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12:45 Uhr, 14.05.2024

Deutschland und Schweden bauen Innovationspartnerschaft aus

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Neben ihrer Kooperation zur Energiewende und weiteren Bereichen wollen Deutschland und Schweden künftig auch auf den Feldern Rüstung und Raumfahrt enger zusammenarbeiten. Das kündigten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson in Stockholm an. "Gemeinsam mit Schweden arbeiten wir daran, die Energiewende voranzubringen - mit Wind und Wasserstoff", erklärte Scholz nach einem Treffen mit Kristersson über den Kurznachrichtendienst X. "Und wir weiten unsere Innovationspartnerschaft aus, auf Verteidigung und Raumfahrt."

Die Innovationspartnerschaft werde bereits zum dritten Mal aktualisiert, hob Scholz bei einer Pressekonferenz in Stockholm hervor. "Es ist vor allem ein gutes Zeichen, dass wir in den vielen anderen Feldern weiterarbeiten, wo die Zusammenarbeit bereits gut funktioniert hat, etwa wenn es um Fragen von Künstlicher Intelligenz oder Energiesicherheit geht", sagte er. "Wir müssen und wollen die Energiewende in Europa voranbringen." Der Bau einer Gigafactory des schwedischen Batterieherstellers Northvolt in Heide zeige, "dass wir in Europa Technologien entwickeln, die für die Zukunft unserer Fahrzeugindustrie von zentraler Bedeutung sind".

Auch biete der Ostseeraum insgesamt ein großes Potenzial für die Entwicklung des Wasserstoffmarktes. "Wir haben viele Vorhaben, die sich auf die Herstellung von grünem Wasserstoff beziehen." Weiter daran zu arbeiten, die ökonomischen Verbindungen, aber auch die Infrastrukturen dafür zu schaffen, sei zentral. Scholz betonte zudem, die Europäische Union müsse weiter an der Kapitalmarktunion arbeiten. "Einer der zentralen Gründe für die unterschiedlichen Wachstumserfolge, die wir in den USA und Europa sehen, ist die fehlende Kapitalmarktunion, die fehlende Bankenunion", sagte der Kanzler. "Wir müssen alles dafür tun, dass wir die Fähigkeiten zu investieren so bündeln, dass auch das Wachstum entstehen kann, das privatwirtschaftlich gewollt ist." Diese Initiativen voranzubringen, werde eine der großen Aufgaben für die Zukunft sein.

Kristersson betonte gemeinsame Werte mit Deutschland. "Es geht nicht immer nur um große Worte", sagte er laut einer Übersetzerin. "Unsere beiden Länder sind dafür bekannt, auch Leistungen zu erbringen." Die Umstellung auf CO2-Neutralität werde nicht einfach werden. "Wir brauchen die technischen Mittel und eine wachsende Wirtschaft, um diese Wende zu gestalten und es auch fair zu gestalten für die Bevölkerung", sagte der schwedische Ministerpräsident. Mit Blick auf die Verteidigungszusammenarbeit kündigte Kristersson an, beide Länder würden gemeinsam Panzer und Iris-T-Luftabwehrsysteme kaufen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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