Die Aussichten bleiben düster
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London (Fonds-Reporter.de) - Die Konjunktur wird sich nach Ansicht von Keith Wade, Chefvolkswirt beim britischen Investmenthaus Schroders, noch weiter abschwächen. Weltweit stellten sich Unternehmen auf ein wirtschaftlich schwieriges Jahr 2009 ein. Die wirtschaftliche Aktivität in den Ländern der OECD werde in diesem Jahr um schätzungsweise ein Prozent schrumpfen. Das sei das schlechteste Ergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg.
Da die Kreditvergabe effektiv immer noch eingefroren sei, stelle die Finanzierung für viele Unternehmen ein großes Problem dar. Zunehmend würden Wege gesucht, das Überleben der Unternehmen auch ohne die Banken sicherzustellen. Dies sei durch Kostensenkungen und Anleiheemissionen möglich. "Nach jüngsten Zahlen haben europäische Unternehmen außerhalb des Finanzsektors seit November Anleihen im Wert von mehr als 50 Milliarden US-Dollar begeben", betont Wade. "Wir können uns 2009 auf viele weitere Neuemissionen einstellen."
Für 2010 sei mit einer leichten Erholung zu rechnen, sofern die Kreditkrise die geldpolitischen Bemühungen nicht weiter erschwere. Dann dürften die Bemühungen der Regierungen und Zentralbanken zur Konjunkturbelebung fruchten, vermutet Wade. "Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die bisherigen Maßnahmen der Währungshüter – drastische Leitzinssenkungen und gewaltige Kapitalspritzen – die Lage nur unwesentlich beeinflusst haben."
Auch wenn die Prognosen für die Wirtschaft als Ganzes zunächst düster erscheinen, treffe dies nicht unbedingt auf die Finanzmärkte zu. Schlechte Nachrichten sind laut Wade zu einem großen Teil bereits in den Kursen enthalten. Politische Anstrengungen könnten das Anlegervertrauen deutlich steigern. Zudem würden sich die Anleger auf der Suche nach höheren Erträgen langsam wieder riskanteren Anlageklassen (Aktien und Unternehmensanleihen) zuwenden.
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