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13:01 Uhr, 23.09.2024

Deutschlandticket wird teurer

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Das Deutschland wird ab dem kommenden Jahr 58 Euro pro Monat und damit 9 Euro mehr als aktuell kosten. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder verständigt. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte, die Preisfrage des Deutschlandtickets sei "allein Sache der Länder". Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die Erhöhung.

Der Vorsitzende der Konferenz, Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), hatte bereits in vergangene Woche angekündigt, dass eine Preiserhöhung angesichts der steigenden Kosten anstehe, da der Bund keine weitere Mittel zur Verfügung stellen wolle.

Aktuell unterstützt der Bund die Länder beim Deutschlandticket mit 1,5 Milliarden Euro jährlich. Diese Förderung gilt bis einschließlich 2025.

"Für die dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets ist ab 2026 ein Gesetzgebungsverfahren erforderlich. Das Gesetzgebungsverfahren wird planmäßig im Jahr 2025 starten. Davor werden wir uns nicht zu Details äußern", sagte Florian Druckenthaner, Sprecher im Bundesverkehrsministerium.

Kritik der Länder an mangelnder finanzieller Unterstützung des Bundes für das Deutschlandticket wies der Sprecher zurück. "Wir sehen ja auch, dass die Länder offensichtlich Mittel haben, um Konkurrenzprodukte zum Deutschlandticket zu subventionieren", sagte er und verwies etwa auf die Monatskarte für öffentlichen Personennahverkehr in Berlin für den Preis von 29 Euro.

Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte als Reaktion zum neuen Preis für das Deutschlandticket: "Das, was an diesem Deutschlandticket gut ist, bleibt bestehen. Und gut ist, dass es bundesweit einsetzbar ist, den Tarifdschungel überwunden hat, digital buchbar ist. Das ist die große Innovation, nicht der Preis."

Nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn ist die von den Verkehrsministern der Länder beschlossene Preiserhöhung auf 58 Euro im Monat zu hoch. "Ein Sprung auf 54 Euro wäre in Ordnung gewesen, ein Sprung auf 58 Euro kommt mir zu hoch vor", sagte Detlev Neuß, Bundesvorsitzender von Pro Bahn der Rheinischen Post. Er warnte, eine zu starke Preiserhöhung könne Fahrgäste verschrecken: "Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen."

(Mitarbeit: Andreas Kißler)

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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