Kommentar
17:45 Uhr, 02.05.2022

DAX mit schwachem Monatsauftakt - US-Industrie verliert an Schwung - EU wirft Apple Wettbewerbsverstoß vor

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  • S&P Global: Wachstum der Euro-Industrie verliert an Fahrt
  • Deutschland unterstützt nun Öl-Embargo gegen Russland
  • ifo: Weniger Unternehmen sehen sich in ihrer Existenz bedroht
  • Peking verschärft Corona-Maßnahmen
  • Chaostage bei der Adler Group
  • Berkshire Hathaway hält operativen Gewinn stabil

Markt

  • Der deutsche Leitindex hat zu Beginn des neuen Börsenmonats Mai eine Schrecksekunde erlebt. Der DAX brach am Vormittag binnen weniger Minuten um fast 2,5 Prozent ein. Auch andernorts in Europa sackten die Kurse schlagartig ab. Doch kurz darauf erholte sich die Lage und die Indizes lagen wieder auf dem Niveau vor dem Ausverkauf. Börsianer vermuten als Auslöser des 'Flash Crashs' eine Reihe von automatisierten Verkäufen. Davon abgesehen notierte der DAX den Handelstag über durchgehend im roten Bereich, per Xetra-Schlusskurs fiel er um 1,13 Prozent auf 13.939,07 Punkte. „Dass jetzt ausgerechnet der Mai beginnt, dem ein besonders schlechter Ruf vorauseilt, ist sicherlich nicht hilfreich", sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zum angezählten Marktbild. „Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise bleiben die Finanzmärkte nervös und angeschlagen“, kommentierte auch Experte Folker Hellmeyer von Netfonds. „Die Risikoaversion bleibt hoch, weil es beiderseitig keine Anzeichen für ernsthafte diplomatische Bemühungen und damit für Deeskalation gibt“. Der Fokus der Anleger richtet sich auf die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Anleger gehen derzeit von einer Erhöhung des Leitzinses um 50 Basispunkte aus. „Doch darüber hinaus warten die Investoren auf neue Erkenntnisse über die zusätzlich anstehenden Schritte zur Bekämpfung der Inflation", blicken die Metzler-Experten über die konkreten Beschlüsse hinaus.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • 
Der US-Konzern Apple verstößt der EU-Kommission zufolge gegen europäische Wettbewerbsvorschriften. Dem Unternehmen werde vorgeworfen, den Zugang zu einer Standardtechnologie für kontaktlose Zahlungen mit mobilen Geräten zu beschränken und damit den Wettbewerb im Bereich der mobilen Geldbörsen zugunsten seiner eigenen Lösung Apple Pay einzuschränken, teilte die Behörde am Montag mit. „Für die Integration der europäischen Zahlungsverkehrsmärkte ist es wichtig, dass den Verbrauchern die Vorteile eines wettbewerbsbasierten und innovativen Marktumfelds zugutekommen. Es liegen nun aber Anhaltspunkte dafür vor, dass Apple den Zugang Dritter zu Schlüsseltechnologien beschränkt hat, die für die Entwicklung konkurrierender mobiler Geldbörsen für Apple-Geräte benötigt werden", erklärte Vizepräsidentin Margrethe Vestager.
  • Weil Russland Internetverbindungen in der Ukraine zerstört hat, stellt nun das Satellitensystem Starlink die Kommunikation her. Das Starlink-System stellt schnelle Internet-Verbindungen direkt über eigene Satelliten her. Das System wird von Tesla-Chasf Elon Musks Raumfahrtfirma SpaceX aufgebaut.
  • Der Finanzrating-Anbieter Moody’s verfehlte im ersten Quartal mit seinem Gewinn die Erwartungen. Die Erträge lagen leicht über den Prognosen der Analysten. Moody's senkte außerdem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr aufgrund seiner Erwartung einer anhaltenden Marktvolatilität.
  • Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hat den operativen Gewinn zum Jahresstart stabil gehalten. Der Betriebsgewinn blieb im ersten Quartal mit gut 7 Mrd. US-Dollar auf dem Niveau des Vorjahres. Berkshires Hathaways Nettoergebnis fiel um gut die Hälfte auf 5,5 Mrd. Dollar. Hier werden allerdings auch stark schwankende unrealisierte Buchgewinne und -verluste der vielen Aktienbeteiligungen ausgewiesen. Zu Berkshire Hathaway gehören viele Unternehmen. Im März kündigte das Unternehmen den Kauf des US-Versicherungskonzerns Alleghany für 11,6 Mrd. Dollar an. An dem Computerspiele-Konzern Activision Blizzard hält Buffett mittlerweile 10 Prozent.
  • Warren Buffett hat während des Ausverkaufs des Tech-Giganten im ersten Quartal die Kursverluste bei seiner Nummer 1-Aktie Apple aufgekauft. Der CEO von Berkshire Hathaway erklärte gegenüber CNBC, dass er Apple-Aktien im Wert von 600 Mio. Dollar gekauft habe, nachdem die Aktie im letzten Quartal drei Tage lang gefallen war. Apple ist mit einem Wert von 159,1 Mrd. Dollar Ende März die größte Einzelposition des Konglomerats.
  • Die VW-Töchter Porsche und Audi stehen vor einem Einstieg in die Formel 1. „Beide haben begonnen, Motoren zu entwickeln", sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess am Montag auf einer Veranstaltung von "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" und "Wolfsburger Nachrichten". Hintergrund für die jüngst erteilte Zustimmung des VW-Aufsichtsrats für die Projekte sei die Aussicht auf steigende Einnahmen. „Wir haben die Zusage bekommen, dass wir mit Formel 1 mehr Geld nach Wolfsburg bekommen als ohne Formel 1", sagte Diess.
  • Der Chef des ukrainischen Energieversorgers Naftogaz, Jurij Witrenko, hat ein vollständiges Öl- und Gas-Embargo Deutschlands gegen Russland gefordert. „Wenn wir über Sanktionen reden, dann brauchen wir vernichtende Sanktionen, solche, die wirklich geeignet sind, Putins Position zu schwächen", sagte Witrenko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
  • Beim Immobilienkonzern Adler herrscht Chaos. Am Freitagabend verweigerten die Wirtschaftsprüfer von KPMG dem Unternehmen das Testat für den Jahresabschluss 2021. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Wirtschaftsprüfer erhebliche Mängel zur Gesetz- und Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses entdeckt haben. Am Samstag machte Adler öffentlich: Der untestierte Konzernabschluss für 2021 wies einen Verlust in Höhe von 1,2 Mrd. Euro aus. Grund seien hohe Abschreibungen bei der Tochter Consus Real Estate. Zugleich legte der operative Gewinn FFO1 zu. 2021 war dieser um 28 Prozent auf 137,1 Mio. Euro gestiegen. Bis auf den Verwaltungsratschef Stefan Kirsten hätten alle Mitglieder des Gremiums ihren Rücktritt angeboten, hieß es laut „Handelsblatt". Einige Mitglieder, darunter auch Co-Vorstandschef Thierry Beaudemoulin, sollten jedoch bis zur Hauptversammlung im Juni weiter im Amt bleiben. Man wolle die Gründe für das verweigerte Prüfungsurteil so schnell wie möglich beseitigen, sagte Verwaltungsratsvorsitzender Stefan Kirsten, der ebenfalls weiter macht. „Wir streben für 2022 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk an."
  • Das Amtsgericht München hat das Insolvenzverfahren für den Ökostrom-Anlagenbauer Green City AG eröffnet. Insolvenzverwalter Axel Bierbach sagte am Montag, die Restrukturierung sei auf gutem Weg, und er führe bereits konkrete Verhandlungen mit einer kleinen Auswahl hochinteressierter strategischer Investoren. Er rechne damit, den Verkauf noch im Mai abschließen zu können. Damit könnten die Kraftwerksprojekte, die Arbeitsplätze und das Geld für die Gläubiger gesichert werden.
  • Der Chiphersteller Infineon meldet einen Wechsel in der Führungsmannschaft. Vertriebsvorstand Helmut Gassel verlässt das Unternehmen Ende Mai auf eigenen Wunsch, wie Infineon am Montag mitteilte. Neuer Vertriebsvorstand wird nun der Österreicher Andreas Urschitz, derzeit Leiter des Bereichs "Power & Sensor Systems“.
