Kommentar
14:16 Uhr, 23.09.2011

Die Entscheidung in Griechenland steht unmittelbar bevor

Angeblich soll nun sogar Griechenlands Finanzminster Venizelos von einer "geordneten Umschuldung" gesprochen haben. Dies berichten griechische Medien übereinstimmend.
Und warum auch nicht? Warum sollten die Griechen ein Interesse an einer anderen Lösung ohne Schuldenschnitt haben?

Wann immer sie derartiges behaupten, ist es natürlich geheuchelt. Man kann demjenigen, von dem man zusätzliches Geld will, nicht ins Gesicht sagen, dass man ihn eigentlich enteignen will.

Für Griechenland ist ein Neustart mit 50% weniger Schulden nachvollziehbar attraktiver als ein Weiterwursteln mit 100%.

Inzwischen hat sogar der erste Notenbankchef der Eurozone, Klass Knoot aus den Niederlanden, eine Pleite der Hellenen ins Spiel gebracht. Damit gesellt er sich zu einem illustren Kreis prominenter Politiker und Wirtschaftswissenschaftler.

Wir sind nun alle vorbereitet. Die Banken wissen vermutlich schon längst Bescheid, und die Regierungen stehen parat, notfalls mal wieder Kreditinstitute zu retten.

Ich rechne mit keinen 4 Wochen mehr bis zur Pleite, wobei ich einen sanft erzwungenen 50%-Cut mit einer Pleite gleich setzen würde. Mein favorisiertes Szenario bleibt außerdem, dass Griechenland anschließend auch die Euro-Zone verlässt, wenngleich das sicherlich nicht zwingend ist.

Es gib keinen Grund in Panik zu geraten! Diese Lösung wird auch für die Märkte nach einem ersten letzten Schock befreiend wirken.

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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