Kommentar
12:29 Uhr, 12.07.2012

„Die Euro-Krise verdirbt den Deutschen die Kauflust“

Erwähnte Instrumente

  • Discountzertifikat Classic a
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen
  • Discount Zertifikat auf Metr
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Mit diesem Kernsatz schockte der neue Metro-Chef Olaf Koch laut „rp-online“ kürzlich die Märkte, nachdem die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zuletzt noch vermeldete, dass sich der von ihr berechnete Verbraucherstimmungsindex im Juli erstmals in fünf Monaten wieder verbessere, zumal „die steigenden Löhne in Deutschland die Wachstumsabschwächung infolge der Staatsschuldenkrise wieder aufwiegen würden“, so „Welt.de“. Mit der Aussage fügte der Manager dem Aktienkurs des Handelsriesens postwendend einen weiteren Dämpfer zu, so dass sich der Abschlag auf Jahresbasis schon auf fast 50 Prozent beläuft. Allein 2012 verlor der DAX-Titel bereits mehr als 28 Prozent und muss nun sogar fürchten, die erste Aktienliga verlassen zu müssen, was den Kurs unter Umständen weiter belasten könnte. Zumindest Koch könnte nach eigener Aussage auch mit einem DAX-Abstieg leben, ganz im Gegenteil zu Großaktionär Haniel, dem aufgrund der schlechten Verfassung der Metro schon von Standard & Poor’s die Bonitätsnote gesenkt worden war. Kein Wunder, dass man die harten Worte in der Branche schon als Vorbereitung auf eine mögliche Gewinnwarnung deutet.

Es bleibt also spannend, wie viel Negatives bereits in den Kurs der Metro-Aktie eingepreist ist. Dies zeigt sich auch an den letzten Analysteneinschätzungen. So senkte man bei der Commerzbank und bei Cheuvreux im Rahmen der Einstufungen „Hold“ bzw. „Underperform“ die Kursziele von jeweils 25 Euro auf 23,50 bzw. 21,90 Euro, während man bei der Berenberg Bank die Zielmarke von 25 Euro bestätigte und die Einschätzung jetzt sogar von „Sell“ auf „Hold“ anhob. Laut Analystin Niamh McSherry sei das Abwärtspotential bei dem Titel begrenzt.

Die Ausgangslage für den Zertifikateanleger ist bei der Metro deshalb gar nicht so schlecht wie möglicherweise für den Direktinvestor, da sich selbst mit einem üppigen Puffer noch attraktive Renditen erzielen lassen. Dabei könnten bei dem volatilen Wert die guten alten Bonus-Zertifikate und Discounter zum Einsatz kommen. Wer bei Bonus-Papieren auf ein möglichst geringes Aufgeld im Verhältnis zum direkten Aktienkauf Wert legt, könnte etwas längere Laufzeiten ins Auge fassen. Ein gekapptes bis Dezember 2013 laufendes Papier der BNP Paribas (BP4GMF) bietet dem Anleger bei einem Puffer von über 40 Prozent derzeit eine maximale Seitwärtsrendite von immerhin 12,68 Prozent p.a. Der Einstieg erfolgt dabei mit einem ganz leichten Abgeld von 0,4 Prozent. Wer einen Sicherheitsabstand von etwas mehr als 30 Prozent (BP3115) immer noch für ausreichend hält, wird ebenfalls bei den Franzosen fündig und erzielt mit einem Capped-Bonus sogar eine Maximalrendite von über 15 Prozent p.a. Allerdings läuft das Produkt dafür noch bis Juli 2014. Auch hier versüßt ein Abgeld von mehr als vier Prozent dem Investor die Wartezeit. Um auch mit klassischen Bonus-Zertifikaten zweistellige p.a.-Renditen bei sehr geringen Aufgeldern zu erzielen, müssen die Barrieren etwas nach oben geschraubt werden. Mit einer Barriere von 15 Euro, was einem Puffer von gut 25 Prozent entspricht und Laufzeiten bis Juni bzw. Dezember 2013 ermöglichen zwei Produkte der UBS (UU1U3E, UU1L5M) Seitwärtsrenditen von 10,52 bzw. 13,77 Prozent p.a.

Bonus-Zertifikate auf Metro:

WKN

Emittent

Typ

Barriere

Bonus-Level/Cap

Puffer

Seitwärts-Rendite p.a.

Fälligkeit

Aufgeld

BP4GMF

BNP

Bonus Capped

12

24/24

40,51%

12,68%

20.12.13

-0,39%

BP3115

BNP

Bonus Capped

14

26/26

30,59%

15,25%

18,07.14

-4,20%

UU1U3E

UBS

Bonus Classic

15

22,50

25,63%

10,52%

21.06.13

0,32%

UU1L5M

UBS

Bonus Classic

15

25

25,63%

13,77%

20.12.13

0,91%

Investoren, die bei der Metro-Aktie mit einer Seitwärtsentwicklung rechnen, könnten auch zu Discountern mit Caps in der Nähe des aktuellen Kurses also „at the money“ greifen. Ein Papier der Commerzbank (CK2T63) mit einem Höchstbetrag nur etwas darüber bei 20,50 Euro und einer knapp 1-jährigen Laufzeit dürfte mit einer Seitwärtsrendite von über 20 Prozent p.a. so manchen einfachen Aktionär in ungläubiges Staunen versetzen. Der Einstiegs-Rabatt kann sich mit fast 15 Prozent ebenfalls sehen lassen. Mit ähnlicher Laufzeit aber einem Cap bei 20 Euro (TB3QCB)lässt sich immer noch eine jährliche Rendite von 18,70 Prozent einheimsen und wer den Cap noch weiter bis auf 19 Euro (BP29B8) reduziert, besitzt immer noch ein Gewinn-Potential von 12,60 Prozent p.a. bei einem Discount von mehr als 16 Prozent.

Discount-Zertifikate auf Metro:

WKN.

Emittent

Typ

Cap

Discount

Rendite max. p.a.

Fälligkeit

CK2T63

COBA

Discount Classic

20,50

14,73%

20,32%

20.06.13

TB3QCB

TUB

Discount Classic

20

14,34%

18,70%

17.05.13

BP29B8

BNP

Discount Classic

19

16,60%

12,60%

19.07.13

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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