Die Märkte nach den Wahlen in Großbritannien
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„Die größte Mehrheit für die Konservativen im britischen Parlament seit den 1980er Jahren bedeutet endlich Klarheit für den Brexit-Prozess – zumindest kurzfristig. Damit dürfte sich die Stimmung von Anlegern und Unternehmen zunächst einmal aufhellen. Trotzdem erwarten wir nicht, dass die Bank of England im kommenden Jahr die Zinsen verändern wird. Denn zum einen bewegt sich die Inflation unterhalb des Zielwertes, zum anderen halten sich die Sorgen um das weitere Wirtschaftswachstum nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit.
Nach der Wahl reagieren die Märkte volatil, und es dürfte noch eine Weile dauern, bis sie sich beruhigen. Für die britischen Anlageklassen ist jedoch bereits jetzt Folgendes zu beobachten:
Währung: Wir gehen davon aus, dass das Pfund Sterling steigen wird, wobei die größte Aufwärtsbewegung bereits gestern Abend bei der Veröffentlichung der Wählerbefragung eingetreten ist.
Staatsanleihen: Aus unserer Sicht wird der Gilt-Markt eher von globalen Entwicklungen beeinflusst.
Unternehmensanleihen: Die Credit Spreads bei Investment-Grade-Anleihen in Pfund dürften sich aus unserer Sicht etwas weiter verengen und damit die Anleiherendite reduzieren.
Aktien: Aufgrund des Stimmungsaufschwungs dürften sich UK-Aktienwerte kurzfristig besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Auf längere Sicht erwarten wir, dass sich internationale Investoren wieder britischen Aktien zuwenden, da das politische Risiko geringer geworden ist.
Möglich, dass sogar die politischen Entscheidungsträger in der EU und bei der EZB angesichts dieses klaren Wahlergebnisses erleichtert aufatmen. Wir gehen davon aus, dass auch in der Eurozone die Märkte für Risikoaktiva leicht beflügelt werden. Damit dürfte sich mindestens eine Wolke über der europäischen Wirtschaft des Euroraums verziehen (die Rezessionsgefahr für nächstes Jahr schätzen wir auf 30 %).
Für die meisten Multi-Asset-Portfolios dürften die Nachrichten über ein mögliches Handelsabkommen zwischen den USA und China gestern Abend genauso wichtig sein wie die Unterhauswahlen. Die europäischen Märkte öffneten heute Morgen mit 1,5 % im Plus – und das hat viel mehr mit Donald Trump und Xi Jinping zu tun als mit Boris Johnson und Jeremy Corbyn.“
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