Kommentar
01:00 Uhr, 30.04.2008

Die „es hat nicht funktioniert“ Mentalität

Eine der am wenigsten produktiven Dinge, die Sie beim Durchführen Ihrer Marktanalyse sagen können, ist: „es hat nicht funktioniert“. Ich habe meinen Kunden „Research-Anweisungen“ gegeben, die ihnen ein großartiges Feld der Möglichkeiten eröffnete um Nachforschungen anzustellen. Es kam vor, dass ich diese Kunden vier Monate später wieder sah und erkannte, dass sie an etwas ganz anderem arbeiteten. Wenn ich Sie dann nach dem Research-Gebiet frage, in das ich sie geführt habe, dann lautet die Antwort für gewöhnlich „es hat nicht funktioniert“.

Ich mag diese Reaktion überhaupt nicht. Und zwar weil sie sehr produktive Nachforschungen blockiert, als ob in diesen Gebieten überhaupt kein Potential vorhanden wäre. Eine wesentlich bessere Antwort wäre „es hat nicht funktioniert weil…“

Diese Art von Antwort indiziert, warum es nicht funktioniert hat und hält vielleicht sogar eine alternative Vorgehensweise bereit.

Lassen Sie mich Ihnen einige Beispiele vorstellen wo „es hat nicht funktioniert“ dazu geführt hat, dass sehr produktive Studiengebiete blockiert wurden.

Einer meiner Kunden hat etwas entwickelt, was ich als sehr produktive Profitmitnahme-Strategie erachtet habe. Die Exit-Strategie begann mit einem weiten Stopp-Loss und dieser wurde so lange nicht nachgezogen, so lange der Markt sich stark bewegte. Wenn der Markt jedoch begann abzuflachen oder wenn der Gewinn begann sich zu verlangsamen, dann wurde der Markt wesentlich enger. Dies resultierte darin, dass man mit diesem System niemals viel Buchprofit abgeben musste. Hört sich das nicht exzellent an? Ich war davon überzeugt, vor allem als ich erfuhr, dass sein System sogar ein Reentry-Signal (Signal zum Wiedereinstieg) generierte, wenn der Markt sich wieder zu bewegen begann. Etwa neun Monate später war diese Person beim Traden und durchlief einen Drawdown. Ich fragte ihn, was nun mit seinen Stopps wäre und er sagte, dass er die Strategie aufgegeben hatte. Als ich ihn fragte, warum er dies tat, antwortete er mir, „es hat ganz einfach nicht funktioniert als ich es in Verbindung mit Money Management angewandt habe“. Er hatte keine Erklärung dafür warum, was jedoch dazu führen hätte können eine alternative Lösung zu finden. Stattdessen beschloss er ganz einfach zu sagen „es hat nicht funktioniert“ und machte weiter.

Ich habe noch mit einem weiteren Kunden daran gearbeitet ein gutes System zu entwickeln. Wir haben darüber gesprochen Trading mit hohen R-Vielfachen zu betreiben und er informierte mich darüber, dass er ein Set-Up kannte, welches in diesem Zusammenhang angewendet werden könnte. Er sagte mir, dass dieses Set-Up ihm Signale generieren würde, die ihm Profite bescheren würden, die fünf Mal so groß waren wie die Beträge, die er bei diesen Trades riskierte. Überdies waren diese Signale profitabel. Er schätze die Trefferquote auf 40-50 %. Ich war davon überzeugt, dass dieses Signal sich großartig anhört und riet ihm dazu eine Weile lang nur diese Signale zu traden. Zusätzlich beauftragte ich ihn Research zu betreiben, um mir darüber Auskunft zu geben wie die exakten Parameter für dieses Signal aussahen, und mir täglich eine Email zu schicken. Was war passiert? Er hat kein einziges Signal befolgt. Stattdessen hörte er damit auf mir Emails zu schicken und sagte mir, dass das Signal nicht funktionieren würde. Ich forderte ihn darauf hin auf mir Daten zu schicken die mir belegen könnten, warum es nicht funktionierte. Seine Antwort lautete, dass er es irgendwann machen würde, ich ihn bis dahin jedoch in Ruhe lassen sollte. Am Ende sagte er mir, dass er mir bereits gesagt hätte, dass es nicht funktioniert. Wieder einmal wurde eine potenziell großartige Idee durch vier kleine Wörter gekillt – „es hat nicht funktioniert“.

Dies sind nur zwei Beispiele von Dutzenden die mir einfallen, und jedes dieser Beispiele illustriert einen wichtigen Punkt – die Art wie Sie über etwas denken, kann die Beziehung zu dieser Idee total ändern.

Edison sagt man nach, dass er 10.000 Fehlversuche brauchte ehe er eine funktionierende Glühbirne erfunden hatte. Er hätte nach jeder dieser Versuche sagen können, „es hat nicht funktioniert“, doch diese Worte konnten ihn nicht stoppen. Stattdessen fand er heraus warum diese Methode nicht funktionierte und benutzte diese Information um eine weitere gute Idee zu finden. Zu keiner Zeit lies er seine Idee permanent fallen indem er sagte, „es hat nicht funktioniert“.

TJ-Fazit

Die Art wie man über etwas denkt, kann die Beziehung zu einer Idee total verändern.

Sehr gute Ideen sind an den Worten „es hat nicht funktioniert“ gescheitert.

Lernen Sie aus Ihren Fehlern und verbessern Sie Ihren Ansatz.

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