DGAP-News: One Square: Deutsche Lichtmiete: One Square Advisors prüft Fortführungslösung
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DGAP-News: One Square Advisory Services S.á.r.l.
/ Schlagwort(e): Anleihe/Insolvenz
One Square: Deutsche Lichtmiete: One Square Advisors prüft Fortführungslösung
17.05.2022 / 12:40
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.
Deutsche Lichtmiete: One Square Advisors prüft Fortführungslösung
- Gläubigergeführte Fortführungslösung zur Maximierung der Quote
- Anpassung des Geschäftsmodells notwendig
- Umsetzung als Insolvenzplanlösung unter Einbindung großer institutioneller und privater Anleihegläubiger
- Enge Abstimmung mit Insolvenzverwaltung und Gläubigerausschuss
- Anleihegläubigerversammlungen am 24. und 25. Mai
- One Square kandidiert zum gemeinsamen Vertreter
Die Insolvenz der Deutsche Lichtmiete ist auf großes Presseecho und hohes Interesse der betroffenen Anleger gestoßen. One Square vertritt mittlerweile über 500 institutionelle Investoren und Privatanleger und steht weiterhin allen interessierten Anleihegläubigern für eine Registrierung zur Verfügung. Je mehr Anleihegläubiger sich registrieren lassen und damit ihre Stimme bündeln, desto stärker wird die Position der Anleihegläubiger.
Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, der ungeklärte Verbleib tausender Leuchtmittel und insbesondere die unberechtigte und konzeptlose Rücknahme der Insolvenzanträge und die fast unmittelbar erfolgten Neuanträge haben massiven Schaden ausgelöst. Heute müssen wir davon ausgehen, dass das Ergebnis des Investorenprozess nicht dem Wert und dem Potential des Unternehmens entsprechen wird.
Um für die Gläubiger die Chance auf eine befriedigende Quote zu wahren und die Fortführung des Unternehmens zu sichern, prüft One Square eine gläubigergeführte Auffanglösung. Dies erfolgt mit Unterstützung großer institutioneller Investoren, die gemeinsam ca. EUR 65 Mio. an Anleihevolumen halten sowie zahlreicher privater Investoren und in enger Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung sowie dem Gläubigerausschuss. Dieses Konzept, sozusagen aus der Mitte des Insolvenzverfahrens, sieht eine Fortführung der Deutschen Lichtmiete unter der Regie der Anleihegläubiger vor.
„Light as a Service“, das ist grundsätzlich ein funktionierendes Geschäftsmodell. Die aktuelle Entwicklung der Energiepreise macht das Angebot zudem noch attraktiver für die Kunden. Allerdings müssen wesentliche Stellschrauben verändert werden, damit das Geschäft profitabel und nachhaltig cash flow positiv wird.
Eine Stellschraube ist die Umsatzseite. One Square hält künftig Preiserhöhungen für durchsetzbar. Die Einsparungen gegenüber herkömmlichen Beleuchtungskonzepten sind im derzeitigen Preismodell nicht ausreichend reflektiert.
Der zweite, und wesentlich wichtigere, Hebel ist die Produktion der Leuchtmittel und die Form der Finanzierung. Die Deutsche Lichtmiete hatte eine hohe Wertschöpfungstiefe. Alle Leuchtmittel wurden selbst produziert. Auch ein Autohersteller produziert seine Reifen nicht selbst. In einem Geschäftsmodell, das stärker auf Zulieferer setzt, sind wesentliche Kostenvorteile zu realisieren.
Das hätte auch Auswirkungen auf die Finanzierung des Geschäfts. Heute werden alle Kosten vorfinanziert und über sehr lange Zeit über die aus unserer Sicht zu niedrigen Leasingraten amortisiert. Das führt zu einem hohen Investitions- und Cash-Bedarf, der sich angesichts des geplanten Wachstums nicht reduziert, sondern im Gegenteil stetig wächst. Das schreckt jeden Investor ab.
Die Einbindung von Lieferanten in die Finanzierung streckt die Anfangsinvestition. Ähnlich wie bei anderen Leasingmodellen würde auch eine Upfront-Zahlung der Kunden, z.B. für die Installation, helfen.
Noch viele Fragen zu klären und wir arbeiten aktuell an einer Anpassung des Geschäftsmodells, das eine Fortführung mit einem Investitionsbedarf in einstelliger Millionenhöhe ermöglicht. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung, der aktuellen Geschäftsführung und eingebunden in den Investorenprozess von Rothschild. Im nächsten Schritt muss dann mit den Kunden und den Lieferanten verprobt werden, ob sie ein solches Modell mittragen.
