DGAP-News: Tonkens Agrar AG: Gute Ernteerträge und Qualitäten trotz zu geringer Niederschlagsmengen. Unternehmensinterne Kreislaufwirtschaft mit Einsatz eigener organischer Dünger macht sich bezahlt.
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DGAP-News: Tonkens Agrar AG / Schlagwort(e): Sonstiges Tonkens Agrar AG: Gute Ernteerträge und Qualitäten trotz zu geringer Niederschlagsmengen. Unternehmensinterne Kreislaufwirtschaft mit Einsatz eigener organischer Dünger macht sich bezahlt.
30.09.2015 / 11:58
- Mit 120 dt/ha neuer Rekordwert bei der Gerstenernte. Auch bei allen anderen Fruchtarten wurde mind. ein Ertrag auf Höhe des Bundesdurchschnitts verzeichnet.
- Preise für Kartoffeln und Zwiebeln sind gegenüber Vorjahr deutlich gestiegen - Getreide- und Milchpreise befinden sich nach wie vor auf einem schwachen Niveau.
- Weitere Investitionen in Eigentumsflächen und die Modernisierung des Maschinenparks getätigt.
- Aufgrund der sehr niedrigen Erzeugerpreise in 2014 wird das Konzernjahresergebnis für 2014/2015 unter Vorjahresniveau liegen. Ausblick für 2015/2016 fällt deutlich positiver aus
Sülzetal, den 30. September 2015 - Nach den Spitzenerträgen aus 2014 kann die Tonkens Agrar AG auch in der noch laufenden Erntesaison 2015 ein gutes Ertragsniveau trotz zum Teil widriger Witterungsbedingungen vorweisen. So wurde bei der Gerstenernte mit 120 dt/ha der höchste Wert der Unternehmensgeschichte erreicht, der zugleich deutlich über dem Bundesdurchschnitt von knapp 77 dt/ha liegt. Auch bei der abgeschlossenen Getreide- und Rapsernte wurden vor dem Hintergrund der unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen in der Vegetationszeit gute Erträge erzielt. Derzeit ist die Tonkens Agrar AG mit der Kartoffel- und Zwiebelernte beschäftigt, hier werden zwar geringere Erträge als im Vorjahr, dafür aber gute Qualitäten erwartet. Ähnlich positiv fällt der Ausblick für die Zuckerrübenernte aus, welche Mitte Oktober beginnen wird. Gleichzeitig lassen sich zwar deutlich höhere Preise für Kartoffeln und Zwiebeln, dafür aber schwache Getreide- und Rapspreise feststellen. Die Milchpreise befinden sich unverändert unter Druck - noch ist nicht absehbar, wann eine Trendwende eintreten wird.
Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten bei einer Gesamtfläche von rund 3.305 ha (Vj. 3.140 ha) zum 30. Juni 2015 ergibt sich bei der Tonkens Agrar AG damit folgendes Bild:
Winterweizen und Gerste In Deutschland ergab sich, aufgrund erheblicher Unterschiede bei den Niederschlagsmengen während der Vegetationszeit, regional eine große Bandbreite an Ernteerträgen. Einem sehr milden Winter mit vielerorts kaum ermöglichter Vegetationsruhe der Pflanzenwelt folgte regional eine lang anhaltende Trockenphase, während andernorts Schäden infolge von Unwettern mit Hagel und Überschwemmungen verzeichnet wurden. In einigen trockenen Regionen Deutschlands begann die Wintergerstenernte bereits Ende Juni 2015, als überdurchschnittlich heiße Tage mit 38 Celsius für eine beschleunigte Abreife der Getreidebestände sorgten. Auch die Anbauflächen der Tonkens Agrar AG waren zunächst von einer ungewöhnlich lang anhaltenden Trockenheit betroffen. Als sehr erfolgreich bewies sich hier der gezielte Einsatz von unternehmensintern anfallendem organischen Dünger während der Frühjahrstrockenheit, welcher im Rahmen der Kreislaufwirtschaft erzeugt wird. Erst seit Anfang Juli und vermehrt ab Mitte August 2015 fielen die dringend benötigten Niederschläge, welche für das Pflanzwachstum der Hack- und Futterfrüchte sehr förderlich waren.
