Kommentar
16:13 Uhr, 28.01.2008

Die Rohstoff-Trends an den Weltbörsen in 2008: Was Analystenhäuser erwarten

Die zunächst unterschätzte Kreditkrise hat in den ersten Wochen des neuen Jahres zu einer Zurücknahme der Konjunkturprognosen durch die Analystenhäuser geführt. Von einer Fortsetzung der Rallye an den Aktienmärkten geht mittlerweile fast niemand mehr aus. Trotzdem scheinen sich die Gefahren, die besonders die USA und den Finanzsektor über dem Teich wie hier gleichwohl treffen, auf die Weltwirtschaft wenn dann nur begrenzt auszuwirken. Zum einen warnen Analysten derzeit vor einer Rezession in den USA, sehen aber ein fast nicht geschwächtes Weltwirtschaftswachstum im Zuge dessen.

Theodor Schonebeck von Deutsche Bank Economic Research erklärt sich dieses Paradox durch zwei Gründe. „Erstens dürften die eingebauten Stabilisatoren einer international verflochtenen Wirtschaft und der globalen Finanzmärkte dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Ölpreisschocks auf den Konsum zu kompensieren. Zweitens bestehen zwar weiterhin beträchtliche Abwärtsrisiken für die Hauspreisentwicklung in den USA und Europa, die erforderliche Korrektur der Wohnungsbauinvestitionen in den USA hat jedoch bereits große Fortschritte gemacht, und in Europa ist das Überangebot an Immobilien sehr viel geringer.“

Daneben hätte die zeitig eingetretene Reaktion der Zentralbanken das Schlimmste abgewendet. „Drittens dürften die Zentralbanken kurzfristig genügend Liquidität bereitstellen, damit sich die Kapitalmärkte aus eigener Kraft erholen und wieder normal funktionieren, ohne dass sich die Kreditklemme zu einer Krise auswächst. Und schließlich dürften die Zentralbanken eine Geldpolitik verfolgen, die stimulierend genug ist, um die belastenden Auswirkungen der drei oben genannten Schocks zu kompensieren und die Weltwirtschaft über Wasser zu halten.“

Für die USA rechnen die Deutschbanker mit einem Wirtschaftswachstum von 2,2% in diesem Jahr, nach ebenfalls 2,2% im letzten. Das Wachstum der japanischen Wirtschaft werde ich hingegen von 1,6% auf 1,2% und das europäische auf 2,6% auf 1,6% abschwächen. Für Japan wird in 2009 dann der größte Sprung erwartet: Das Wachstum soll sich dann nunmehr auf 2,4% verdoppeln, für Euroland wird ein Anstieg um 0,3% auf 1,9% erwartet. Die USA werden sich nur leicht um 0,2% auf 2,4% Wachstum verbessern.

BIP-Wachstumsprognosen der Deutschen Bank

2007e

2008e

2009e

USA

2,2

2,2

2,6

Japan

1,6

1,2

2,4

Euroland

2,6

1,6

1,9

Asien (ohne Japan)

9,5

8,6

8,5

Osteuropa, Arika

6,5

6,2

6,3

Lateinamerika

5,0

4,4

4,2

Welt gesamt

5,2

4,6

4,8

Besonders für die Rohstoffe interessant sind aber freilich weniger die USA und Europa, als die Schwellenländer Asiens. Ohne Japan soll der asiatische Raum in diesem Jahr laut Prognose der Deutschen Bank um 8,6% und damit nur marginal schwächer als im Jahr 2007 wachsen. Auch das Wachstum in Afrika, Osteuropa und Lateinamerika wird sich den jetzigen Erwartungen nach nur marginal abschwächen. Aus Rohstoffsicht bedeutet dies, dass sich die Nachfrage also ebenso nur schwach mindern wird.

Unsere Strategie im Jahr 2008

Fielen die USA in eine Rezession, so würde dies insbesondere die Basismetall- und Energiepreise belasten, da spekulative Verkäufe die Preise drücken würden. Überstünde das Wachstum der Schwellenländer die Delle in den USA dann aber fast unbeschadet, würden alle zusätzlich freigesetzten Rohstoffmengen von der dortigen Nachfrage aufgefangen. Vor diesem Hintergrund kann es daher ratsam sein, neue Rohstoffpositionen im Verlauf des ersten und zweiten Quartals dieses Jahres zu kaufen, wenn die Preise durch die Auflösung spekulativer Long-Positionen übermäßig unter Druck geraten.

