Kommentar
12:38 Uhr, 06.07.2011

Die Griechenlandkrise – in zwei Jahren ist alles vorbei

Erwähnte Instrumente

  • UBS Performance Zertifikat
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Kein Thema bewegt Politik wie Finanzwelt derzeit mehr als Griechenland und das damit einhergehende Schuldenproblem in der Eurozone. Von den Verantwortlichen wird das Land auf dem Peloponnes zum Zünglein an der Waage hochstilisiert, das sich in die Gemeinschaft einst hineinschummelte und die Mehrzahl der Bürger hierzulande wohl lieber heute als morgen wieder aus dem Euroverbund ausschließen würde. Ein Austritt würde demnach einem Scheitern des Euro gleichkommen, wird gemutmaßt. Fragt sich nur, ob die EU bei einem solchen Schritt wirklich schwächer als heute dastehen würde. So dürfte das reformschwache Land auch nach dem weiteren Aufschub durch die Gläubigerstaaten den Lauf an den Märkten bestimmen, auch wenn diese die Annahme des Sparpakets im griechischen Parlament vergangene Woche euphorisch mit Kursanstiegen feierten und schon wieder zum Angriff auf ein neues Jahreshoch blasen.

Der Zertifikatemarkt lechzt seinerseits geradezu nach solchen Signalen, ist man in den Marketingabteilungen der Anbieter doch allzeit bereit, in kürzester Zeit wieder „eine neue Sau durchs Dorf treiben“ sprich ein neues Thema über einen Tracker spielen zu lassen. So auch jetzt wieder bei der UBS mit dem ganz aktuellen UBS Greece Recovery Net Total Return Basket-Papier, das laut dem Produktflyer von Aktienstrategen in Zusammenarbeit mit Analysten und Research-Produktmanagernerstellt wurde. Es bildet die Entwicklung von neun ausgewählten Aktien vorwiegend europäischer Finanzinstitute, die angesichts des weitgehenden Abwälzens der Griechenlandkrise auf den unbeteiligten Steuerzahler genügend Grund zur Freude haben dürften, sowie dem Versicherer AXA und der OPAP einem griechischen Wettanbieter ab. Die Nettodividenden der Einzeltitel werden bei dem mit heißer Nadel zusammengestrickten Zertifikat anders wie bei vielen anderen ähnlichen Produkten sogar zu 100 Prozent reinvestiert. Allerdings steht hinter dem Basket-Tracker, der neben französischen, italienischen und spanischen Banken nur zu 20 Prozent auf griechische Aktien setzt, sicher der Gedanke, nach der neuerlichen Geldspritze Kursgewinne im Falle einer tatsächlichen Erholung Griechenlands, sowie anderer Schuldnerländer abzugreifen. Der Zeitraum für die Lösung des Problems wird dabei von der UBS auf zwei Jahre veranschlagt, denn genauso lange läuft das Papier, bei dem während dieser Zeit natürlich auch keine weitere Anpassung des Basiswertekorbs vorgesehen ist.

Der BörseGo Tipp:

Die Idee, von einer Erholung im Bankensektor zu profitieren, ist nicht ganz neu und wurde bereits vor einem Jahr nach der Lehmankrise von Vontobels Endlos-Zertifikat auf den Solactive European Good-Banks Performance-Index (VT0JJJ) aufgegriffen. Diesmal bezieht sich das Ganze auf Griechenland als ganzen Staat, allein die möglichen Gewinner sind mit den Banken auch bei dem statischen „Kurzläufer“ der UBS wieder dieselben, wäre nur zu schade, wenn die Erholung erst nach dem Laufzeitende einsetzen würde.

UBS Greece Recovery Net Total Return Basket-Zertifikat

Emittent/WKN:

UBS / UB9ATH

Laufzeit:

01.07.2013

Preis: (06.05.2011)

Geld / Brief: 100,71 € / 101,02 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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