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16:14 Uhr, 19.03.2024

Deutschland, USA kooperieren bei Klimaforschung mit Satellitenmission GRACE-C

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Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Deutschland wird seine Kooperation mit den USA bei der Klimaforschung fortsetzen und die neue Satellitenmission "Gravity Recovery and Climate Experiment - Continuity" (GRACE-C) unterstützten. Bei dieser Mission sollen Satellitendaten gesammelt werden, die weltweit etwa für die Bewertung und Vorhersage von Dürreperioden und beim Verständnis der Ursachen für den Anstieg des Meeresspiegels verwendet werden. Der Satellitenstart ist für Ende 2028 geplant, wie die Bundesministerien für Wirtschaft und Forschung mitteilten

Bei dieser Mission fliegen den Angaben zufolge zwei baugleiche Satelliten mit einem Abstand von ca. 200 Kilometer voneinander entfernt auf derselben Flugbahn und führen dabei Messungen zu globalen Veränderungen des Schwerefeldes der Erde durch. Die so erhobenen Forschungsdaten fließen in die Bewertung und Vorhersage von Dürreperioden und dem Verständnis der Ursachen für den Anstieg des Meeresspiegels ein. Außerdem werden sie für die Berichte des Weltklimarates IPCC zu Klimaänderungen verwendet. Als Nachfolgemission von GRACE (2002 - 2017) und GRACE-FO (Follow On, seit 2018) soll die neue GRACE-C Mission weiterhin dazu beitragen, das System Erde und seinen Wasserhaushalt besser zu verstehen, so die Ministerien.

Die Koordinatorin für die Deutsche Luft-und Raumfahrt Anna Christmann betonte, dass GRACE Missionen eine der meist zitierten Quellen im internationalen Klimareport seien, weil sie so einzigartige Daten zur Wasserverteilung auf der Erde lieferten. "Die Umsetzung der Klimamission ist ein weiteres wichtiges Schlüsselprojekt in der Raumfahrtstrategie der Bundesregierung und gleichzeitig entscheidend für die internationale Zusammenarbeit, um gemeinsam mit starken Partnern die weltweite Spitzenstellung der deutschen Raumfahrtindustrie und der Klimaforschung zusammen zu bringen und auszubauen", sagte Christmann.

Der Staatssekretär im Forschungsministerium, Mario Brandenburg, betonte, dass man die globalen Wasserbewegungen noch besser verstehen müsse, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen. "Die gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend für die Vorhersage zukünftiger Klimatrends und die Bewertung der Ernährungs- und Wassersicherheit. Die Mission ist auch ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation", sagte er.

Neben der Finanzierung der Klimamission GRACE-C durch die Bundesregierung gibt es den Ministerien zufolge auch "maßgebliche Beiträge" weiterer deutscher Projektpartner wie das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) und das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut; AEI).

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/brb

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