Analyse
01:40 Uhr, 03.07.2007

„Die Masse liegt immer verkehrt“

Eine falsche Behauptung wird nicht dadurch richtiger, dass sie von allen möglichen Börsenkommentatoren gebetsmühlenartig wiederholt wird./> Die Aussage nämlich: „Die Masse liegt immer verkehrt".

Das ist grober Unfug und zeigt eigentlich nur, dass der Verfasser von Börse so wenig Ahnung hat wie von antizyklischer Anlagestrategie. In Wahrheit ist es nämlich so, dass die Mehrzahl der Anleger die allermeiste Zeit nicht falsch liegt, sondern richtig. Das ist auch vollkommen logisch und muss so sein: Warum? Weil Aktienkurse in der Regel weitaus länger steigen als fallen und weil nur eine Vielzahl von Anlegern, die „Masse“ also, den Kurs einer Aktie nach oben befördern kann. In lang laufenden Aufwärtstrends liegt die Masse der Investoren übrigens die längste Zeit ebenso richtig, wie in lange anhaltenden Abwärtsbewegungen. Das ist ja gerade ein wesentlicher Bestandteil der Herdenmentalität: Dass Kursbewegungen von den meisten Anlegern ohne viel Federlesen in die Zukunft fortgeschrieben werden.

Völlig anders sieht die Sache allerdings aus, betrachtet man wichtige Wendepunkte im Börsengeschehen: Hier ist es in der Tat so, dass die Masse der Anleger obere und auch untere Trendwenden nicht oder viel zu spät erkennt. Jetzt trifft die oben angeführte Bemerkung den Nagel auf den Kopf: In den besonders wichtigen Situationen an der Börse, dann nämlich, wenn es darum geht, Wendepunkte zu erkennen, agieren die meisten Anleger exakt so wie sonst auch: Einer Schafherde nicht unähnlich rennen Sie alle in die gleiche Richtung – und in ihr eigenes Verderben...

Lassen Sie sich daher nicht verrückt machen, wenn irgendein Börsenexperte verkündet, die Kurse müssten jetzt bald fallen (oder steigen), da die Masse ja bekanntlich immer verkehrt liegt. Der Mann plappert nur unreflektiert das nach, was zahllose Kommentatoren vor ihm ebenso falsch hinaus posaunt haben.

Suchen Sie lieber nach den ganz jungen Trendbewegungen, und versuchen Sie zu erspüren, was morgen oder übermorgen an der Börse gefragt sein könnte. Dann können Sie
ganz sicher sein, dass Sie von der großen Herde unbehelligt bleiben. Und dass Sie schon satte Gewinne einfahren, während andere sich noch den Kopf darüber zerbrechen, ob die Masse nun Recht hat oder nicht ...

Testen Sie den Antizyklischen Börsenbrief. Chefredakteur Andreas Hoose stellt dort jeden Monat Investment- und Tradingchancen vor, die von der Masse der Anleger noch nicht entdeckt wurden. Getreu dem Motto: Die wahren Schätze werden nicht mit lautem Getrommel angepriesen - man findet sie abseits der ausgetretenen Pfade…

Weitere Informationen finden Sie auf www.antizyklischer-boersenbrief.de

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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