Kommentar
12:12 Uhr, 14.08.2012

Die Frage der Woche - „Super-Mario“ oder nur eine große Luftnummer?

Erwähnte Instrumente

  • HVB Express Indexanleihe Pro
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Nichts hat die Gemüter in den vergangenen Wochen mehr bewegt, als die Worte von EZB-Chef Mario Draghi, der vollmundig ankündigte, alles für den Euro tun zu wollen. Die Märkte zeigten sich zunächst erleichtert und gingen mit großen Hoffnungen in die folgende Notenbanksitzung. Kaum hatte der oberste europäische Währungshüter dort von ungewöhnlichen Maßnahmen gesprochen, schossen die Kurse auch sofort weiter in die Höhe um nur wenige Augenblicke später förmlich in sich zusammenzufallen, nachdem Draghi seine „Bazookas“ und „dicken Bertas“ fürs Erste noch einmal im Schrank gelassen hatte. Wer sich nun bestätigt fühlte, dass den warmen Worten keine großen Taten folgen würden, traute tags darauf seinen Augen kaum, als der DAX wiederum um rund vier Prozent nach oben sprintete. Doch wie sind die Aussagen des EZB-Chefs jetzt tatsächlich einzuschätzen? Wir fragten in der wöchentlichen Online-Umfrage auf „[Link "www.boerse-go.de" nicht mehr verfügbar]“ die User. Dabei zeigte sich in der natürlich nicht repräsentativen Umfrage ein ziemlich eindeutiges Ergebnis. Denn nicht einmal zwölf Prozent schreiben Draghis Worten auch einen nachhaltigen Effekt zu, während sich immerhin mehr als 21 Prozent mit der Einschätzung schwer tun. Weit über 66 Prozent sehen das Ganze aber eher als „Rohrkrepierer“ und rechnen mit einer deutlichen Korrektur der jüngsten Anstiege.

Die gute Verfassung der Märkte zeigte sich zuletzt insbesondere im Euro STOXX 50, dem aufgrund der starken Gewichtung vieler südeuropäischer Werte ziemlich unter die Räder gekommenen Leitindex. Nichtsdestotrotz gehört er für den strukturaffinen Anleger am Zertifikatemarkt noch immer zu den beliebtesten Basiswerten. Die HypoVereinsbank hat jetzt ganz aktuell auf die europäische Benchmark eine sogenannte Express-Indexanleihe Protect Pro zusammengebastelt, die dem Investor einen attraktiven Kupon von 7,50 Prozent p.a. fix auszahlt. Seine besondere Flexibilität beweist das nur bis zu zwei Jahre laufende Papier durch seine bereits vierteljährlich angesetzten Stichtage, an denen nicht nur der Kupon erstattet, sondern auch der Indexstand in Bezug auf eine vorzeitige Fälligstellung festgehalten wird. Behauptet der Euro STOXX 50 am betreffenden Termin das Startniveau vom 10. August dieses Jahres, kann das freiwerdende Kapital schon wieder neu vom Anleger verplant werden. Ist dagegen der Basiswert gefallen, verlängert sich automatisch die Laufzeit um weitere drei Monate usw.

Nach möglichen sieben Fehlversuchen, gelangt am finalen Bewertungstag im August 2014 die Indexentwicklung der vergangenen zwei Jahre ins Spiel. Wurde dabei zu keinem Zeitpunkt ein größerer Verlust als 45 Prozent seit Emission registriert, was aktuell etwa 1.340 Indexpunkten entsprechen würde, wird die vorliegende Protect-Variante ihrem Anspruch gerecht und führt zu einer vollständigen Rückzahlung des Nennwertes. Gab es aber wider Erwarten einen doch so starken Ausreißer nach unten, wird dem Zertifikat auch hier die effektive Indexentwicklung seit Auflage zugrundegelegt. Die Kuponzahlung bleibt von einem solchen Ereignis unberührt und kann evtl. einen kleinen Teil des dann wohl auftretenden Verlustes wieder ausgleichen.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Papier verbindet ein interessantes Chance-Risiko-Profil mit der hohen Flexibilität kurz aufeinanderfolgender Stichtage. Um zu einem Schwellenbruch zu führen, müsste der Index schon ein Niveau erreichen, wie seit 1995 nicht mehr. Allerdings gilt hier für das Protect-Kriterium nicht das Stichtagsprinzip.

Euro STOXX 50 Express-Indexanleihe Protect Pro

Emittent/WKN:

HVB / HVB0A3

Laufzeit:

14.08.2014

Emission am 10.08.2012

Auflageniveau 100,25%

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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