  • Der Solar- und Windpark-Betreiber Encavis ist im ersten Quartal kräftig gewachsen. Demnach stieg der Umsatz um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 90,4 Mio. Euro. Als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) blieben davon fast 35 Millionen Euro übrig. Encavis profitiert unter anderem von den hohen Strompreisen und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien.
  • Der weltgrößte Windturbinenhersteller Vestas hat aufgrund des Krieges in der Ukraine seine Prognosen für die operative Gewinnspanne für das Jahr gesenkt, wie das Unternehmen am späten Sonntagabend mitteilte. Zugleich meldete Vestas einen unerwartet hohen operativen Verlust für das erste Quartal. Der Konzern erzielte zu Jahresbeginn demnach einen Umsatz von 2,49 Mrd. Euro – ein Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Operativ verzeichnete das Unternehmen ein Minus von 329 Mio. Euro und warnte für das Gesamtjahr vor einer negativen Marge von minus fünf Prozent. Allein der Auftragsbestand und die höheren Preise für neue Orders hellten das Bild auf, so Analysten.
  • Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus schaut auf ein starkes Geschäft zurück. „Im zweiten Quartal hat unser Umsatzwachstum nach einem soliden Start in das Geschäftsjahr im ersten Quartal nochmal deutlich an Fahrt aufgenommen", sagte Unternehmenschef Michael Büchsner am Montag im Zuge der Vorlage der Resultate des zweiten Geschäftsquartals. Mit rund 281 Millionen Euro habe der Konzern den in der Unternehmensgeschichte bislang höchsten Umsatz in einem viertel Jahr erzielt. Das waren rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings bekam das Unternehmen im zweiten Quartal auch anziehende Rohstoffpreise zu spüren. Das bereinigte operative Konzernergebnis (Ebit) legte zrotz des Umsatzsprungs nur um 3,4 Prozent auf 39,3 Mio. Euro zu. Die entsprechende Marge schrumpfte von 15,6 Prozent im Vorjahr auf 14 Prozent. Unter dem Strich verdiente Stabilus mit 26,2 Mio. Euro etwas mehr als im Vorjahr.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Industrie hat im April an Dynamik verloren. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel im April auf 55,4 Zähler von 57,1 Punkten im März, wie aus der Erhebung des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit ist das Niveau so niedrig wie zuletzt im September 2020. Der Indexwert liegt trotz des Rückgangs aber weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, sodass an den Zinserwartungen bezüglich der US-Geldpolitik nichts verändert werden dürfte.
  • Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, traf am Samstag bei einem unangekündigten Besuch in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zusammen und diesem weitere Unterstützung zugesichert. Selenskyj bedankte sich bei einem Treffen mit der US-Demokratin, wie er via Telegram mitteilte.
  • Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf der NATO in einem Interview der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua vor, das Ende der „Spezialoperation" - wie Moskau den russischen Angriffskrieg nennt - durch Waffenlieferungen und politische Vereinbarungen zu verhindern. Die Gespräche würden durch „militante Rhetorik und hetzerische Aktionen der westlichen Unterstützer von Kiew" behindert.
  • US-Außenminister Antony Blinken versprach der Ukraine weitere Unterstützung. In einem Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba kündigte er zudem die baldige Rückkehr von US-Diplomaten in die Ukraine an. Thema waren auch die von US-Präsident Joe Biden versprochenen Finanzhilfen in Höhe von mehr als 31 Mrd. Euro.
  • Israels Präsident Izchak Herzog hat sich für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Saudi-Arabien ausgesprochen. „Die Saudis müssen sich der Familie der Abraham-Abkommen anschließen. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, in Zukunft zu einem offenen Treffen nach Saudi-Arabien zu kommen", sagte Herzog der Zeitung „Israel Hajom".
  • Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich angesichts des Ukraine-Kriegs im April verdüstert. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,7 auf 105,0 Punkte, wie die Europäische Kommission am Montag in Brüssel mitteilte.
