Kommentar
21:09 Uhr, 12.01.2010

Die Fed erzielt einen Rekordgewinn und überweist 45 Mrd. USD an den Staat!

96 Jahre Fed, und im Jahr der schlimmsten Finanzkrise nach dem 2. Weltkrieg erzielt die US-Zentralbank den höchsten Gewinn ihrer Geschichte (52,1 Mrd. USD in 2009, + 16,6 Mrd. ggü. Vorjahr). Wie geht das denn?

Eigentlich nichts leichter als das, wenn man weiß, wie man die virtuelle Notenpresse bedient: 1,8 Bio USD (1 Bio=1000 Mrd) wurden in den Kauf von Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere investiert. Geld, dass die Fed ja nicht im klassischen Sinne"hat" und sich auch nirgends leiht. Das ist Geld, das einfach neu entsteht, "geschöpft" wird.

Beim Kauf der Staatsanleihen ergibt sich eine besonders groteske Situation. Als formaler Eigentümer der Anleihen kassiert die Fed auch die darauf entfallenden Zinsen. Bilanziell ist das ein Gewinn. Und wem steht der Gewinn zum Großteil zu? Raten Sie mal!

Dem Staat!

Witzig oder? Der Staat gibt Anleihen aus, die Fed kauft sie, der Staat zahlt Zinsen an die Fed, die Fed überweist ihren Gewinn an den Staat. Faktisch musste der Staat also die Zinsen gar nicht aufbringen und hat sich, wenn man die Sache ehrlich betrachtet, das Geld selbst "geliehen"!

Hätte nicht jeder gerne so eine eigene kleine Fed?

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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