Dexia: gepokert, verhoben, zerpflückt
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Brüssel/ Paris (BoerseGo.de) – Die wegen ihrer Griechenland-Bestände ins Straucheln geratene belgisch-französische Finanzgruppe Dexia wird endgültig zerschlagen. Wie der belgische Premierminister Yves Leterme am Montag in Brüssel bestätigte, übernimmt der belgische Staat das dortige Geschäft mit Privat- und Firmenkunden sowie der Gemeindefinanzierung für 4 Milliarden Euro. Die mit der Finanzierung französischer Kommunen betraute Sparte soll abgespalten und von der französischen Staatsbank Caisse des Depots und der Banque Postale aufgefangen werden.
Um die Finanzierung für die nächsten zehn Jahre abzusichern, sagten Belgien, Luxemburg und Frankreich Staatsgarantien in Höhe von 90 Milliarden Euro zu. Auf Belgien entfallen dabei ein Anteil von 60,5 Prozent bzw. 54 Milliarden Euro. Frankreich soll 36,5 Prozent, Luxemburg 3 Prozent tragen. Im Gegenzug für die Garantieleistungen werde Dexia an die drei Staaten insgesamt 450 Millionen Euro zahlen, davon 270 Millionen an Belgien, teilte Leterme weiter mit.
Dexia ist das erste Opfer der Euro-Krise, steckt aber schon seit Jahren unter Druck: Erst im Herbst 2008 wurde das Institut von Belgien, Frankreich und Luxemburg mit einer Kapitalspritze von 6 Milliarden Euro gestützt. Im zweiten Quartal dieses Jahres verbuchte der Konzern einen Rekordverlust von mehr als 4 Milliarden Euro. Der Grund dafür waren Rückstellungen für wertlose US-Finanzprodukte. Hinzu kommt jetzt, dass Dexia stark in Griechenland und anderen hoch verschuldeten Euro-Staaten engagiert ist. 95 Milliarden Euro an riskanten Papieren sollen nun in eine Bad Bank ausgelagert werden.
Der französische Finanzminister Francois Baroin beeilte sich am Montag zu versichern, dass Frankreichs Garantien für Dexia keine Auswirkungen auf den Schuldenstand oder die Kreditwürdigkeit des Landes haben würden. Angesichts der staatlichen Stützungsmaßnahmen für Dexia erwägt die Ratingagentur Moody\'s hingegen eine mögliche Abstufung der Bonität von Belgien. Moody\'s prüfe derzeit, ob eine Herabstufung des derzeit gültigen "Aa1"-Ratings notwendig werde, teilte die Agentur am Freitagabend mit.
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