Die Fed-Falken sind müde

Bullard ist nicht gerade als geldpoltische Taube bekannt, sondern darf zu den milden Falken gerechnet werden. D.h. er ist tendenziell Verfechter einer nicht allzu lockeren Geldpolitik. Umso ernster sind seine Äußerungen zu nehmen.

Hier einige Higlights:
**Die Fed sollte das Ende von QE überdenken und eventuell nach hinten verschieben
**Die sinkenden Inflationserwartungen sind für die Fed ein ernstzunehmender Fakt
**Abhängig von den Rahmendaten könnten wir die Anleihenkäufe noch einmal aufstocken
**QE ist das mächtigste Instrument der Fed sobald die Leitzinsen am unteren Rand angekommen sind
**War immer der Meinung, dass sich QE an der wirtschaftlichen Entwicklung orientieren sollte

Da Vertreter der Fed ja immer gerne mit Argumenten Ping Pong spielen, fehlen natürlich nicht Gegengewichte in der Rede
**Es könnte Sinn machen, QE zu pausieren und weitere Daten abzuwarten
**Sollte sich die Wirtschaft positiv entwickeln, könnte QE im Dezember beendet werden
**Halte dennoch an der für das erste Quartal 2015 angekündigten Leitzins-Anhebung fest
**Gehe von einer Anhebung der Leitzinsen gegen Ende des ersten Quartals 2015 aus

Was soll man nun daraus schließen?

Ehrlich gesagt befürchte ich, dass QE als dauerhaftes Instrument installiert wird und sozusagen immer wieder mal an-und abgeschaltet wird.

Denn wer kann schon ernsthaft glauben, dass nun wieder eine Phase dauerhaften hohen Wachstums beginnt, das in allen Facetten die Notenbanker zufrieden stellt - was die Voraussetzung für ein dauerhaftes Ende von QE wäre? Und jedesmal wenn irgendwas im Sinne der Fed nicht passt, seien es die Inflationserwartungen, die Arbeitslosenzahlen, das Wachstum usw., dann gibt es ein Argument Anleihen zu kaufen.

Die Märkte haben gestern Bullards Rede dankbar aufgegriffen und den Selloff beendet. Ich würde als Trader nicht mehr damit rechnen, im DAX dieses Jahr noch die 8150 zu sehen!