Die Big Player im Crashtest
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Erwähnte Instrumente
- Toyota Motor Corp.Kursstand: 52,81 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- General Motors Co.Kursstand: 30,72 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Toyota Motor Corp. - WKN: 853510 - ISIN: JP3633400001 - Kurs: 52,81 € (Frankfurt)
- General Motors Co. - WKN: A1C9CM - ISIN: US37045V1008 - Kurs: 30,72 $ (NYSE)
- Volkswagen AG Vz. - WKN: 766403 - ISIN: DE0007664039 - Kurs: 167,80 € (XETRA)
Des Deutschen liebstes Kind ist immer noch das Auto und angesichts der Donnerstag eröffnenden IAA werfen wir einen Blick auf die großen Drei der Branche. Je nachdem, welchen Maßstab man zugrunde legt und aus welchem Jahr/Monat die Statistik stammt, zeigt sich an der Spitze der größten Automobilhersteller der Welt ein anderes Bild. Gerade an der Spitze geht es nämlich unheimlich eng zu, wie die Aufstellung nach den Absatzzahlen in 2014 zeigt. Uns freut natürlich, dass auch ein deutscher Hersteller dabei mitmischt.
Ein direkter Vergleich der Autohersteller ist aus Anlegersicht nicht einfach. Neben der Kursentwicklung in der Aktie selbst spielen nämlich noch Währungseffekte eine Rolle. Da den Anleger letztlich die Performance in Euro interessiert und sowohl Toyota als auch General Motors in Frankfurt/Stuttgart gehandelt werden, nutzen wir diesen Börsenplatz für einen direkten Vergleich.
Absolut deckungsgleiche Charts waren sicher nicht zu erwarten, aber wenn ich ehrlich bin, überraschen mich die Differenzen schon. Die Nummer eins nach Absatzzahlen in 2014, Toyota, hat sich in den letzten drei Jahren besser als die Mitbewerber geschlagen (inkl. Währungseffekten). Nicht unbedingt überraschend hingegen die Tatsache, dass die zuletzt stark gebeutelten deutschen Autobauer mit Volkswagen das Schlusslicht dieses Dreiergespanns bildet. Der Performanceunterschied von ca. 40% ist keine Kleinigkeit.
Höchst spannend zeigt sich in der Einzelbetrachtung immer noch Toyota auf Eurobasis. Die Aktie hat auf eine Kreuzunterstützung bei 50 Euro aufgesetzt und versucht sich nach dem Einbruch in diesem Jahr wieder zu stabilisieren. Sollte dies gelingen, sind in den nächsten Monaten wieder Kurse bei 60 und vielleicht sogar wieder 70 Euro möglich. Dafür muss aber der kurzfristige Abwärtstrend beendet werden – und dies ist bisher noch nicht der Fall. Käufe stehen folglich noch auf wackligen Beinen.
In einem Abwärtstrend auf Eurobasis steckt auch General Motors, stieß mit dem Tief bei 23,78 Euro jedoch ebenfalls in einen sehr breiten und starken Unterstützungsbereich vor. Die Abwärtstrendstruktur seit dem Jahreshoch ist jedoch noch nicht gebrochen, auch wenn sich die Aktie zuletzt vom Tief erholen konnte. Der Widerstand bei 27,75 Euro könnte kurzfristig für Schwierigkeiten sorgen. Im Rahmen eines Abprallens nach unten müssen die Bullen dann zeigen, wie ernst es diesen mit einer Trendumkehr ist. Platz für einen Bodenbildungsversuch hätten diese bis hin zu ca. 20,90 Euro. Darunter wird wieder deutlich mehr Abwärtspotential frei.
Die analytische Basis in Volkswagen ist ähnlich, auch wenn diese in 2015 mit Abstand die schwächste Performance zeigt. Aber auch in dieser wurde durch den Crash ein großer Unterstützungsbereich erreicht. Bisher aber kann sich die Aktie nur bedingt von diesem lösen und hängt auch im Vergleich zu GM bzw. Toyota in der Erholung hinterher. Dies birgt zusätzliche Gefahren. Sollte die Bodenbildung nicht gelingen, könnte es in den nächsten Monaten weiter abwärts bis in den Bereich von 116 Euro gehen.
Fazit: Einfach ist eine Entscheidung in den Autobauern derzeit nicht, aber wann ist Börse schon mal einfach? Investoren können in allen drei Kandidaten auf große mittelfristige Unterstützungen setzen, aber mittelfristig neue prozyklische Kaufsignale sind nicht auszumachen. In der Summe macht die Toyota Aktie auf Eurobasis immer noch den besten Eindruck, während Volkswagen zu denken gibt. Auch in GM gilt es bereits wieder einige Hürden aus dem Weg zu räumen, was den Weg nach oben erschweren könnte. Risikoscheue Anleger werden die Aktien hingegen wohl noch eine Weile beobachten, um nicht in ein fallendes Messer zu greifen.
Ein weiterer Risikofaktor im Rahmen der Analysen soll ebenfalls noch angesprochen werden: die Wechselkurse. Der hier skizzierte Chartverlauf setzt sich sowohl aus den Bewegungen des Aktienkurses im Heimatland als auch der Wechselkursveränderung zusammen. Für den weiteren Verlauf ist also nicht nur die reine Aktienbewegung, sondern auch der Wechselkurs wichtig. Dies kann auch im Rahmen der Charttechnik allgemein zu Verwerfungen führen. Das "System" wird komplexer und damit "ungenauer". Ebenfalls ein Irrtum ist es, dass ein Kauf in Deutschland keinem Wechselkursrisiko unterliegt.
Viel Erfolg
Rene Berteit
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Ich denke, dass die Kursbewegung aller drei Autobauer synchron verläuft. Eine Bevorzugung gibt es praktisch nicht. Eventuell, dass die eine Aktie ein bisschen mehr Performance liefert als die andere, da sie in einem anderen Preisbereich ist und die Ausschläge dementsprechend. Dennoch würde ich hier keine Aktie der anderen vorziehen, wenn ich auf mich zwischen eine der drei Autobauer entscheiden müsste. Bisher sind die Charts nämlich auch sehr ähnlich, um nicht synchron zu sagen, verlaufen. Zumindest die letzten 3 Jahre. Rechnet man die letzten 4-5 Jahre, so zeigt die VW Aktie eine deutlich bessere Performance.
der erste Chart ist etwas unglücklich angelegt. Ich kann zumindest 2 Werte auf gleiches Anfangsniveau legen und dann paßt auch die Rechte Skalierung deutlich besser ;-))
Habe ich Guidants gelernt !!!