Bei der Gerstenernte konnte die Tonkens Agrar AG auf einer Anbaufläche von 89 ha (Vj. 77 ha) einen Durchschnittsertrag von 120 dt/ha und damit einen Spitzenwert erzielen, während die Weizenernte je nach Standort 80 dt/ha bis 90 dt/ha einbrachte. Zwar wurde so der Rekordwert des Vorjahres von über 95 dt/ha nicht erreicht, angesichts der fehlenden Niederschlagsmengen stellt dies aber eine gute Ernte dar. Gegenüber Vorjahr weitete die Tonkens Agrar AG die Anbauflächen für Winterweizen von 939 ha auf 1.020 ha aus. Nach der Veröffentlichung des USDA Septemberreports, wonach die globale Weizenproduktion und die Lagerbestände auf neue Höchststände in 2015 klettern, unterschritten die Weizenpreise für Kontrakte mit dem Zieltermin Dezember 2015 die Marke von 170 EUR je Tonne. Zusätzlichen Druck löste auch der festere Euro nach der ausgebliebenen Zinsanhebung in den USA aus. Anzeichen für eine Preiserholung zeigen sich zunächst nicht.
Winterraps Beim Winterraps wurde mit Durchschnittserträgen von 40 dt/ha bis 47 dt/ha der hohe Vorjahreswert von 50 dt/ha zwar nicht erreicht, dafür weist dieser aber einen überdurchschnittlich hohen Ölgehalt auf. Damit konnte die Tonkens Agrar AG den Bundesdurchschnitt von rund 39 dt/ha leicht übertreffen. Deutschlandweit wurden die Anbauflächen für Raps um 8 % verkleinert, was zu einer um 20 % verringerten Erntemenge führte. Neben den niedrigen Erzeugerpreisen des Vorjahres stellte auch das EU-Verbot zum Einsatz von Neonikotinoiden (Insektizide, welche den Bienen schaden) eine Ursache für die rückläufige Flächenentwicklung dar. Auch die Tonkens Agrar AG verringerte die Anbaufläche für den Winterraps von 359 ha auf 327 ha, hier stand allerdings die langfristige Fruchtfolgeplanung im Vordergrund. Unter Druck stehen auch die Ölsaatenmärkte. Die rückläufigen Preise für Sojabohnen und Rohöl belasteten die Rapsnotierungen, weitere negative Impulse ergaben sich aus der für Kanada höher erhöhten Rapsernte. Kontrakte mit dem Zieltermin November 2015 fielen unter die Marke von 360 EUR je Tonne.
Kartoffeln und Zwiebeln Die Kartoffel- und Zwiebelernte ist derzeit noch im vollen Gang. Bislang verzeichnete die Tonkens Agrar AG gute Qualitäten bei unter dem Vorjahr liegenden Erntemengen. Gleichzeitig bieten sich durch die gleichmäßig verteilten Niederschlagsmengen in den letzten beiden Wochen optimale Bedingungen zum Roden der Kartoffeln. Deutschlandweit wurden die Anbauflächen für Kartoffeln um 4 % auf 234.100 ha verkleinert. Die Kartoffel-Anbauflächen der Tonkens Agrar AG beliefen sich nach 632 ha im Vorjahr auf 577 ha in 2015. Für die fünf größten Kartoffelanbauländer Deutschland, Belgien, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande prognostizieren Marktexperten eine gegenüber Vorjahr um rund 14 % verringerte Kartoffelerntemenge mit sehr unterschiedlichen Qualitäten. Insgesamt werden aber vermehrt kleine Kartoffeln erwartet. Die Kartoffel- und Zwiebelpreise sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Bei Zwiebeln wurde Angaben des Deutschen Bauernverbands zu Folge in Deutschland die Anbaufläche leicht auf 10.500 ha ausgedehnt, die Tonkens Agrar AG baute Zwiebeln auf einer Fläche von 68 ha (Vj. 80 ha) an. Nach der Rekordernte von 500.000 Tonnen in 2014 werden deutschlandweit für 2015 Erträge in Höhe von 470.000 t erwartet.
Mais und Zuckerrüben Infolge der Niedersachläge konnte sich der Mais, angebaut auf einer Fläche von 633 ha (Vj. 508 ha), gut entwickeln. Hier erwartet die Tonkens Agrar AG gute Erträge, mit der Ernte wurde begonnen. Damit steht auch für die Futterversorgung des Milchviehs genug Mais zur Verfügung. Die Zuckerrüben, deren Anbaufläche sich auf 110 ha (Vj. 191 ha) verringerte, konnten sich von der langen Trockenphase ebenfalls gut erholen. Hier ist eine Rodung für Mitte Oktober geplant. Da in Europa eine gegenüber Vorjahr deutlich geringere Maisernte erwartet wird, richten Marktteilnehmer ihren Blick nun gezielt auf die regionale Versorgung. Je nach Qualität der Bestände müssen die Landwirte in Kürze eine Entscheidung darüber treffen, ob der Mais gehäckselt oder gedroschen werden soll. Sowohl die Mischfutterindustrie als auch die Biogasanlagenbetreiber warten derzeit auf eine feste Preisbildung. Von der Aussicht auf eine deutlich kleinere Maisernte konnten die Maispreise bislang nicht profitieren und bewegten sich auf einem schwachen Niveau knapp oberhalb der Marke von 160 EUR je Tonne.
