Kommentar
07:47 Uhr, 12.03.2014

Die Hypes der kommenden Jahre

Welche großen Trends bestimmen die nächsten Jahre und Jahrzehnte, welche Aktien muss man kaufen? Und welche Branchen sind ganz klar auf dem absteigenden Ast?

Erwähnte Instrumente

Das Beratungsunternehmen Gartner bringt jedes Jahr Hype Cycle heraus. Dabei werden zukunftsträchtige Technologien in diesen Zyklus eingeordnet. Das ist eine Art Standortbestimmung. So lässt sich ungefähr feststellen, ob eine Technologie gerade einfach nur in einem Medienhype steckt oder ob für Anleger auch in Zukunft noch etwas zu holen ist.

Die Phasen des Zyklus sind einfach zu verstehen. Der erste Schritt ist überhaupt die Innovation. In dieser führen Phase investieren vor allem Venture Capitalists. Die Innovationen werden nur langsam von den Medien aufgenommen. Börsengänge in diesem Stadium sind meist ein Erfolg und Aktien legen stark zu. Die Innovation gewinnt mehr Aufmerksamkeit, Anleger springen auf den Zug auf und Aktienkurse bilden Hochs aus. Das ist dann bereits die zweite Phase, in dem die Erwartungen an die Innovationen einen Höhepunkt erreichen. Nach diesem Höhepunkt folgt die Desillusionierung. Investoren verlieren ihr Interesse, weil die Resultate langsamer kommen als erwartet.

Nach der Enttäuschung kommt die "Erleuchtung." Es stellte sich heraus, dass die Erwartungen einfach nur zu früh so hoch waren. Es stell sich heraus, dass das Potential tatsächlich vorhanden ist. Anleger springen auf den Zug wieder auf.

Die letzte Phase ist eine Plateauphase. Hier ist die Innovation voll im Markt angekommen. Es geht hier nicht mehr darum, dass etwas neu ist. Die Produkte haben sich bereits durchgesetzt. Herstellern geht es nun darum die Innovation weiterzuentwickeln, produktiver zu werden usw.

Für Anleger gibt es zwei interessante Phasen. Das ist die allererste. Hier geht es darum in einen Trend zu investieren, der noch nicht bei der breiten Masse angekommen ist. Die zweite Phase, die für Anleger gute Chancen bietet, ist die dritte Phase - die Desillusionierung, wenn Aktienkurse in den Keller geprügelt werden.

Der zuletzt veröffentlichte Hype Cycle sah 3D Druck am Höhepunkt des Hypes. Wenn man sich die Entwicklung der Kurse anschaut, kommt das ganz gut hin. Es sollte jetzt die Enttäuschung um sich greifen und die Kurse weiter nach unten bringen. Das ist dann die zweite Chance für Anleger, die den Trend verpasst haben.

Einige Unternehmen, die ich hier immer wieder vorstelle, sind eher unbekannt bzw. sehr exotisch. Das liegt vor allem daran, dass sich viele dieser Unternehmen in der ersten Phase befinden. Das ist risikoreich, kann aber auch hohe Erträge bringen. Zuletzt zeigte sich das immer wieder bei Titan Medical. Mit diesem Wert wurden in einem ersten Trade 80% eingefahren.

Solche Gelegenheiten wird es immer wieder geben.

Für die kommenden Jahre sieht Gartner bei den folgenden Technologien den Anfang eines Hypes:

- Quantencomputer

- 3D Bioprinting

- 3D Scanning

- Selbstfahrende Autos

- Biochips

Auf dem absteigenden Ast werden folgende Technologien genannt:

- Gamification

- Consumer 3D Printing

- Big Data

- Virtual Assistant

Aktuell im Tal der Tränen:

- Mesh Networks

- Cloud Computing

- Virtual Reality

Das sind nur einige Beispiele von Technologien bzw. Industrien, die in Zukunft großes Potential für Anleger bereithalten. Ich verfolge einiger dieser Branchen ganz genau und werde hier immer wieder exotische Werte vorstellen, die sich in der ersten oder dritten Phase befinden.

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  • Investor
    Investor

    Die erste Phase kann zwar hohe Gewinne bringen aber in der 3ten Phase gibt es einen längeren andauernden Trend bei den Firmen, die überleben.

    In seinem Buch "Crossing the Chasm" beschreibt G.A.Moore wie schwer es ist, ein Produkt von der Innovation zu einem mainstream Produkt zu machen und dass dies den meisten Firmen nicht gelingt. Die Schwierigkeit ist, daß man sein ursprüngliches Image ändern muß, damit man bei den konservativeren Firmen erfolgreich sein kann.

    Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn Sie die Themen und die wichtigten Firmen aus Anlegersicht begleiten können. Wenn man bei den Themen im Tal der Tränen frühzeitig auf die Firmen setzt, dann wird man lange Spass an diesen haben.

    13:32 Uhr, 10.03.2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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