Das gesamte Prozess muss schnell geschehen, denn es bleibt nicht viel Zeit. Daran arbeiten alle Beteiligten mit Hochdruck.
Parallel entwickelt One Square mit den großen institutionellen Investoren, der Insolvenzverwaltung und dem Gläubigerausschuss eine Struktur, ein solches Modell umzusetzen. Ein Vorteil der Insolvenz ist, dass das Geschäft von seiner Schuldenlast zunächst befreit ist.
One Square erarbeitet eine Struktur, in der die Gläubiger, insbesondere die Anleihegläubiger, das Eigenkapital der Gesellschaft übernehmen, ein neues Management installieren und die „Deutsche Lichtmiete Neu“ mit einem angepassten Geschäftsmodell in eine „stabile Seitenlage“ bringen, damit sich Investoren in zwei bis drei Jahren wieder für die Gesellschaft interessieren und das Unternehmen dann zu einem adäquaten Preis verkauft werden kann.
In der Insolvenz kann das nicht gelingen. Einem insolventen Unternehmen gibt kein Kunde langfristig Aufträge und zu einem insolventen Unternehmen geht auch kein qualifizierter Mitarbeiter, so wie Lichtmiete sie braucht.
Die Fortführung des Unternehmens ist daher nur außerhalb der Insolvenz realisierbar. Um eine Zerschlagung, mit allen negativen Folgen, zu vermeiden, sieht One Square einen Insolvenzplan als beste Lösung. In einem Insolvenzplan können die bestehenden Verträge mit den Kunden erhalten bleiben, die Schulden können in Eigenkapital umgewandelt werden und das Unternehmen kann in neuer Aufstellung fortgeführt werden.
Auf diesem Weg sind noch einige juristischen Fragen zu klären, aber diese scheinen lösbar. One Square hat in der Vergangenheit solche Lösungen mehrfach erfolgreich umgesetzt, zuletzt unter anderem bei Gerry Weber, bei dem One Square die Gläubiger vertreten hat.
Angesichts der Anleihen, der Vielzahl der Investoren und der daraus bestehenden Komplexität ist das aus unserer Sicht nur unter Führung eines gemeinsamen Vertreters möglich. Für diese Rolle steht One Square zur Verfügung und wird sich uns in dieser Rolle auch um die Anschubfinanzierung kümmern.
One Square bittet alle Anleihegläubiger, die sich dieser Initiative anschließen wollen, sich bei One Square unter https://onesquareadvisors.com/deutschelichtmiete/ zu registrieren oder sich per Mail an das Lichtmiete Team unter lichtmiete@onesquareadvisors.com zuwenden.
Das Amtsgericht Oldenburg hat für alle Anleihen zu Gläubigerversammlungen für die Wahl eines gemeinsamen Vertreters einberufen. Für die Abstimmungen ist kein Quorum notwendig, daher werden die Versammlungen in jedem Falle beschlussfähig sein.
Diese finden
- am 24. Mai um 10.00 Uhr für die EnergieEffizienzAnleihe 2018/2023 (WKN: A2NB9P),
- am 24. Mai um 14.30 Uhr für die EnergieEffizienzAnleihe 2019/2025 (WKN: A2TSCP) und
- am 25. Mai um 10:00 Uhr für die EnergieEffizienzAnleihe 2021/2027 (WKN: A3H2UH)
statt.
One Square wird in allen drei Anleihen als gemeinsamer Vertreter kandidieren und bittet die Anleihegläubiger, die bereits eine Vollmacht erteilt haben und noch erteilen wollen, die entsprechenden Formulare und Unterlagen zeitnah an lichtmiete@onesquareadvisors.com zu senden.
Die bereits die erteilten Vollmachten für die Vertretung auf den Gläubigerversammlungen sind nach wie vor gültig, jedoch werden zusätzlich noch Sperrbescheinigungen benötigt werden.
One Square bittet daher alle Anleihegläubiger, rechtzeitig, am besten unmittelbar, den Sperrvermerk bei Ihrer Depotbank zu beantragen. Alle Unterlagen, Sperrvermerke und Vollmacht (sofern noch nicht erteilt) finden Sie auf der Website von One Square unter https://onesquareadvisors.com/deutschelichtmiete/.
17.05.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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