Dabei sei angemerkt, dass Rohstoffe untereinander immer zu unterscheiden sind. Denn einzelne Rohstoffe unterscheiden sich merklich voneinander. Die treibenden Faktoren, die jeden Rohstoff lenken, sind bei jedem Rohstoff unterschiedlich. Dennoch wächst die Korrelation der Einzelrohstoffe untereinander durch die wachsenden Anteile der Käufe von Indexfonds und langfristigen Investoren. Im Folgenden werfen wir nun einen spezifischen Blick auf die einzelnen wichtigen Rohstoffgruppen und die Prognosen der Analystenhäuser.

Erdöl und Energieaktien

Die meisten Analysten rechnen damit, dass der Ölpreis sich im Jahresverlauf 2008 wieder abschwächen wird, nachdem er zum Anfang des Jahres die Marke von 100 Dollar kurzzeitig erreichte. Grund hierfür sei vor allem die Wachstumsabschwächung in den USA. Nach der Konsolidierung räumen Analysten dem Ölpreis aber weiteres Aufwärtspotenzial ein. „Wir glauben dass der Ölpreisanstieg im vierten Quartal 2007 über das hinaus reicht, was durch die Dollarschwäche und das weltweite Wirtschaftswachstum erklärt werden könnte. Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 75 Dollar in diesem Jahr“, so Analysten der Deutschen Bank. Analysten von Merrill Lynch sehen den Ölpreis zudem in engem Zusammenhang mit den Wechselkurssystemen in den Schwellenländern Asiens und hier vor allem Chinas.

Brentöl (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Das Twin-Peg in China

So erhalte China seine hohe Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt durch eine Bindung der eigenen Währung zum US-Dollar. Mit dieser Fixierung verhindert China eine längst überfällige Aufwertung seiner Währung und erzielt durch einen hohen Außenhandelsüberschuss gigantische Dollarreserven, die mittlerweile ein Volumen von 1 1/2 Billionen US-Dollar überschritten haben. Diese hohe Liquidität fördert die Rohstoffnachfrage, die China zum Aus- und Aufbau seiner Städte und Infrastruktur (Urbanisierung) und seiner Fabriken und Industrie benötigt.

Um die Preissteigerungen nicht allzu stark zu bremsen und um mögliche Aufstände in der Bevölkerung zu verhindern, werden die Preise für Rohstoffe auch fixiert. Seit Jahresanfang hat China die Preise für Getreide, Speiseöl, Fleischprodukte, Milch, Eier und Autogas fixiert, bereits am 13. Januar kündigte Beijing an, dass die Strafgebühren für Zuwiderhandlung gegen die neuen Vorschriften verdreifacht wurden. Beijing betrachtet die hohe Inflation als Gefahr, die mögliche Aufstände provozieren könnte. Bereits im letzten Jahr gab es in einem Supermarkt von Carrefour SA in der Stadt Chongqing drei Tote, als Menschenmassen in den Supermarkt drängten, um Speiseöl zu kaufen. Die Ausschreitungen auf dem Tiananmen Square im Jahr 1989 wurden teilweise auch von steigenden Preisen ausgelöst.

Das Twin-Peg – also die doppelte Fixierung von inländischer Währung und Rohstoffpreisen – führt dazu, dass China seine Inflation exportiert und auch dazu, dass die Preissteigerungen auf dem Weltmarkt bei Rohstoffen nicht dazu führen, dass sich die chinesische Inlandsnachfrage preisbedingt abschwächen kann. Verbraucher in den Industrieländern, also Sie und ich, können Hightech-Geräte und andere Exportartikel aus China dadurch zwar günstig einkaufen. Die Preise für Milch, Benzin, Heizöl, Nahrungsmittel und andere Rohstoffe werden dadurch aber teurer.

