Die Korrektur an den Börsen setzt sich fort
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In der abgelaufenen Börsenwoche hat sich die von den Bombenattentaten in Madrid ausgelöste Korrektur an den Weltaktienmärkten mit Ausnahme Japans weiter fortgesetzt. So verzeichneten die europäischen Aktienmärkte erneut deutliche Kursverluste. Der STOXX-Index gab mit -1% stärker als der Weltindex (-0,7%) nach, während der volatilere EuroSTOXX nochmals um volle 2% rückläufig war. Auch Wall Street sowie Nasdaq konnten sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und verbuchten Indexeinbußen von 1 bzw. 2,2%. Gegen den Trend konnten die Aktienkurse am Kabutocho gemessen am TOPIX-Index nahezu 3% zulegen.
In den USA kamen von den Konjunkturindikatoren keine wesentlichen Anregungen. Die Frühindikatoren (u.a. Empire State Manufacturing und Philly FED) sind nach dem Erreichen ihrer Höchststände leicht rückläufig, liegen aber weiterhin in einem Bereich, der konjunkturelles Wachstum bestätigt. "Zieht man alle bislang veröffentlichten Frühindikatoren zusammen, so dürfte der Anfang April berichtete wichtige nationale Einkaufsmanagerindex "ISM" für das Verarbeitende Gewerbe im Bereich um 60 tendieren und trotz seines rückläufigen Wertes weiteres Expansionspotenzial aufweisen", sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. "Darüber hinaus zeigen die Produzenten- und Konsumentenpreise teilweise recht kräftig nach oben, woraufhin zumindest die Diskussionen über "Disinflation" endgültig ad acta gelegt werden können", so USA-Experte Breil weiter. Andererseits könnten mit den nächsten erwarteten Preissteigerungsdaten Inflationstendenzen erkennbar werden, die die Marktteilnehmer dann wieder verstärkt animieren dürften, auf eine Trendwende in der Geldpoltik seitens der FED zu spekulieren. "Mit der Produktionsausweitung im Februar um 0,8% gegenüber dem Vormonat und der gleichzeitigen Ausweitung der Kapazitätsauslastung wird der aufwärtsgerichtete Investitionszyklus eindrucksvoll bestätigt", sagt der ADIG-Fondsmanager. Auf der Unternehmensseite konnten die Investmentbanken Bear Sterns, Lehman Brothers und Morgan Stanley mit positiven Überraschungen bei den Gewinnen aufwarten. Dafür war neben der freundlichen Entwicklung der Bond- und Aktienmärkte auch die Wiederbelebung bei den Mergeraktivitäten verantwortlich. Aber auch Nike und Federal Express konnten positive Quartalsgewinne vermelden.
In Europa hat sich die in der Vorwoche begonnene Kurskorrektur weiter fortgesetzt. Dies ist nach den Kursrückschlägen im letzten April und im September die dritte ausgeprägtere Konsolidierungsphase innerhalb des seit März 2003 anhaltenden Aufwärtstrends der Aktienmärkte. Dabei waren die Kursausschläge in den Niederlanden (-2,8%) sowie erneut in Deutschland (-2,5%) besonders ausgeprägt. Der große Verfallstermin bei Aktien- und Indexoptionen zog allerdings keine allzu großen Verwerfungen nach sich. In den Niederlanden litt Royal Dutch als Folge einer weiteren Herabstufung ihrer Ölreserven unter massiven Abgaben. Nun nimmt auch die US-Börsenaufsicht SEC die Buchungspraxis für Ölreserven bei den internationalen Ölkonzernen stärker ins Visier. Ansonsten fielen die wichtigsten in der letzten Woche veröffentlichten Unternehmensergebnisse überwiegend positiv aus. Die Konjunkturdaten - u.a. ein rückläufiger ZEW-Indikator im März sowie nach unten gerichtete OECD-Frühindikatoren - hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Aktienmärkte, zumal die Indikatoren sich nach wie vor auf relativ hohem Niveau bewegen. Trotz teilweise positiver Unternehmensergebnisse zählten Versicherungsaktien mit einem Indexverlust von -3,7% neben Technologie- und Chemieaktien ( jeweils -2,6%) auf Grund der latenten Terrorängste zu den Hauptverlierern der abgelaufenen Börsenwoche. Dagegen konnten Energieaktien (+0,6%) vom weiter anziehenden Ölpreis sowie Einzelhandelsaktien (+1,6%) von der erneuten US-Dollarschwäche profitieren.
In Japan kommentierte die Notenbank im Rahmen ihres Monatsberichts die Konjunkturentwicklung zum vierten Mal in Folge positiv und sieht die japanische Wirtschaft auf dem Weg zu einem sich selbst tragenden Aufschwung. Ein Abgehen von der bislang verfolgten "ultraleichten" Geldpolitik ist aber erst dann geplant, wenn sich der Anstieg der Konsumentenpreise definitiv und dauerhaft im positiven Terrain etabliert hat. Dies ist erst gegen Ende des laufenden Jahres wahrscheinlich.
Ausblick:
In der laufenden Woche stehen in den USA keine bedeutsamen Konjunkturdaten an. Die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter dürften im Februar deutlich angestiegen sein. Im Laufe der Woche werden zehn Vertreter der FED über die weitere Geldpolitik berichten. "Dabei werden weitergehende Hinweise zu dem wenig aussagekräftigen Statement nach der letztwöchigen unveränderten Zinsentscheidung erwartet", sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. Das Statement lautete vereinfacht: "Die Konjunktur befindet sich auf einem soliden Wachstumspfad; der Arbeitsmarkt untermauert mit dem nur langsam wachsenden Stellenaufbau den Charakter eines nachlaufenden Indikators." Auf der Unternehmensseite wird am Dienstag Goldman Sachs berichten. "Dabei sollte sich auch hier der positive Trend bei den Investmentbanken fortsetzen", so USA-Experte Breil. Generell befinden sich die USA in der heißen Gewinnwarnungsphase. Der Fondsmanager weiter: "Bislang blieben überraschende negative Gewinnrevisionen aus; es gab im Gegenteil aus der Industrie einige positive Korrekturen der Erwartungen. Dies dürfte den Märkten eine gewisse Stütze bieten."
In Europa werden der belgische Frühindikator (März), die französischen Konsumausgaben (Februar), das italienische Geschäftsklima (März) sowie die deutschen Ifo-Indikatoren kaum trendbestimmend sein. Von Unternehmensseite sind Zahlen von Telekom Austria, Swatch Group sowie eine Vielzahl von Bilanz-Pressekonferenzen zu erwarten.
In Japan könnte das "Bank of Japan-Meeting" darüber Aufschluss geben, ob sich aus Sicht der Notenbank die Deflation weiter auf dem Rückzug befindet. In Japan wartet man insbesondere gebannt auf die Inflationszahlen vom Februar bzw. die Preisdaten des Großraums Tokyo vom März. Generell sollte aber der japanische Aktienmarkt seinen positiven Kurstrend weiter fortsetzen können.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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