während der Dauer der Short Position wird der Float um 1000 Aktien erhöht, da diese 1000 Aktien nun zwei Besitzer haben.

Sollte nach der Eröffnung der Short Position eine Dividende erhoben werden, so zahlt der Short Seller die Dividende an den ursprünglichen Käufer, der die Aktie erstmals erwarb (an den ´holder of record´).

Short Squeeze

Ein Short Squeeze kommt dann zustande, wenn der ursprüngliche Käufer der leerverkauften Aktie seine Papiere zurückfordert. Das kann passieren, wenn der ursprüngliche Käufer seine Aktien verkaufen möchte oder diese in ein Kassakonto (non-marginable account) überweisen möchte. Sollte die Bank ihre Konten nicht ins Gleichgewicht bringen können, wird sie den Short Seller auffordern, die Short Position glatt zu stellen (short covering). Dies geschieht freilich nur bei sehr illiquiden Aktien.

Ein weiterer Grund für einen Short Squeeze könnte eine kursbeeinflussende Nachricht sein, die volumenstarke Käufer in den Markt drängt. Die Aktie steigt und die Short Position "läuft" gegen den Short Seller. Sollte der Kurs stark ansteigen, muss der Short Seller seine Positionen glattstellen, d.h. er muss die Aktien zu einem höheren Kurs zurückkaufen.

Hinzu kommt, dass Short Covering den float der Aktie künstlich verringert, sodass sich der Kursanstieg rasant beschleunigt.

Die Märkte können allerdings nicht erkennen, ob eine Aktie leerverkauft oder tatsächlich verkauft wurde. Hierfür berichten Händler und Brokerhäuser zum 15. jeden Monats, wie viele Aktien leerverkauft und verliehen wurden.

Wenn eine Aktie nicht leerverkauft werden kann (non-marginable), so können Privatinvestoren die Aktie nicht shorten. Allerdings können Börsenmakler (market maker) die Aktien leerverkaufen und einen sehr hohen Shortanteil in einer Aktie ausmachen. Dieses Short Ratio wird ebenfalls den Börsen gemeldet.

Hierbei ist wichtig zu beachten, dass die Daten nur zu jedem 15. eines Monats aktualisiert werden, da sie nur zu diesem Termin veröffentlicht werden.

Da Short Selling gesetzlich als Bankengeschäft betrachtet wird, ist in den USA das Federal Reserve Board für die Vorschriften zuständig, die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ist das ausführende Organ.

[Link "Nähere Informationen zum Short Selling finden Sie auf unserer Partner Webseite www.Godmode-Trader.de" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Bitte hier klicken, um das GodmodeTrader Shortselling Tutorial zu laden ...

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