Ölnachfrage weiter stark

Die Nachfrage nach Erdöl dürfte also weiter auf hohem Niveau liegen. „Bevor die OPEC oder die Schwellenländer sich gezwungen sehen, Maßnahmen zur Drosselung der Ölpreise zu ergreifen, dürfte der Ölpreis noch weiter ansteigen“, so Merrill Lynch in einer aktuellen Studie. „Die Entwicklung der Ölnachfrage ist dynamisch und das Angebot immer noch knapp.“ Die Nachfrage in den Industrieländern liege dabei nicht weit entfernt von dem Niveau vor einem Jahr. Die Kombination aus subventionierten Mineralölprodukten im Nahen Osten und den staatlich festgesetzten Preisobergrenzen in China und Indien habe dazu geführt, dass die dortige Nachfrage deutlich angezogen habe, so Merrill Lynch weiter. Außerdem seien die Ölimporte in den USA gefallen und zusammen mit zahlreichen unvorhersehbaren Produktionsproblemen bei US-Raffinerien seien die dortigen Ölvorräte massiv zurückgegangen. Das habe die Terminkurve bei Erdöl weiter fallen lassen (Backwardation), was den Ölgesellschaften noch weniger Anreiz gibt, Öl auf Lager zu halten, da es zu einem späteren Zeitpunkt ja ohnehin günstiger am Markt erworben werden kann. Die niedrigen Lagerbestände in den USA sind also ein nennenswerter Grund, warum die Ölpreise hoch notieren. Im Zuge des milden Winters dürften sich die niedrigen Bestände aber nicht so stark auswirken, wie befürchtet. Vielmehr wirkt die geringere Heizölnachfrage seit Jahresbeginn preisdämpfend.

Geopolitische Risiken ?

Eine Untersuchung der US-Geheimdienste, die der US-Regierung im Dezember vorgelegt wurde, brachte erstaunliches zu Tage. So soll Iran sein Atomprogramm schon im Jahr 2003 eingestellt haben. „Vor der Veröffentlichung des neuen Dokuments der Geheimdienste deutete alles darauf hin, dass es zu einer Krise kommen werde“, so die Deutsche Bank in einer Analyse. „Die USA bauten rasch eine Allianz mit den Sunniten im Irak und den Regierungen der Region auf. Die Finanzsanktionen waren verschärft worden, und die westlichen Regierungen hatten sich darauf vorbereitet, neue Sanktionen im Sicherheitsrat durchzusetzen. Wir vertraten lange Zeit die Auffassung, dass sich die Situation bis hin zu einer gefährlichen Krise verschärfen, dann jedoch eine Seite vor Ausbruch eines tatsächlichen Konflikts nachgeben werde. Anscheinend ist die Lage jetzt ohne ernsthafte Krise entschärft worden.“

Vor diesem Hintergrund rechnen die Analysten der Deutschen Bank mit einer allmählichen oder gar schnellen Rückführung der im letzten Jahr angesichts der drohenden Krise aufgebauten Risikoprämie im Ölpreis. „Weil dieser Konflikt nun auf Eis liegt, dürfte die jahrelange Ära vorerst beendet sein, während der die jederzeit im nächsten Quartal möglichen geopolitischen Turbulenzen ein wesentliches Risiko für die Weltwirtschaft darstellten“, so die Analysten. Auch in Südkorea geben die Analysten Entwarnung. Alle verbleibenden Krisenherde würden derzeit keine unmittelbaren und auf globaler Ebene bedrohlichen Ausmaße annehmen. Aus diesem Grund ist damit zu rechnen, dass das Thema geopolitische Risiken im Jahr 2008 zunächst keine Top-Priorität mehr einnehmen wird. Wir setzen hier mit Bedacht das Wort „zunächst“, da gerade in Pakistan, zwischen Israel und Palästina, Syrien und dem Libanon, der Türkei und den Kurden, in Afghanistan sowie zwischen China und Taiwan immer wieder neue Krisen auf die geopolitische Agenda wandern könnten.