Umfangreiche Investitionen: Anteil an Eigentumsflächen weiter vergrößert, fortlaufende Modernisierung des Maschinenparks. Gespräche mit den Banken für die Erweiterung der Milchproduktion wegen der gegenwärtigen Lage am Milchmarkt noch nicht abgeschlossen. Nachdem bereits zum Ende des ersten Halbjahres 2014/2015 (31. Dezember 2014) die Eigentumsflächen im Konzern um 38 ha auf 371 ha und damit auf mehr als 11 % erhöht wurden, fanden im Zeitraum Januar bis Juni 2015 weitere Flächenerwerbe statt. Zum 30. Juni 2015 stieg der Eigentumsanteil um weitere 18 ha auf 389 ha. Zugleich wurde der maschinelle Fuhrpark erweitert, neben einem Mähdrescher erwarb die Tonkens Agrar AG auch u.a. eine neue Pflanzenschutzspritze und einen Sattelanhänger (für eine flexible Ausfuhr der Gülle).
Bezüglich der geplanten Investition in die Erweiterung der Milchproduktion wurde die Rentabilitätsprüfung abgeschlossen, die Gespräche mit den Banken laufen. Finale Entscheidungen darüber, wann die Erweiterungen umgesetzt werden können, wurden noch nicht getroffen. Derweil befanden sich die Milchpreise in den vergangenen Monaten auf einem nicht mehr kostendeckenden Niveau. Erst kürzlich machten sich nach einer langen Abwärtsphase bei den Preisen für Milchpulver erste Anzeichen für eine leichte Preiserholung im September bemerkbar. Ob nun die lang ersehnte Trendwende einsetzt, bleibt jedoch noch abzuwarten.
Abschlussarbeiten für das Geschäftsjahr 2014/2015 laufen. Erste Zahlen zeigen rückläufiges Konzernergebnis für 2014/2015 auf, im laufenden Geschäftsjahr wird wieder mit einem Umsatzanstieg und einer Ergebnisverbesserung gerechnet.
Die Abschlussarbeiten für das am 30. Juni 2015 abgelaufene Geschäftsjahr 2014/2015 sind derzeit im vollen Gange. Für die Nennung vorläufiger Zahlen ist es noch zu früh, anhand der bislang vorliegenden Einzelabschlüsse zeichnet sich jedoch eine klar rückläufig Tendenz für Umsatz und Ergebnis auf Konzernebene ab, es wird mit einem Jahresfehlbetrag gerechnet. Da in der Erntesaison 2014 weltweit Rekordernten eingebracht worden waren, bewegten sich fast alle Erzeugerpreise auf sehr niedrigem Niveau, teilweise auf Tiefstständen. Auch die Tonkens Agrar AG verzeichnete Spitzenerträge, doch konnten diese die niedrigen Preise nicht kompensieren. Nun befinden sich die Preise für Kartoffeln und Zwiebeln auf einem deutlich höheren Niveau, wodurch die geringeren Erntemengen überkompensiert werden. Als sehr vorteilhaft wird sich hier auch die strategische Entscheidung des Vorstands auswirken, für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 keine festen Lieferkontrakte geschlossen zu haben. Damit kann die Tonkens Agrar AG ihre Ware zu den nun höheren Preisen frei verkaufen und verfügt zudem über ausreichend eigene Rohware für die Veredelung. Über die Börde Vita GmbH werden mittlerweile rund 100 Tonnen Kartoffeln und Zwiebeln je Woche, bzw. ca. 21 Tonnen pro Tag, veredelt, verpackt und ausgeliefert. Das Ziel besteht in einer Ausweitung auf 30 bis 35 Tonnen pro Tag. Der Fokus liegt kurz- bis mittelfristig auf der Gewinnung industrieller Großkunden.
Über die Tonkens Agrar AG: Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau / Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten ausschließlich in Deutschland tätig.
Anstehende Termine: Ende Oktober 2015 Veröffentlichung vorläufiger Zahlen 2014/2015 Ende November 2015 Veröffentlichung Jahresabschluss 2014/2015
Weitere Informationen: www.tonkens-agrar.de
Kontakt: Investor Relations: Tonkens Agrar AG UBJ. GmbH Gerrit Tonkens, Vorstand Ingo Janssen Welsleber Straße 1, 39171 Kapstadtring 10, 22297 Hamburg Telefon +49 (0) Sülzetal 40 6378 5410 Telefon +49 (0) 39205 41 74 Telefax +49 (0) 40 6378 5423 - 10 E-Mail ir@ubj.de Telefax +49 (0) 39205 41 74 - 20 E-Mail ir@tonkens-agrar.de
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