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DGAP-News: Wacker Chemie AG
/ Schlagwort(e): Strategische Unternehmensentscheidung
Wacker Chemie AG: WACKER setzt sich neue Ziele für Nachhaltigkeit
16.12.2021 / 09:30
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
- WACKER STELLT AUF KAPITALMARKTTAG NEUE UND AMBITIONIERTERE NACHHALTIGKEITSZIELE ERSTMALS DER ÖFFENTLICHGKEIT VOR
- MIT KONKRETEN PROJEKTEN UND MASSNAHMEN WILL WACKER BIS ZUM JAHR 2030 SEINE TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN HALBIEREN
- REDUKTIONSZIELE STEHEN IM EINKLANG MIT DEM PARISER KLIMASCHUTZABKOMMEN
- KLIMANEUTRALITÄT WIRD FÜR DAS JAHR 2045 ANGESTREBT
- NACHHALTIGES PRODUKTPORTFOLIO ERÖFFNET ZUSÄTZLICHE GESCHÄFTLICHE CHANCEN
- VORSTANDSCHEF CHRISTIAN HARTEL: "AUFGRUND DER STEIGENDEN NACHFRAGE ERWARTEN WIR, DASS SICH NACHHALTIGE PRODUKTE IN DEN NÄCHSTEN JAHREN IMMER STÄRKER ZU EINEM UNSERER WICHTIGSTEN UMSATZ- UND ERGEBNISTRÄGER ENTWICKELN WERDEN"
München, 16. Dezember 2021 - Die Wacker Chemie AG hat heute im Rahmen eines virtuellen Kapitalmarkttages Investoren und Analysten ihre neuen Nachhaltigkeitsziele vorgestellt. Gegenüber den bisherigen Vorgaben, die sich WACKER gesetzt hat, sind die neuen Ziele wesentlich ambitionierter. So will der Münchner Chemiekonzern jetzt seine absoluten Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2020 bis 2030 um 50 Prozent senken. Bislang hatte sich das Unternehmen eine Reduzierung seiner spezifischen Treibhausgas-Emissionen - also pro Tonne Produkt - um 33 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012 vorgenommen. Bei seinen Produkten arbeitet WACKER darauf hin, dass das gesamte Portfolio bis 2030 definierte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt (bislang: 90 Prozent). Von allen seinen Schlüssellieferanten erwartet WACKER ebenfalls bis 2030 die Erfüllung von definierten Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit (bislang: 90 Prozent). Im gleichen Zeitraum sollen die Emissionen bei Vorprodukten, die WACKER einsetzt, um 25 Prozent zurückgehen. Neu ist das spezifische Ziel zur Wasserentnahme: Hier will WACKER bis 2030 eine Senkung um 15 Prozent erreichen.
Bei den neuen Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen handelt es sich um sogenannte "science-based targets". Das bedeutet, dass sie mit dem Ziel eines weltweiten Temperaturanstiegs um maximal 1,5 Grad Celsius im Einklang stehen und somit konform mit dem Pariser Klimaschutzabkommen sind. WACKER ist Teil der UN-Initiative für Klimaneutralität "Race To Zero". Der Münchner Chemiekonzern bekennt sich damit freiwillig zur Einhaltung der Obergrenze von 1,5 Grad und verpflichtet sich, seinen Weg in Richtung Klimaneutralität, die bis zum Jahr 2045 angestrebt wird, künftig mit transparenten Fortschrittsberichten zu dokumentieren.
Wie WACKER-Vorstandschef Christian Hartel deutlich macht, setzt das Unternehmen auf zwei Handlungsfelder, um seinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern und substanzielle Beiträge zur Begrenzung des Klimawandels zu leisten: "Zum einen arbeiten wir daran, bei unseren eigenen Produkten und Prozessen den Ausstoß an Treibhausgasen und den Ressourcenverbrauch weiter zu minimieren. Zum anderen - und das sehen wir als den noch größeren Hebel - tragen unsere chemischen Spezialprodukte bereits heute entscheidend dazu bei, dass unsere Kunden aus einer Vielzahl von Anwenderindustrien klima- und ressourcenschonende Lösungen auf den Markt bringen können", sagt Hartel. "In den kommenden Jahren wollen wir unser Portfolio besonders nachhaltiger Produkte deutlich ausbauen."
Nach den Worten des Konzernchefs sind die neuen Nachhaltigkeitsziele ambitioniert: "Wir haben in den vergangenen Monaten unser Produktportfolio und unsere Produktionsprozesse intensiv analysiert. Mit unseren Zielen gehen wir an die Grenze dessen, was wir für technisch machbar und erreichbar halten", hob Hartel hervor.
Zahlreiche Produkte von WACKER kommen in Lösungen zum Einsatz, die im Kampf gegen den Klimawandel wichtig sind. Dazu zählen beispielsweise wärmeleitfähige Spezialsilicone für Elektrofahrzeuge. In der Bauindustrie finden Dispersionen und Dispersionspulver von WACKER unter anderem in Wärmedämmungssystemen für Gebäude Verwendung. Mit seinem Polysilicium, dem wichtigsten Rohstoff für Solarmodule, trägt der Münchner Chemiekonzern als weltweit führender Hersteller maßgeblich zum Gelingen der Energiewende bei. Eine Jahresproduktion Solarsilicium von WACKER vermeidet durch die daraus entstehenden Photovoltaikmodule jährlich mehr als 450 Mio. Tonnen CO2. 30 Jahre lang entfällt damit jedes Jahr der Ausstoß einer Stadt der Größe Hamburgs.