Dollar-Comeback vs. Gold-Rallye

Eine wachsende Zahl von Analysten rechnet im Jahr 2008 mit einer Erholung des US-Dollars. Dahingegen gibt es auch viele Analysten, die weiteres Abwärtspotenzial im US-Dollar nicht ausschließen. Die Verfechter einer Dollarstärke sehen als Hauptgrund für eine eine technische Erholung des Greenback die technische Verfassung des Marktes. Er sei überverkauft und bereit für eine Gegenbewegung. Außerdem spiele der US-Wahlkampf eine wichtige Rolle. „Anfang Februar wird es warm werden. Zumindest für den amerikanischen Wahlkampf. Es stehen gleich mehrere Nominierungen an. In unseren Augen wird Hillary Clinton weiter an Boden gewinnen. Die Republikaner haben nach der Bushregierung keine Chance mehr. Noch dazu, ist laut Statistik noch nie eine Partei länger als zwei Legislaturperioden noch einmal gewählt worden“, so Daniel Fehring, Analyst und Devisenhändler bei Godmode Devisen Trader Paket. „Wird Clinton Präsidentin, dann werden die Militärausgaben drastisch zurückgefahren werden. Dann sind sicherlich mehr als 130 MRD. USD Wirtschaftshilfe möglich.“ Im Zuge dessen räumt Fehring dem US-Dollar im Jahresverlauf Erholungspotenzial ein. Die Deutsche Bank rechnet hingegen nicht damit, dass der Dollar schon seine Tiefs der laufenden Bewegung gesehen hat und noch weiter abwerten kann.

EUR/USD (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Wir rechnen im Rohstoff-Report damit, dass die Dollarschwankungen zwar weiterhin wichtig, aber nicht mehr so wichtig wie in den letzten Jahren bei der Goldpreisbestimmung sein werden. Eine möglicherweise eintretende Dollarstärke muss nicht zwangsläufig negativ für den Goldpreis sein. Vielmehr dürfte die hohe Nachfrage nach Gold-ETFs, die unter der Nachfrage liegende Goldproduktion sowie der im Jahresverlauf wachsende Bedarf nach „sicheren“ Anlageklassen im Zuge der anhaltend hohen Volatilität an den Aktienmärkten den Goldpreis stützen. Die Analysten von UniCredit Markets & Investment Banking sehen darüber hinaus weitere Stützpfeiler für den Goldpreis. „Die aggressive Zinssenkungspolitik der Fed führt zu negativen Realzinsen in den USA“, so die Analysten. „Wir erhöhen unser Kursziel für den Jahresdurchschnitt 2008 von 780 auf 870 US-Dollar.“ Kurzfristig, ausgehend von den Höchstkursen im Bereich von 910 Dollar, könnte es aufgrund der hohen Long-Positionierung der Fonds und einer möglichen preisbedingten sinkenden Schmucknachfrage zu einer Konsolidierung im Goldpreis kommen.

1000 Dollar-Kursziel im Visier

Nach dieser Konsolidierung könnte es aber wieder in Richtung der 1000-Dollar-Marke gehen, auch wenn der Dollar wieder fester notieren sollte. Die Unicredit-Analysten sehen sogar noch Kurspotenzial, das darüber hinausgeht: „Bis 2010 sehen wir die Feinunze Gold bei 1400 USD. Dies entspricht dem Monatsdurchschnitt vom Januar 1980 auf realer Basis.“ Auch Harald Weygand, Head of Trading bei Godmode-Trader.de, sieht weiteres Aufwärtspotenzial für Gold: „Die schon mehrfach auf Godmode-Trader.de im Rohstoff-Bereich genannten charttechnischen Kursziele liegen bei 1.000 $ und 1.230 $. Stoplossabsicherung von Gold Longpositionen kann leicht unterhalb von 845 $ und 795 $ erfolgen.“

Gold (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Aluminium und Kupfer

Analysten der Deutschen Bank rechnen im Jahresverlauf mit einer Kurserholung bei den Basismetallen und sind besonders optimistisch, was den Preisverlauf von Aluminium und Kupfer anbelangt. Die beiden Industriemetalle werden besonders von einer Erholung der US-Wirtschaft, dem Ende der Zinssenkungen in den USA und der Erholung an den Aktienmärkten profitieren. Für 2008 rechnen die Analysten mit einem durchschnittlichen Kupferpreis von 7,165 Dollar pro Tonne – in 2009 mit 6,752 Dollar. Der Kupfermarkt werde weiterhin nicht ausreichend versorgt werden können, sodass die Lagerbestände weltweit auf niedrigem Niveau bleiben würden. Bei Aluminium sehen die Analysten in diesem Jahr einen durchschnittlichen Preis von 2,679 Dollar, in 2009 werde sich der Preis bei 2,684 Dollar einpendeln. In 2008 oder 2009 könnte sich am Aluminiummarkt aufgrund der hohen Energiepreise bei der Aluminiumherstellung in Richtung einer Angebotsverknappung steuern, da zahlreiche Schmelzereien nicht mehr profitabel arbeiten können und geschlossen werden müssen.

