Die G7-Runde gibt den Yen zur Schlachtung frei
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Ein bemerkenswertes Wochenende war das!
Zunächst zum Yen: Ich muss der Argumentation der amerikanischen Seite zustimmen: Man kann nicht einerseits den Chinesen vorwerfen, ihre Währung nicht frei handeln zu lassen und dann im Falle Japans Interventionen am Markt befürworten (das einzig Unehrliche daran ist, dass natürlich auch die Amerikaner via Fed ständig in den freien Markt eingreifen, seien es nun Devisen-, Anleihen- oder Aktienmärkte). Europa würde wohl intervenieren, aber nur im Konzert mit zumindest einem weiteren großen Player. Die Amerikaner scheiden aus, bleiben die Japaner selber.
Nur im Moment sieht es danach einfach nicht aus: Da die Regierung die BoJ (Bank of Japan) bereits daran hinderte, die Zinsen minimal zu erhöhen, wäre eine Unterstützung von Interventionsvorhaben zugunsten des Yens widersinnig. Nicht solange das Wirtschaftswachstum praktisch nur vom Export lebt. Die Wende im Yen wird trotzdem kommen – die Auflösung spekulativer Positionen bzw. der Aufbau neuer (pro Yen) wird dafür sorgen. Achten Sie auf den Chart, wenn es soweit ist wird es schnell und brutal vor sich gehen.
Nun zu Russland: Putins Auftritt auf der Sicherheitskonferenz war so etwas wie der Schrei nach Liebe. Russland ist wieder da, und es ist stärker denn je. Und die Welt, allen voran die USA, sollen das endlich respektieren. Und in der Tat, der rohstoffgetriebene Aufschwung der Russen ist beeindruckend. Von einem hoch verschuldeten, hoffnungslosen Land wurde Putins Reich zu einem Nettogläubiger. Der Wohlstand der Einwohner steigt, wie nicht nur noble Skiorte in Österreich und der Schweiz erleben, die von konvertierten Rubeln eingeschneit werden. Es ist nur folgerichtig, dass der lupenreine Demokrat Putin endlich auch angemessen an der politischen Weltkarte mitzeichnen will. Und diese Weltkarte umkreist die jetzige Weltmacht USA mit einer größer werdenden Zahl von potenziellen Konkurrenten um die Pole Position.
Gegen das, was da in Zukunft an Konflikten kommen mag, war der Kalte Krieg mit seinen zwei festen Blöcken ein Kinderspiel. China, Indien, Russland, evtl. Japan (nach Beendigung der bisherigen militärischen Doktrin) und die USA sowie irgendwann auch Europa. Daneben zahllose kleine Nebenschauplätze und ein großer im Nahen Osten. Es ist gut, dass eine Frau sich für das Präsidentenamt in den USA bewirbt (Hillary Clinton). Das weibliche Geschlecht wird mit einem derartigen Machtverlust vermutlich besser fertig als eine Garde von politischen Cowboys.
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