Kommentar
00:00 Uhr, 11.11.2009

Die Relativität von Problemen - Die US Notenbank spielt Gott

Wenn Sie sich die Dimension der Liquiditätsschwemme durch die US Notenbank (FED) begreifbar machen, setzt ihr Denkmechanismus erstmal aus und Sie schütteln einfach nur noch entgeistert den Kopf.

Wußten Sie schon, dass dem US Bankensektor im Jahr 2008 Liquidität in der Größenordnung von 4,6 Billionen US-Dollar zufloß ?

4,6 Billionen werden Sie sich fragen. Was ist das schon ?

Anbei als Kopie eine Folie aus einer schon älteren Researchstudie der Deutschen Bank, die den Titel "Why this recession could be worse than expected" trug. Die Folie visualisiert recht eindrucksvoll die Größenordnung des Liquiditätsflußes. Demnach entspricht der Betrag von 4,6 Billionen US-Dollar in etwa den Kosten von Irak Krieg, Korea Krieg, Vietnam Krieg, Mondlandung, NASA Etat, Marshal Plan, Immobilienkrise, etc. alles zusammenaddiert. Insofern ein Liquiditätsboost in einer eigentlich nicht faßbaren Größenordnung.

Dass unser Wirtschafts- und Finanzsystem dies einfach so nach 1-2 Jahren runterfrühstückt als wäre nichts geschehen, ist nach dem gesunden Menschenverstand, der die aktuelle Krise seit 2007 mit bisherigen Problemen und Krisen in Relation setzt, eigentlich nicht möglich.

Erst führt eine Niedrigzinspolitik zu der Entstehung der New Economy Blase, ihr folgt die Immobilienblase, die Blase an den Rohstoffmärkten und als nächstes dürfte die Blase bei den Staatsanleihen zum Platzen freigegeben sein. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir uns in einer Dekade platzender Blasen befinden.

Klicken Sie einfach kurz mit der Maus auf die Chartgrafik, um sie zu vergrößern.

Bear Stearns, Lehman Brothers insolvent, AIG quasi verstaatlicht, ebenso Fannie Mae und Freddi Mac. Gleichzeitig ein erster Sturm, der über die Realwirtschaft gefegt ist. So wird beispielsweise General Motors abgewickelt, etc.

Die Analysten dürfen sich gerne den Kopf darüber zerbrechen, mit welchen Folgen wir in den kommenden Jahren zu kämpfen haben. Hyperinflation ? Oder zunächst noch deflationäre Tendenzen ? Weitere Zunahme der Firmeninsolvenzen oder haben wir das Hoch schon gesehen ? Eine Stabilisierung am US Immobilienmarkt ? Decoupling der Emergingmarkets ? China, das neue Zugpferd der Weltwirtschaft ?

Fragen über Fragen. Es bleibt interessant.

Herzlichst,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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