Kupfer und Aluminium im Vergleich (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Nickel

Bei Nickel sehen die Analysten der Deutschen Bank einen stabilen Preisverlauf in 2008. Grund hierfür sei die erwartete Steigerung der Herstellung rostfreien Stahls. Obwohl die Lagerbestände bei Nickel aktuell zyklenbedingt auf einem hohen Niveau angelangt seien, wird erwartet, dass die Produktion in diesem Jahr nicht mit der Nachfrage mithalten wird. Aus diesem Grund könne der Nickelpreis bei 29,625 Dollar in 2008 und 27,888 Dollar in 2009 notieren.

Nickel (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Zink

Bei Zink zeigen sich die Analysten weniger überzeugt. Der Markt werde in 2008 trotz der hohen Nachfrage das erste Mal seit 2003 wieder einen Überschuss ausweisen. Grund hierfür sei die chinesische Schmelzereikapazität, die in der zweiten Jahreshälfte 2007 deutlich ausgebaut wurde. Auch wenn die chinesische Regierung Zinkexporte aufgrund des schon hohen Inlandsbedarfs limitiert und mit Zöllen versah, sehen die Analysten der Deutschen Bank darin nicht das Potenzial, dass dies das Zinkangebot auf dem Weltmarkt verknappen könnte. Der Zinkpreis werde in 2008 und 2009 bei 2,304 bzw. 2,105 Dollar pro Tonne liegen.

Zink (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Blei

Die Preisrallye bei Blei in 2007 sei laut Deutscher Bank durch eine Kombination aus einem überraschenden Produktionsrückgang an Bleikonzentrat und von raffiniertem Blei ausgelöst worden. In 2008 rechnen die Experten mit einem niedrigeren Bleipreis, da eine große Mine in Australien ihre Produktion wieder aufnehmen werde. Der Preis werde daher tendenziell eher fallen, auch wenn die chinesische Batterienachfrage weiter hoch bleiben wird. Der Tonnenpreis soll bei 2,326 Dollar in 2008 und 1,692 Dollar in 2009 liegen.

Blei (Klicken Sie auf den Chart, um eigene Analysen anzustellen)

Agrarprodukte

Bei den Agrarprodukten sehen die Analysten der Deutschen Bank die USA und China auf der Angebotsseite an weltweit dominierender Position. Auf dem Exportmarkt bestehen dennoch Unterschiede: So seien die USA der größte Exporteur, während China immer abhängiger von Agrargüterimporten wird. Die schwächer werdende Handelsposition Chinas bei Agrargütern reflektiere die wachsenden Lebensstandards der Chinesen sowie die Bevorzugung proteinhaltiger Nahrung durch die Verbraucher. Dieser Prozess stehe noch ganz am Anfang, da ein Chinese mit 60 kg Fleisch pro Jahr pro Kopf nur 60% des Weltdurchschnitts und nur 20% des US-Durchschnitts konsumiere. Darüber hinaus sei das chinesische Ackerland durch Versteppung und die Ausbreitung von Wüsten in den letzten 30 Jahren zurückgegangen. Die größte Verschlechterung sei in diesem Zusammenhang bei Sojabohnen auszumachen, aber auch bei Mais, das China möglicherweise in 2008 das erste Mal seit Mitte der 90er Jahre wieder importieren muss. Dabei seien Sojabohnen und Mais wegen der anhaltend hohen Nachfrage nach Biodiesel und Ethanol ohnehin schon knapp. Das Verhältnis der Lagerbestände zur Jahresnachfrage sei nach Ansicht der Analysten der Deutschen Bank auf bedrohlich niedrige Niveaus gefallen. Auf Seiten der Aktieninvestments machen die Analysten mehrere Unternehmen aus, die von steigenden Getreidepreisen profitieren würden. Diese sind: Agrium, Archer-Daniels-Midland, Bunge, K+S AG, Monsanto, Potash, Syngenta und Yara International. Die Analysten sehen im Jahresverlauf weiter steigende Getreidepreise.

Welches ist das stärkste Getreide aktuell? Klicken Sie hier: Soft-Commodities: Rohstoff-Korrelationen (hier klicken!)

Autor: Jochen Stanzl, Chefredakteur Rohstoff-Report

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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