Darüber hinaus bietet WACKER eine Reihe von Produkten an, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Das sind zum Beispiel Dispersionspulver, bei denen aus Holzabfällen hergestellte Essigsäure in die Herstellung einfließt, fermentativ hergestellte Cyclodextrine für Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder Silicondichtstoffe, die unter Verwendung von pflanzenbasiertem Methanol hergestellt werden.
"Unsere Initiativen hin zu noch mehr Nachhaltigkeit in unserem Portfolio sind aber nicht nur ein Beitrag, um dem Klimawandel entgegenzuwirken", hebt Christian Hartel hervor. "Sie sind gleichzeitig eine ganz große geschäftliche Chance für uns." Schon heute, so Hartel, machten Produkte, die es den Kunden des Münchner Chemiekonzerns ermöglichen, klima- und ressourcenschonende Lösungen auf den Markt zu bringen, etwa zwei Drittel des gesamten Angebots aus. "Weil die Nachfrage nach solchen Produkten stetig weiter steigt, erwarten wir, dass sie sich in den nächsten Jahren immer stärker zu einem unserer wichtigsten Umsatz- und Ergebnisträger entwickeln werden", zeigt sich der Konzernchef überzeugt.
Um seine neuen Ziele zu erreichen, setzt WACKER auf eine Reihe von konkreten Projekten und Maßnahmen. So arbeitet das Unternehmen gegenwärtig an konkreten Konzepten, mit denen am norwegischen Standort Holla die heute bei der Herstellung von Siliciummetall verwendete Steinkohle durch nachhaltig gewonnene Holzkohle und weitere Biomasse ersetzt werden soll. WACKER sieht darin einen wichtigen Hebel, um seinen CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren. Weitere Ansatzpunkte für noch nachhaltigere Prozesse in der Produktion von Siliciummetall sieht das Unternehmen in der vermehrten Nutzung von Wasser- und Windkraft, um den Strombedarf des Standorts zu decken, sowie in der Speicherung (CCS) oder Nutzung (CCU) von Kohlendioxid. Siliciummetall ist ein Schlüsselrohstoff für die Herstellung von Siliconen sowie für Polysilicium, das in der Produktion von Solarzellen und Halbleiterbausteinen zum Einsatz kommt. Mit den in Holla produzierten Mengen deckt WACKER etwa ein Drittel seines Jahresbedarfs.
Weitere Projekte von WACKER befassen sich mit Möglichkeiten, wie sich CO2 wertschöpfend als Rohstoff für chemische Produkte einsetzen lässt. So plant WACKER unter der Bezeichnung RHYME Bavaria am Standort Burghausen den Bau einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 20 Megawatt. Hier soll mit Strom aus erneuerbaren Quellen Wasserstoff produziert werden, der dann zusammen mit CO2 aus bestehenden Produktionsprozessen in einer Syntheseanlage in Methanol umgewandelt wird. Die Kapazität dieser Anlage soll bei 15.000 Tonnen pro Jahr liegen. Zu vergleichbaren Projekten an anderen Standorten laufen derzeit Machbarkeitsstudien. Sowohl Wasserstoff als auch Methanol sind wichtige Grundstoffe für chemische Produkte, etwa für Silicone. Im Vergleich zu den bestehenden Herstellungsprozessen ließen sich mit den neuen Verfahren die CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent senken. Kombiniert mit CO2-optimiertem Siliciummetall aus Holla kann so der Fußabdruck von Siliconen signifikant reduziert werden.
Einen entscheidenden Schlüssel für weitere Fortschritte in der Defossilisierung seiner Produktion sieht WACKER in der konsequenten Elektrifizierung seiner Produktionsprozesse. Hier befindet sich der Münchner Chemiekonzern schon jetzt in einer sehr guten Ausgangslage. "Stand heute sind bereits 60 Prozent unserer Produktionsprozesse elektrifiziert", erläutert Vorstandschef Hartel. "Das ist deutlich mehr als in vielen anderen Chemieunternehmen."
Gleichzeitig machte Hartel deutlich, dass die Grundvoraussetzung für weitere Fortschritte in der Elektrifizierung preisgünstiger grüner Strom in ausreichender Menge ist: "Nach Einschätzungen des Verbandes der chemischen Industrie liegt der Bedarf allein für die Chemieunternehmen hierzulande künftig bei 600 Terawattstunden pro Jahr. Das entspricht dem derzeitigen Stromverbrauch von ganz Deutschland."
Darüber hinaus, so Hartel weiter, müsse der Strom für die Unternehmen zu international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen: "Deshalb setzen wir uns schon seit Jahren für einen grünen Industriestrompreis von maximal 4 Cent pro Kilowattstunde ein", sagte er. Außerdem müssten für eine gesicherte Stromversorgung auch die dafür notwendigen Übertragungsleitungen zur Verfügung stehen. "Hier ist die Politik gefordert, endlich für die erforderlichen Rahmenbedingungen zu sorgen", appellierte Hartel. "WACKER und die gesamte chemische Industrie stehen bereit, ihren Beitrag zum Gelingen der Klima- und Energiewende zu leisten."
Diese Presseinformation enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von WACKER beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u. a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch WACKER ist weder geplant noch übernimmt WACKER die Verpflichtung dafür. Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen alle Geschlechter gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.B. Kunde, Mitarbeiter) verwendet.
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