  • Das Wachstum der Eurozone Industrie hat im April weiter an Dynamik verloren. Dies signalisiert der S&P Global Eurozone Industrie-PMI, der gegenüber März um einen Punkt auf 55,5 Zähler nachgab - der tiefste Wert seit 15 Monaten. „Mit der dritten Abkühlung in Folge signalisiert der Index damit eine markante Wachstumsabschwächung“, kommentierte das Marktforschungsinstitut. Zum einen drückten die schwächsten Produktionssteigerungen seit Beginn des Aufschwungs vor 22 Monaten auf den Indexwert. Zum anderen fiel das Auftragsplus nur noch verhalten aus, während der Lieferdruck wegen Corona-Restriktionen in China und dem Krieg in der Ukraine hoch blieb. Gleichzeitig beschleunigte sich der Anstieg der Einkaufspreise infolge der rasanten Verteuerung von Kraftstoffen und Energie auf ein 5-Monatshoch, und die Verkaufspreise wurden mit neuer Rekordrate angehoben.
  • Jedes vierte mittelständische Unternehmen (24 Prozent) in Deutschland hat seine Produkte oder Dienstleistungen bereits verteuert, wie die Förderbank KfW ermittelt hat. Insgesamt gaben nach Angaben der KfW vom Montag 42 Prozent der Unternehmen an, von Lieferengpässen betroffen zu sein. „Der Mittelstand ist mit voller Wucht getroffen", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib bei der Vorstellung des "KfW-Internationalisierungsberichts". Die Verunsicherung habe zugenommen: Inzwischen gingen deutlich mehr Unternehmen als noch im Herbst davon aus, dass die Lieferengpässe mehr als ein Jahr anhalten werden.
  • Die Diskussion in Deutschland um die Frage, wer im Falle eines möglichen Gas-Engpasses priorisiert werden soll, hält an. Von einer Bevorzugung der Industrie hält Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) am Montag weniog: „Dass wir in einer solchen Situation Krankenhäuser, private Verbraucher besonders schützen müssen, ich glaube, das sollte Konsens in unserer Gesellschaft sein", sagte sie im ZDF-"Morgenmagazin". Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler. Haushalte genössen zu Recht oberste Priorität, sagte Köhler der "Welt". Dahinter seien aber Ausnahmen von pauschalen Regelungen möglich. „Innerhalb der Industrie müssen unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, darunter die Bedeutung für Arbeitsplätze, Lieferketten und wirtschaftliche Schäden durch einen Produktionsstopp."
  • Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat am Sonntagabend im italienischen Fernseher Rete4 die russische Kriegsbegründung wiederholt, in der Ukraine seien Nazis am Werk. Als Gegenargument werde gesagt: „Wie kann es eine Nazifizierung geben, wenn er (der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj) Jude ist? Ich kann mich irren. Aber Adolf Hitler hatte auch jüdisches Blut. Das heißt überhaupt nichts. Das weise jüdische Volk sagt, dass die eifrigsten Antisemiten in der Regel Juden sind.“ In Israel sorgten diese Aussagen für Empörung. Die Regierung verlangte eine Entschuldigung und bestellte den russischen Botschafter am Montag ein. Israels Außenminister Jair Lapid sprach am Montag von einer „unverzeihlichen, skandalösen Äußerung, einem schrecklichen historischen Fehler". "Wir erwarten eine Entschuldigung." Lapid fügte hinzu: „Meinen Großvater haben nicht Juden umgebracht, sondern Nazis." Er empfahl Lawrow, in ein Geschichtsbuch zu schauen. "Die Ukrainer sind keine Nazis. Nur die Nazis waren Nazis. Nur sie haben die systematische Vernichtung der Juden vorgenommen."
  • Erstmals seit September 2020 haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) keinen einzigen neuen Corona-Todesfall binnen 24 Stunden übermittelt. Allerdings melden derzeit nur wenige Bundesländer am Wochenende neue Fälle. Dass aber kein einziger Corona-Toter innerhalb eines Tages gemeldet wurde, war zuletzt am 21. September 2020 der Fall. Es geht um Menschen, die an oder mit Corona gestorben sind.
  • Die Bundesregierung würde ein Öl-Embargo gegen Russland nun unterstützen. Das erfuhr die dpa am Wochenende von EU-Diplomaten in Brüssel. Deutschland würde einen Importsoptt mittlerweile auch verkraften, wie der „Zweite Fortschrittsbericht Energiesicherheit", den das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium am Sonntag veröffentlichte, zeigt. Demnach hat Deutschland in den vergangenen Wochen seine Abhängigkeit von russischem Öl und russischer Kohle signifikant verringert. Auch beim Erdgas gab es Fortschritte, aber der Anteil russischen Gases am deutschen Verbrauch ist weiter groß. Die Abhängigkeit von russischem Öl ist demnach von etwa 35 Prozent im vergangenen Jahr auf 12 Prozent gesunken. Diejenige von russischem Gas sank von zuvor 55 Prozent auf 35 Prozent. Bei Kohle sei durch Vertragsumstellungen die Abhängigkeit seit Jahresbeginn von 50 Prozent auf rund 8 Prozent gesunken.
  • Die chinesische Hauptstadt Peking hat ihre Corona-Restriktionen nochmals verschärft. Bis mindestens zum 4. Mai sollen demnach sämtliche Restaurants für Gäste geschlossen bleiben, wie die Stadtregierung am Samstagabend mitteilte. Zudem ist es den meisten Geschäften und öffentlichen Einrichtungen in Peking nur noch gestattet, Kunden mit einem aktuellen PCR-Test einzulassen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Am Sonntag hat die nationale Gesundheitskommission 59 Neuinfektionen in Peking registriert. China verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie, die auch auf kleinste Infektionsausbrüche mit Massentests und Ausgangssperren reagiert.
  • Die Ukraine hat im Schwarzen Meer russische Schiffe mit Drohnen angegriffen. „Heute wurden im Morgengrauen bei der Schlangeninsel zwei russische Boote des Typs Raptor vernichtet", teilte der Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj am Montag bei Facebook mit. Eingesetzt worden sei dabei eine Kampfdrohne eines türkischen Typs. Überprüfbar von unabhängiger Seite sind die Angaben nicht.
  • Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im März nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt 0,1 Prozent weniger und nominal 2,1 Prozent mehr umgesetzt als im Vormonat Februar. Der reale Umsatz im Einzelhandel stagnierte somit seit Jahresbeginn, da der Rückgang im März den leichten Anstieg im Februar ausglich, wie das Bundesamt in seiner Pressemitteilung am Montag betonte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 verzeichnete der Einzelhandel im Berichtsmonats demnach ein reales Umsatzminus von 2,7 Prozent und einen nominalen Zuwachs von 3,1 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.
  • Deutlich weniger deutsche Unternehmen fürchten um ihr Überleben, trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. 7,1 Prozent sehen ihre Existenz bedroht. Der Anteil hat sich somit im Vergleich zur letzten Erhebung im Januar 2022 fast halbiert, als es 13,7 Prozent waren. „Allerdings immer noch gefährdet sehen sich Branchen, die durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffen waren. Dazu zählen das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche, wo knapp 25 Prozent der Unternehmen existentielle Sorgen haben“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fragt sich, welcher Sinn hinter Russlands Feldzug in seinem Land steht. „Wie sie ihre Ziele auswählen, beweist einmal mehr, dass der Krieg gegen die Ukraine ein Vernichtungskrieg für die russische Armee ist", sagte Selenskyj am Sonntagin seiner täglichen Videoansprache. Neben den Angriffen auf zivile Einrichtungen und Wohngebiete würden nun auch Getreidelager und landwirtschaftliche Betriebe zerstört. „Was könnte Russlands strategischer Erfolg in diesem Krieg sein? Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht", sagte Selenskyj. Das kaputte Leben der Menschen und verbranntes Eigentum brächten Russland nichts. „Es wird nur die Toxizität des russischen Staates und die Zahl derer in der Welt erhöhen, die daran arbeiten, Russland zu isolieren.“
  • Die ukrainischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben zahlreiche russische Spione in ihren Reihen ausfindig gemacht. Einer der Agenten habe sogar im ukrainischen Generalstab gearbeitet, war damit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch regelmäßig in der Nähe von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Über die genaue Zahl der Mitglieder des Spionage-Rings machte dessen Berater Olexij Arestowytsch keine Angaben.
  • Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffen kann laut Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags völkerrechtlich eine Kriegsbeteiligung darstellen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Waffenlieferungen gelten völkerrechtlich demnach nicht als Kriegseintritt. Wenn aber neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung beziehungsweise Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.

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